Für ihr Ausstellungsprojekt in der KUNST HAUS WIEN Garage und im angrenzenden Innenhofgarten arbeitet die Künstlerin Ines Doujak mit einer umfangreichen Sammlung an Materialien aus der Natur: Getrocknete Pflanzen, Pilze, Samen, zermahlene Blüten, Blätter, Beeren, Holz, Asche, Lehm, Steine, Sand. In einer prozessorientierten Arbeitsweise entwickelt Doujak die Installation Landschaftsmalerei und arbeitet mit dem ihr zur Verfügung stehenden Natur-Archiv als künstlerischem Material.Ein hochaktuelles, politisches Thema greift Ines Doujak in ihrer Arbeit landraub auf. Tafeln mit historischen Darstellungen von Apfelsorten werden im Innenhof und im öffentlichen Raum installiert. Auf ihnen sind Originalzitate von sogenannten „Landgrabbern“ der letzten 400 Jahre zu lesen. Diese verdeutlichen, dass die skrupellose Enteignung und Vertreibung von Landbevölkerung auf der ganzen Welt durch Konzerne, Staaten oder Investoren kein historisches Phänomen ist. Die zum Teil nicht mehr existenten Apfelsorten auf den Plakaten verweisen auf eine Dimension des Landraubs in Form von Zerstörung der Artenvielfalt durch Monokulturen.
Ines Doujak, geboren 1959 in Klagenfurt, studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Die Künstlerin thematisiert und dekonstruiert in ihren Fotografien, Installationen, Skulpturen und Performances politische, gesellschaftliche und ökologische Systematiken und Sachverhalte, die auf Ausbeutung, Rassismus, Sexismus, Unterdrückung, Gewalt und Machtmissbrauch bauen. Ihre Arbeiten werden international viel beachtet und auf Biennalen und in Museen ausgestellt, etwa im NTU Centre for Contemporary Art Singapore (2020), im Bergen Assembly (2019), im Lentos Museum, Linz (2018), im Centro de Iniciativas Culturales de la Universidad de Sevilla (2018), beim Steirischen Herbst (2018), in der Bunkier Sztuki Gallery of Contemporary Art, Kraków (2017), im MACBA, Barcelona (2015), auf der Biennial São Paulo (2014), im Royal College of Art, London (2013), auf der Busan Biennale, Korea (2012), im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid (2010) oder auf der documenta 12 in Kassel (2007). Ines Doujak lebt in Wien.