Die Ausstellung wird von der Kulturstiftung des Bundes und der Baden-Württemberg Stiftung geför- dert.
Das Werk Asger Jorns steht ebenso für einen offenen Kunstbegriff und durchlässige Grenzen wie für ein kollektives Kunstschaffen. Dem Mitbegründer der Künstlergruppe CoBrA gelang es, sich von klas- sischen Normen freizumachen; dem ästhetisch Schönen setzte er das Chaotische, Exzessive und Hässliche entgegen, dem Ernsthaften das Alberne und Groteske. In der skandinavischen Kunst der Frühgeschichte, des Mittelalters und der Volkskunst sah Jorn die Quelle für das Unbekannte, Irratio- nale und Imaginäre. Zahlreiche seiner zwischen Abstraktion und Figuration pendelnden Malereien zeigen wesenhafte, tierähnliche Gestalten, die sich jeglicher simplen Einordnung entziehen. Animali- sche Figuren treten auch in den bunt schillernden Animationsfilmen der international renommierten Künstler Nathalie Djurberg & Hans Berg in Erscheinung. Im Rollentausch von Tier und Mensch durch- spielen die formbaren Geschöpfe aus Knetmasse die Extreme zwischenmenschlicher Beziehungen wie Macht und Ohnmacht, Fürsorge und Missbrauch, Liebe und Gewalt. Die zunächst an die Welt der Kinderfilme erinnernden Animationen verhandeln die triebhaften, irrationalen Anteile unserer Exis- tenz und werden durch musikalische Kompositionen verdichtet.
Die Wesen von Jorn und Djurberg sind Gestaltwandler, die auf den Fluss auftauchender und versin- kender Vorstellungen antworten. Beiden künstlerischen Positionen gelingt es, klassische Wert- und Formbegriffe zu sprengen, um dem Unbekannten und der Imagination im freien, ergebnisoffenen Ex- periment Platz einzuräumen und dabei Humor und Abgründigkeit eng zu verzahnen. Die Arbeiten Asger Jorns aus der Sammlung Selinka des Kunstmuseum Ravensburg werden durch Leihgaben der Kunsthalle Emden, Galerie van de Loo und Privatsammlungen ergänzt.
Di bis So 11-18 Uhr Do 11-19 Uhr montags geschlossen, außer feiertags
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