Ausstellungsansicht Carlone Contemporary. Uli Aigner Foto: Dominik Buda © Belvedere, Wien Ausstellungsansicht Carlone Contemporary. Uli Aigner Foto: Dominik Buda © Belvedere, Wien - Mit freundlicher Genehmigung von: belvedere

Was: Ausstellung

Wann: 12.04.2019 - 03.11.2019

Uli Aigner stellt dem barocken Bildprogramm des Carlone-Saals ein monumentales Gefäß aus Porzellan gegenüber. Die Künstlerin nimmt das traditionsreiche Material Porzellan als Ausgangspunkt, um persönliche Verlusterfahrungen in eine Botschaft des Lebens und Überlebens umzuwandeln.

„Kunstschaffen ist für Uli Aigner ein Dialog mit der Welt, mit Dingen, mit Milieus und mit…

Uli Aigner stellt dem barocken Bildprogramm des Carlone-Saals ein monumentales Gefäß aus Porzellan gegenüber. Die Künstlerin nimmt das traditionsreiche Material Porzellan als Ausgangspunkt, um persönliche Verlusterfahrungen in eine Botschaft des Lebens und Überlebens umzuwandeln.

„Kunstschaffen ist für Uli Aigner ein Dialog mit der Welt, mit Dingen, mit Milieus und mit einzelnen Menschen. Produktion und Leben bilden bei ihr eine Einheit. Die Auseinandersetzung mit Helligkeit und Dunkelheit im Lebenszyklus verbindet ihre zeitgenössische Arbeit mit den Fresken von Carlo Innocenzo Carlone“, so erläutert Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere, ihre kuratorische Setzung.

Item 2361 – monumentales PorzellangefäßIn Jingdezhen in China, der „Welthauptstadt des Porzellans“, setzt Uli Aigner 2017 einen ihrer Vasenentwürfe in Porzellan um. Unter ihrer Aufsicht und Mitarbeit realisieren chinesische Töpfer ein mehr als siebenhundert Kilo schweres Gefäß mit 2,30 Metern Höhe und 1,25 Metern Durchmesser. Im Anschluss bemalt Aigner gemeinsam mit einer Porzellanmalerin das Gefäß vor Ort nach der großformatigen Buntstiftzeichnung Offene Form 19.

Das Motiv nimmt Bezug auf die gravierende Erfahrung der Selbsttötung nahestehender Menschen. Festgehalten ist ein Sonnenuntergang im Nordwesten Kanadas, der letzte vor der monatelangen Zeit ohne Sonnenlicht. Am oberen Rand des Gefäßes greift die Künstlerin eine alternative Darstellung des Universums auf: die auf Grundlage einer mathematischen Formel aufgestellte These, das Universum könnte ein Hologramm sein. Aigner thematisiert damit die physische Präsenz im Lebensraum und ein hypothetisches Weltmodell – zwei Möglichkeiten, mit deren Hilfe sich der Mensch in Beziehung zur Welt setzt.

Im Wissen um die weltweit hohe Zahl von Selbsttötungen verweist Aigner mit diesem Werk auf diejenigen, die sich für den Abschied entschieden haben, und zollt jenen Tribut, „die trotzdem da sind“.

Tags: Fresken, Porzellan, Uli Aigner, Zeitgenössische Kunst

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