Es war das Schicksal Johann Heinrich Köhlers (1669 – 1736) etwa zeitgleich mit dem berühmten Johann Melchior Dinglinger (1664 – 1731) als Goldschmied und seit 1718 auch als Hofjuwelier im Dienst Augusts des Starken zu stehen. So blieb sein Werk bis heute zumeist im Schatten seines Konkurrenten – zu Unrecht, wie diese Ausstellung anlässlich seines 350. Geburtstags zeigen möchte.Die erhaltenen Arbeiten des Hofjuweliers erweisen sich als höchst kunstfertig und führen die enorme Spannbreite seines künstlerischen Oeuvres vor Augen. Köhler schuf nicht nur erlesene Perlfiguren, pretiöse Fassungen von Elfenbeinfiguren, einzigartige Prunkuhren und Juwelengarnituren.
Im Zuge der Einrichtung des Grünen Gewölbes als barocke Schatzkammer war Köhler auch für die Instandsetzung, Taxierung und Inventarisierung der Kunstwerke verantwortlich. Sein Umgang mit den historischen Objekten zeichnet sich durch ungewöhnlich einfühlsame Eingriffe aus und brachte schließlich geniale eigene Neuschöpfungen hervor.
Ein Highlight der Ausstellung bildet ein großformatiges Kruzifix, das der bereits schwer kranke Goldschmied kurz vor seinem Tod der Taufkirche seiner Geburtsstadt Langensalza (Thüringen) gestiftet hat. Nun wird dieses beeindruckende Werk erstmals in Dresden zu sehen sein.