Giuseppe Penone, Idee di pietra-1891 Kg di luce © Giuseppe Penone, VG Bild-Kunst Bonn, 2020, Foto: Tom Gundelwein / Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. Giuseppe Penone, Idee di pietra-1891 Kg di luce © Giuseppe Penone, VG Bild-Kunst Bonn, 2020, Foto: Tom Gundelwein / Stiftung Saarländischer Kulturbesitz. - Mit freundlicher Genehmigung von: saarlandmuseum

Wer: saarlandmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 17.07.2020 - 30.06.2021

Auf Einladung des Saarlandmuseums und des Centre Pompidou-Metz hat der Künstler Giuseppe Penone, seit April 2019 mit einer großen Installation im Erweiterungsbau der Modernen Galerie präsent, nun parallel in Saarbrücken und Metz unter dem Titel „Indistinti confini“ künstlerische Setzungen vorgenommen.Die in Saarbrücken aufgestellte Skulptur, die den Namen „Idee di pietra –…
Auf Einladung des Saarlandmuseums und des Centre Pompidou-Metz hat der Künstler Giuseppe Penone, seit April 2019 mit einer großen Installation im Erweiterungsbau der Modernen Galerie präsent, nun parallel in Saarbrücken und Metz unter dem Titel „Indistinti confini“ künstlerische Setzungen vorgenommen.Die in Saarbrücken aufgestellte Skulptur, die den Namen „Idee di pietra – 1891 Kg di luce“  trägt, wurde in den Außenanlagen der Modernen Galerie platziert, gegenüber dem Eingang zur HfM Saar, und bereichert dadurch nochmals das Kunstareal der erweiterten Modernen Galerie. Die Arbeit korrespondiert dabei gleichermaßen mit dem mächtigen Kastanienbaum vor der Fassade des Erweiterungsbaus wie mit den hochrangigen Kunstwerken, die das Areal markieren: der „Großen Gaia“ von Matschinsky-Denninghoff und der „Großen Saarbrücker Schriftsäule“ von Leo Kornbrust. Im Centre Pompidou Metz ist die etwa 15 Meter hohe Skulptur im Forum aufgestellt, wo sie die Besucher im Museum empfängt.Seit 2016 und der viel beachteten Ausstellung „Entre deux horizons“ verbinden das Saarlandmuseum und das Centre Pompidou – Metz ein intensiver kollegialer Austausch, der nun in dem gemeinsamen Projekt „Noe/Noah“ fruchtet. Es wird gefördert vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms INTERREG V A. So wird mit den Mitteln der Kunst auf sinnfällige Weise eine Brücke nicht nur zwischen den beiden Museen Saarlandmuseum und Centre Pompidou-Metz geschlagen, sondern auch zwischen Deutschland und Frankreich. Eben darauf spielt auch der Titel „Indistinti confini“ – „unbestimmte Grenzen“ an.

Bei dem Werk„Idee di pietra“ handelt es sich um einen Bronzebaum von rund 10 Metern Höhe, in dessen Geäst massive, 1891 kg schwere Flusssteine liegen. Ihre universelle Rundform lässt unter anderem die Gestalt von Schädeln assoziieren und verweist so auf den Ursprungsort von Gedanken (Idee di Pietra, „Ansichten eines Steins“); scheinbar schwerelos ruhen sie in der Baumskulptur. Das Kunstwerk schärft im innerstädtischen Raum Saarbrückens und in der Nähe des Saarufers das Bewusstsein für Naturprozesse. Zugleich ergänzt es die Ausstellung „Giuseppe Penone“ im Atrium der Modernen Galerie. Dort gibt die Arbeit „Ripetere il bosco“ (Den Wald wiederholen) dem Saal im Zentrum des Erweiterungsbaus der Modernen Galerie ein neues, überraschendes Gesicht. Die 14 m hohen Wände des glasüberdachten Atriums sind belebt von einem rhythmisch arrangierten Ensemble aus 20 aufwendig und sensibel bearbeiteten Holzbalken, an denen das Leben des einstigen Baumes zu erkennen ist.

Giuseppe Penone (geboren 1947 in Garessio / Ponte, Piemont, lebt und arbeitet in Turin) gehört zu den bedeutendsten und einflussreichsten Vertretern der italienischen Gegenwartskunst. Er wurde mit Einzelausstellungen in der ganzen Welt gewürdigt, war mehrfach Teilnehmer u.a. der documenta und der Biennale von Venedig und erhielt 2014 den Praemium Imperiale, den bedeutendsten Preis für zeitgenössische Kunst. Penones Ästhetik gründet auf dem Dialog mit der Natur und ihren Kräften und kreist um die Frage nach den Grenzen des eigenen Körpers und den Grenzen der eigenen Wahrnehmung.

In Giuseppe Penones Werk spielen Arbeiten im öffentlichen Raum eine wesentliche Rolle. In den letzten Jahren realisierte er temporäre und permanente Skulpturen u.a. in Rom, Florenz, Turin, Paris, Versailles, Amsterdam und New York. Im Park der Reggia di Venaria Reale bei Turin schuf er 2003-07 als Antwort auf den ausgedehnten Barockgarten den „Giardino delle Sculture Fluide“, der auf einer Fläche von drei Hektar einen ausgedehnten Parcours aus Skulpturen und landschaftsgärtnerischen Elementen bietet. Aus Anlass der Documenta 13 (2012) richtete er in der Kasseler Karlsaue die Skulptur „Idee di Pietra“ („Ansichten eines Steins“) auf, die in der Folge aufgrund des großen Publikumszuspruchs für diesen Standort erworben wurde.

Tags: Giuseppe Penone, Skulpturen

Di, Do-So 10-19 UhrMi 10-20 Uhr

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