vLotte Berger, Fliegendes Schiff, 1968, Aquarell/Paper, 480 x 650 mm, Ausstellung: KLEINE GALERIE, Wien, 1080, Lotte Berger-Mahringer, Aquarelle, 1976, Foto © Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Wien. vLotte Berger, Fliegendes Schiff, 1968, Aquarell/Paper, 480 x 650 mm, Ausstellung: KLEINE GALERIE, Wien, 1080, Lotte Berger-Mahringer, Aquarelle, 1976, Foto © Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Wien. - Mit freundlicher Genehmigung von: GalerieAlbertina

Was: Ausstellung

Wann: 01.03.2021 - 03.04.2021

Lotte Berger steht während der Ausstellungsdauer an allen Samstagen (17. und 24. April sowie 08. Mai) in der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter in der Zeit von 11. bis 14 Uhr für Gespräche zur Verfügung.

16. März 2021, Wien Anlässlich ihres 80. Geburtstages 2018 fasste die Galerie bei der Albertina ▪ Zetter den Entschluss, eine Werkübersicht zusammen mit einer…

Lotte Berger steht während der Ausstellungsdauer an allen Samstagen (17. und 24. April sowie 08. Mai) in der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter in der Zeit von 11. bis 14 Uhr für Gespräche zur Verfügung.

16. März 2021, Wien Anlässlich ihres 80. Geburtstages 2018 fasste die Galerie bei der Albertina ▪ Zetter den Entschluss, eine Werkübersicht zusammen mit einer Retrospektive zu Lotte Bergers künstlerischem Oeuvre in die Wege zu leiten. Nun liegt die Monografie „LOTTE BERGER Aquarelle“ vor. Sie beinhaltet eine umfassende Dokumentation und rund 150 ausgewählte Werkabbildungen aus dem Zeitraum von 1959 bis 2010, nach thematischen Schwerpunkten geordnet. Ziel dieser Monografie ist es, das herausragende Lebenswerk der Wiener Künstlerin für die Einordnung in das zeitgleiche Kunstgeschehen zu dokumentieren und besser bekannt zu machen.

Begleitend zu dieser umfassenden Werkübersicht, die seit November 2020 im Buchhandel erhältlich ist, findet nun vom 12. April bis 12. Mai 2021 in der Galerie bei der Albertina ▪ Zetter unter der Leitung von Katharina Zetter-Karner die gleichnamige Retrospektive mit ausgewählten Aquarellen von Lotte Berger statt. Die Einzelpräsentation gibt einen detaillierten Einblick in Lotte Bergers außergewöhnliches Kunstschaffen und macht ihren konsequenten und lustvollen Umgang mit dem Medium Aquarellmalerei sichtbar.

FASZINATION: AQUARELLMALEREIDie Methode, Wasser als Lösungsmittel für Farbpigmente einzusetzen, ist seit Urzeiten bekannt, und spätestens seitdem Papier in geeigneter Qualität hergestellt werden kann, begeistert die subtile Interaktion zwischen Mal-grund, Wasser und Farbe Generationen von Künstlern und Künstlerinnen und inspiriert sie zum Experimentieren mit zart hingetupften Umrissen, Formen und Flächen. So auch für Lotto Berger; Für sie wird und ist die Aquarell-malerei das Ausdrucksmittel schlechthin. Über die Jahrzehnte lotet die Künstlerin leidenschaftlich die Möglichkeiten und das Potenzial des Mediums aus und findet zu einem eigenen und eigenständigen Bildausdruck.

„Die Begeisterung für Farben und Formen, der Wille zur Gestaltung, die Freude an der spielerischen Auslotung von technischen Möglichkeiten zur künstlerischen Umsetzung ihrer Sinneseindrücke, Gedanken und Emotionen sowie das unbändige Bedürfnis, dem Universum ihrer Phantasien und Visionen Ausdruck zu verleihen – das sind die zentralen Motoren von Lotte Bergers Persönlichkeit. Die Malerei gibt ihr Energie und Lebenskraft und lässt sie aus dem unendlichen Reichtum innerer Bilder schöpfen.“ (Maria Rennhofer, LOTTE BERGER Aquarelle, Gmünd, 2020)

