Donaueschingen. Das Museum Art.Plus in Donaueschingen zeigt vom 18. November 2018 bis 24. März 2019 in seinem 2-RAUM aktuelle Arbeiten des Offenburger Künstlers Stefan Strumbel (*1979). Mit einer Mischung aus Volkskunst, Pop Art und Street Art hat sich Strumbel, der seine Wurzeln in der Graffiti-Szene hat, im internationalen Kunstbetrieb fest etabliert. Der Künstler setzt sich intensiv mit dem Thema „Heimat“ und den damit verbundenen Zuschreibungen aus konventionellen Traditionen und Wertvorstellungen auseinander. Bekannt ist er vor allem für seine Kuckucksuhren, denen er mit grellen Neonfarben und subtilen Texten ein unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht.In den letzten Jahren wurden seine Arbeiten abstrakter und entwickelten sich in Richtung einer universelleren Bildsprache, bei der der Heimatbegriff nur noch unterschwellig, aber immer noch spürbar mitschwingt. Die Arbeiten, die das Museum Art.Plus in seiner Ausstellung zeigt, machen diesen Wandel anschaulich. Sie zeigt Neonarbeiten, die an Lebkuchenherzen vom Jahrmarkt erinnern und mit teils derben Statements den Betrachter direkt ansprechen, Wandobjekte aus facettierten Spiegeln, die Umraum und Betrachter dekonstruieren und ihm ein Verorten im Raum unmöglich machen sowie Installationen aus Keramikvasen und Milchkannen im Innen- und Außenraum des Museums. Im Zentrum seiner aktuellen Werkphase steht die heute allgegenwärtige Luftpolsterfolie. Für Stefan Strumbel steht sie sinnbildlich für den Schutz von allem, was man transportieren und bewahren will, seien es nun Werte, Inhalte, Überzeugungen oder Gefühle. Strumbel verpackt Alltagsgegenstände, aber auch kulturelle Artefakte in das schützende Material und überträgt die sorgsam mit Klebeband verschnürten Pakete in Bronze- und Aluminium. Dergleich veredelt, wird die Verpackung selbst zum Kunstobjekt. Das Schützenswerte findet seine formale Entsprechung in der Unzerstörbarkeit des verwendeten Materials.