Am 25. November 2018 vermachte Prof. Karl Albrecht Kubinzky den Großteil seiner kulturgeschichtlichen Sammlung dem Universalmuseum Joanneum, um den Fortbestand der Objekte zu sichern – bei der umfangreichen Sammlung handelt es sich um das Lebenswerk von Kubinzky, das in Auszügen nun im Museum für Geschichte zu sehen ist. Die Sammlung aus Fotos und Postkarten umfasst etwa 130.000 Objekte. „Meine große Leidenschaft ist schon immer das Sammeln gewesen, ich wollte etwas aufbewahren für die Nachwelt: Ich nutze die Vergangenheit und sammle im gleichen Atemzug für die Zukunft“, so Kubinzky.
In der umfangreichen AusstellungDein Graz! Die Sammlung Kubinzky am Joanneum verbinden sich Schätze aus der Sammlung des Stadthistorikers mit ausgewählten Joanneums-Beständen: Das Präsentierte erzählt Grazgeschichte und -geschichten. Inhaltlich geht man bei der Ausstellung in ferne Vorzeiten (3. Jh. v. Chr.) zurück und spannt den Bogen bis in die Gegenwart – mit bunt gemischten und zum Teil selten gezeigten Objekten wie dem Wachsbildnis Johann Heinrich von Formentinis. Ein der kubinzkyschen Sammlung entsprechendes Mischmasch – aus Fotos, Postkarten, Gemälden und persönlichen Sammlerstücken – ist durchaus gewollt. „Das Besondere an der Sammlung Karl Kubinzkys ist die Vielfalt der Objekte. Um einen Einblick in diese Diversität zu geben, haben wir zu Beginn der Ausstellung die Position ,Ein Kasten Buntes‘ gestaltet“, erläutert Kuratorin Astrid Aschbecher.
Ein durchgehendes Moment der Ausstellung sind die Straßennamen, die zu einem Forschungsschwerpunkt Karl A. Kubinzys gehören, dessen Straßennamenlexikon bereits in der 5. Auflage erschienen ist. Aus jedem Bezirk wurden besonders spannende, interessante oder außergewöhnliche Straßennamen ausgewählt und näher beschrieben. Die Ausstellung trägt den verschiedenen Attributen von Graz als „Chamäleon unter Österreichs Städten“ (Autor Peter Daniel Wolfkind) Rechnung. Auch die Grazerinnen und Grazer werden analysiert und charakterisiert, unter anderem – Kubinzkys Hang zum Skurrilen entsprechend – durch Figurinen von Erwin Schwentner.
„Die Ausstellung wurde von Astrid Aschacher und einem langjährigen Freund und Wegbegleiter von Kubinzky, Gerhard Dienes, kuratiert. Dieser ist kürzlich, leider viel zu früh, verstorben. Dass die außergewöhnliche Schenkung der Sammlung Kubinzky an das Universalmuseum Joanneum zustande kommen konnte, ist zu einem großen Teil Gerhard Dienes zu verdanken“, betont Wolfgang Muchitsch, wissenschaftlicher Direktor des Universalmuseums Joanneum. Ergänzend zur Sonderausstellung erscheint im Sommer 2020 die Publikation 17 x Graz, die im Shop des Museums für Geschichte erhältlich sein wird.
Museum für Geschichte, Sackstraße 16, 8010 Graz
Kuratiert von Gerhard M. Dienes (1953-2020) und Astrid AschacherPresseführung: 26.02.2020, 11 UhrEröffnung: 27.02.2020, 19 UhrLaufzeit: 28.02.2020–31.01.2021Mit freundlicher Unterstützung von Energie Graz und Holding Graz
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