INSPIRATIONSQUELLE: NATUR„Tiere, Pflanzen, der Urwald „beziehungsweise die Vorstellung, die man als Kind davon hat“, der Respekt vor der Schöpfung, das Staunen über die Energie und Überlebenskraft der Natur, die Faszination für die Vielfalt von Flora und Fauna, für die Balance von Miteinander und Gegeneinander der unterschiedlichen Spezies, für die Üppigkeit, mit der die Tier- und Pflanzenwelt sich selbst reproduziert: Dieser ganze Themenkomplex hat sie zu vielen Bildern inspiriert – seien es Tiroler Gebirgslandschaften, Impressionen aus dem Orient und Lateinamerika oder aus poetischen Phantasien und Träumen erinnerte Visionen – und zieht sie bis heute in seinen Bann“. (Maria Rennhofer, LOTTE BERGER Aquarelle, Gmünd, 2020)

Porträts, Selbstbildnisse und Darstellungen von weiblichen Akten komplettieren ihr künstlerisches Repertoire. Entsprechend ihrer Biografie setzt sie sich mit der eigenen Identität und der Rolle als Frau, Mutter und Künstlerin in einer – damals noch wesentlich stärker als heute – männerdominierten Gesellschaft auseinander.

STUDIUM 1957–1964Bereits ihre Zeichenlehrerin erkennt das künstlerische Talent ihrer Schülerin und rät Lotte Berger zur Aufnahmeprüfung an der Akademie für angewandte Kunst in Wien. Als Vierzehnjährige besteht sie zwar die Prüfung, inskribiert aber aus finanziellen Gründen erst fünf Jahre später. Lotte Berger absolviert eine Lehre als Keramikmalerin bei der traditionsreichen Wiener Manufaktur Goldscheider und legt 1956 die Gesellenprüfung mit Auszeichnung ab. Danach studiert sie von 1957 bis 1963 an der Akademie für angewandte Kunst in Wien, zuerst in der Vorbereitungsklasse Naturstudium bei Professor Gerhard Obsieger, später in der Meisterklasse für Malerei und Graphik bei Professor Hilda Schmid-Jesser. 1963 erhält Lotte Berger die Möglichkeit, für ein weiteres Jahr, das sogenannte „Meisterjahr“, an der Akademie zu bleiben.ISTANBUL 1964–1967Zwischen 1964 und 1967 unterrichtet Lotte Berger in der Nachfolge von Anton Lehmden an der Tatbiki Güzel Sanatlar Yüksek Okulu (= Staatliche Hochschule für Angewandte Kunst) in Istanbul. Unter 40 BewerberInnen entscheidet die Künstlerin die einschlägige Ausschreibung für sich. Die drei Jahre in der Türkei markieren eine deutlich sichtbare Zäsur in Lotte Bergers künstlerischem Oeuvre. Sie beginnt, in ihren dichten, farbstarken Bildern abstrakt zu werden. „Unter diesen Eindrücken zeichnete und malte sie aus ihrem bemerkenswerten Bildgedächtnis figürliche und gegenständliche Motive, später auch abstrakte Kompositionen, wenn die Eindrücke und Farben so dicht waren, dass sie sich überlagerten und verschmolzen. Nur Landschaften wurden vor der Natur gemalt. LOTTE BERGER hat die Aquarellmalerei in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem Höhepunkt geführt, der nicht dem Abbild dient, sondern Emotion, Farbenrausch und Träume vermittelt.“ (Christa Zetter, LOTTE BERGER Aquarelle, Gmünd, 2020)

WEIBLICHE IDENTITÄTVon 1967 bis 1971 ist Berger ausschließlich freischaffend tätig. Danach unterrichtet sie bis 1999 Bildnerische Erziehung am Wiener Gymnasium Kleine Sperlgasse und gestaltet die Titelblätter des TREND mit den Porträts von Helene Partik-Pablé, Josef Taus, Rudolf Kirchschläger und Franz Vranitzky (1981 bis 1984). 1971 heiratet Lotte Berger den Künstler Norbert Maringer, 1978 wird ihr Sohn Gawan geboren. Seit ihrer Heirat – die Ehe wird 1983 geschieden – ist Lotte Berger auch unter den Namen Lotte Berger-Maringer und Lotte Maringer bekannt.

