Der Bildhauer Frank Teufel aus Tuttlingen erschafft aus Stein seine ihm ganz eigenen Formen. Lineare Zeichnungen liegen dem Entwurf im Ursprung zugrunde. In diese spannungsgeladenen Linien hinein formt er den Stein und geht dabei bis an die Grenzen der Statik. Damit evoziert er eine quasi-filigrane Leichtigkeit, die der eigentlichen Qualität des Ausgangsmaterials diametral entgegensteht. Linien gehen miteinander oder mit sich selbst eine spannende Verbindung ein. Verlaufen mal konkav - mal konvex – mal einmütig parallel – mal in einer pointierten Abkehr voneinander um sich später wieder vorsichtig anzunähern. Im inneren Dialog mit den Skulpturen lässt der Betrachter das teilweise recht gewagte Spiel mit der Schwerkraft auf sich wirken. Mit der Reduktion auf klar abstrahierte Formen laden die Werke zu eigenen Interpretationen ein, weshalb Frank Teufel in der Regel ganz bewusst auf sprechende Titel verzichtet.Die handwerkliche Bearbeitung hinterlässt bewusst Spuren an der Oberfläche des Steins. Die ursprüngliche Materialität und Kristallinität bleibt in den Untiefen erfahrbar – Nichts wird geschönt und geglättet. Die Oberfläche zeugt von einem ehrlichen Umgang – die Spuren gleichen Eindrücken, Erfahrungen, die jede einzelne Skulptur – die jedes Leben – einmalig machen.
"Die vergleichsweise schwerelosen Grafiken gehen aus denselben Vorzeichnungen hervor, die auch am Anfang der Steinskulpturen stehen.
Der Entstehungsprozess der Kaltnadelradierungen ähnelt auch dem der Skulpturen. Die Nadel gräbt sich in die Platte und hinterlässt Spuren, die abgedruckt werden.
Nichts ist korrigierbar bei dieser Form der Radierung, wie beim Stein kann man nichts wieder hinzufügen, was einmal fehlt. Das Streben nach Wahrhaftigkeit, das Frank Teufels Arbeit prägt, lässt keine andere Drucktechniken zu."
Am Vernissageabend wird der Künstler vor Ort an einer kleinen Radierpresse die Technik vorführen.
Galerie&Einrahmungen Heike Schumacher