Haim Steinbach Display #94 – bluevelvet, thecolorpurple, reddesert, arabiannights, yellowsubmarine, pinkcadillac, friedgreentomatoes, 2018 Metallständerwerk, 7 farbige Gipskartonbretter, Metall- und Glasregale mit Objekten Courtesy der Künstler und Tanya Bonakdar Gallery New York / Los Angeles Foto: Simon Vogel Haim Steinbach Display #94 – bluevelvet, thecolorpurple, reddesert, arabiannights, yellowsubmarine, pinkcadillac, friedgreentomatoes, 2018 Metallständerwerk, 7 farbige Gipskartonbretter, Metall- und Glasregale mit Objekten Courtesy der Künstler und Tanya Bonakdar Gallery New York / Los Angeles Foto: Simon Vogel - Mit freundlicher Genehmigung von: museumkurhaus

Wer: museumkurhaus

Was: Ausstellung

Wann: 22.09.2018 - 27.01.2019

„Zitate in meiner Arbeit sind wie Räuber am Weg, die bewaffnet hervorbrechen und dem Müßiggänger die Überzeugung nehmen“1.

Mit einer umfassenden Einzelausstellung von Haim Steinbach (*1944 in Rehovot, Israel) präsentiert das Museum Kurhaus Kleve einen der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, der zum ersten Mal seit 18 Jahren in Deutschland mit einer institutionellen…

„Zitate in meiner Arbeit sind wie Räuber am Weg, die bewaffnet hervorbrechen und dem Müßiggänger die Überzeugung nehmen“1.

Mit einer umfassenden Einzelausstellung von Haim Steinbach (*1944 in Rehovot, Israel) präsentiert das Museum Kurhaus Kleve einen der einflussreichsten Künstler der Gegenwart, der zum ersten Mal seit 18 Jahren in Deutschland mit einer institutionellen Schau zu sehen ist. Die Ausstellung bringt ausgewählte Werke aus allen Schaffensphasen der letzten 30 Jahre zusammen und umfasst Regale, Boxen, Container, Textarbeiten, Wandmalereien sowie großformatige Installationen.

Steinbach wurde Mitte der 1980er Jahren durch seine Präsentation von Alltagsobjekten bekannt, die er auf Regalen arrangierte. Mehrere gekaufte oder gefundene Objekte werden in einer Art und Weise platziert, dass sich ihre sicher geglaubte Bedeutung verschiebt hin zu mehreren möglichen Identitäten. Indem die Objekte aus ihrem ursprünglichen Kontext entfernt werden, entstehen auf den unterschiedlichsten Ebenen Interaktionen zwischen den Objekten. Die Identität der Objekte wird beweglich und verändert sich je nach Kontext. Turnschuhe, Teekrüge, Seifen und Jason Vorhees-Masken aus dem Film „Freitag der 13.“ können mit den Räubern in Walter Benjamin’s Zitat verglichen werden, die dem Betrachter seine gewohnten Erwartungen und Überzeugungen entreißen.

Im Museum Kurhaus Kleve rückt Haim Steinbach mithilfe neuer Installationen das Museum selbst als Ausstellungsobjekt ins Zentrum. Indem er industrielles Material wie Metallständerwerk gebraucht, aber dessen Verwendung auf den Kopf stellt, setzt er dieselbe Geste der De-platzierung oder Verrückung ein wie bei seinen Objekten. Normalerweise unsichtbare Metallständer, die im Museum gebraucht werden, um zusätzliche Wände einzubauen, werden zu Hauptakteuren in diesen Installationen. Sie repräsentieren einerseits das modernistische Raster der Kunstgeschichte und verweisen auf den funktionalen Untergrund von Malereien, andererseits fungieren sie als Raumteiler, welche die gewohnten Wege der Betrachter unterwandern. So wird der Besucher buchstäblich entführt und unweigerlich zu einem Teil eines situationistischen „Derivé.“

Industrielles Material wird außerdem eingesetzt, um den Prozess der Konstruktion zu betonen und die Herstellung und zeitliche Dauer der Werkgenese hervorzuheben. Die Arbeit Untitled (wheelbarrow, bricks), 1995/2018, wurde ursprünglich für eine Gruppenausstellung in einem leerstehenden industriellen Gebäude in Pescara, Italien, konzipiert. In diesem Sinne stellte sie eine Umdrehung von Zeit dar, sie erinnerte an Arbeit und Herstellungsprozesse.

1 Zitat von Walter Benjamin, Einbahnstraße, 1928. In Giorgio Agamben, Der Mensch ohne Inhalt, 1999.

Tags: Haim Steinbach, Installationen, Objekte

Dienstag – Sonntag 11 – 17 Uhr(und an allen Feiertagen, bis auf 24.,25. und 31.12., sowie 1.1. und Rosenmontag)
 
 
Eintrittspreise- Erwachsene 10,- €

Archiv
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Kleve, Presse, 13.05.2018 - 26.08.2018
Henrik Douvermans „Heiligen Drei Königen“ (um 1530-35)