PLANZENGLÜCK, TIERE, LATEINAMERIKA, TIROLNeben ihrer Lehrtätigkeit als Kunsterzieherin und ihrer Verantwortung als Mutter eines Sohnes treibt Lotte Berger als Kunstschaffende ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Aquarellmalerei weiter voran. Über die Jahre entstehen Werke von tiefem Symbolgehalt und mit dem omnipräsenten Thema der symbiotischen Durchdringung von Natur, Mensch, Tier und Pflanze. Tiere werden aus der Erinnerung ohne unmittelbare Vorbilder gezeichnet. Mythen, religiöse Themen, Reisen, fremde Kulturen und indianische Völker üben eine große Anziehungskraft auf Lotte Berger aus. Immer wieder besucht sie Griechenland und die Türkei. Ab 1984 unternimmt sie fast jährlich ausgedehnte Reisen, u. a. nach Mittel- und Südamerika – Brasilien, Guatemala, Karibik, Kuba, Mexiko, Venezuela, Nordamerika – Arizona, Florida, Kalifornien, New Mexico, Nordafrika – Marokko, Tunesien – und Südostasien – Bali, Kambodscha, Malaysia, Thailand. Daneben entstehen Bilder von Landschaften in Tirol, wo Lotte Berger ihre Kindheit verbracht hat und sich jedes Jahr für einige Wochen bei einer eng befreundeten Familie aufhält.

GALERIE BEI DER ALBERTINA ▪ ZETTERDie Galerie bei der Albertina ▪ Zetter liegt in unmittelbarer Nähe des namensgebenden Kunstmuseums im ersten Wiener Bezirk am Lobkowitzplatz 1. Der Schwerpunkt liegt auf österreichischer Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Christa Zetter – ausgebildete Bildhauerin und Expertin im Bereich Jugendstil und Art déco – gründete 1973 die Galerie bei der Albertina mit einem Fokus auf Wien um 1900. Die erste Ausstellung zeitgenössischer Kunst war eine Personale von Kiki Kogelnik im Jahr 1991. Mit der Übernahme der Galerie durch ihre Tochter Katharina Zetter-Karner im Jahr 2003 wurde diese räumlich erweitert und in Galerie bei der Albertina ▪ Zetter umbenannt. Nach einer erneuten Erweiterung 2017 präsentiert die Galerie nun Bilder, Skulpturen und Design-Objekte auf knapp 400 m² Schaufläche, die sich über drei Ebenen erstreckt. Jährlich finden Einzelpräsentationen und themenbezogene Ausstellungen statt. Im Frühjahr und im Herbst werden die schönsten Neuerwerbungen in Sonderausstellungen präsentiert. Die Galerie ist regelmäßig auf renommierten Kunstmessen vertreten wie u. a. Art & Antique, die zu Ostern in der Residenz zu Salzburg und im Herbst in der Wiener Hofburg stattfindet, Art Austria und Munich Highlights – Internationale Kunstmesse München in der Residenz zu München.

Textquelle: Katalog, LOTTE BERGER. Aquarelle, Gmünd, 2020 (Hrsg. Galerie bei der Albertina ▪ Zetter)

KATALOG Herausgeberin: Galerie bei der Albertina ▪ Zetter; Mit einem Vorwort von Christa Zetter, einem Gespräch mit Lotte Berger, Textbeiträgen von Maria Rennhofer und einer Biografie von Andrea Schuster, deutsch, 208 Seiten, 145 farbige Abbildungen, Softcover, art edition Verlag Bibliothek der Provinz GmbH, 3950 Gmünd, 2020, ISBN: 978-3-99028-992-1, Preis: 28,- Euro

INFORMATION Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Lobkowitzplatz 1 / Ecke Gluckgasse, 1010 Wien, T +43 1 513 14 16, zetter@galerie-albertina.at, www.galerie-albertina.at

Beim Besuch der Ausstellung gilt die COVID-19-Schutzmaßnahmenverordnung der Österreichischen Bundesregierung, die zum Zeitpunkt der Präsentation gültig ist.

Tags: Lotte Berger, Malerei, Zeichnungen

ORT Galerie bei der Albertina ▪ Zetter, Lobkowitzplatz 1 / Ecke Gluckgasse, 1010 Wien
START Samstag, 10. April 2021, 11 – 14 Uhr in Anwesenheit der Künstlerin
DAUER 12. April – 12. Mai 2021
ÖFFNUNGSZEITEN Mi – Fr 10 – 18 Uhr, Sa 11 – 14 Uhr
EINTRITT FREI
INFORMATION www.galerie-albertina.at 

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