Gruppenfoto,  v. l. n. r.: Peter Peer (Leiter Neue Galerie Graz), Gudrun Danzer (Kuratorin) und Günther Holler-Schuster (Kurator), Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek Gruppenfoto, v. l. n. r.: Peter Peer (Leiter Neue Galerie Graz), Gudrun Danzer (Kuratorin) und Günther Holler-Schuster (Kurator), Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek - Mit freundlicher Genehmigung von: museumjoanneum

Wer: museumjoanneum

Was: Ausstellung

Wann: 25.09.2020 - 19.09.2021

Die Kunst von Frauen hatte traditionell nicht die gleichen Chancen, bekannt und anerkannt zu werden, wie jene von Männern. In der Steiermark unterschied sich die Situation von Frauen, die künstlerisch tätig sein wollten, nicht grundsätzlich von jener im übrigen Österreich oder Europa. Seit der Aufklärung verbreiteten sich Theorien, die das Geistige – und damit die Kunst –…
Die Kunst von Frauen hatte traditionell nicht die gleichen Chancen, bekannt und anerkannt zu werden, wie jene von Männern. In der Steiermark unterschied sich die Situation von Frauen, die künstlerisch tätig sein wollten, nicht grundsätzlich von jener im übrigen Österreich oder Europa. Seit der Aufklärung verbreiteten sich Theorien, die das Geistige – und damit die Kunst – dem männlichen Prinzip zuordneten, die Natur und das Körperliche dagegen dem weiblichen. Diese Theorien entfalteten ihre Wirkung im gesamten System der Kunst. Frauen wurde die Fähigkeit abgesprochen, Genie und Erfindungsgabe zu besitzen – die Voraussetzungen für künstlerisches Schaffen.

Gleichzeitig begann ebenfalls mit der Aufklärung die Forderung der Frauen nach den gleichen Menschen- und Bürgerrechten, wie sie Männern zuerkannt wurden. Diese Bewegung der Emanzipation führte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dazu, dass es eine immer größere Anzahl von Frauen gegen viele Widerstände durchsetzte, den Beruf der freischaffenden Künstlerin zu ergreifen. Seit etwa der Jahrhundertwende bestimmten dann Frauen Kunstströmungen wie den österreichischen Stimmungsrealismus wesentlich mit.

Dennoch hat ein männlich geprägtes Kunstsystem das weibliche Kunstschaffen systematisch an den Rand gedrängt: Werke von Frauen wurden weniger ausgestellt, besprochen, angekauft, kunsthistorisch erforscht. Das führte dazu, dass die Kunst von Frauen bis heute in unserem kulturellen Gedächtnis eine untergeordnete Rolle spielt.

Dieser allgemeinen Verdrängung entgegenzuwirken ist das Ziel der Ausstellung Ladies First!.Sie präsentiert Werke von rund 60 Künstlerinnen, informiert über ihre Biografien und die Bedingungen, unter denen die Künstlerinnen arbeiteten. Damit setzt die Neue Galerie Graz ihre Tradition fort, unser Geschichtsbild zu korrigieren und vergessene Positionen zu rehabilitieren. Die Ausstellung und das Katalogbuch bieten erstmals einen Überblick über das weibliche Kunstschaffen der Steiermark von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Sie laden dazu ein, bekannteren Künstlerinnen wieder zu begegnen, wie etwa Marie Egner, Friederike Koch-Langentreu, Ida Maly oder Vevean Oviette, und bislang unbekannte zu entdecken, wie Anna Lynker, Marianne Stokes oder Mara Schrötter-Malliczky.

Das Projekt wurde in dem Bewusstsein entwickelt, dass es absurd ist, ein Geschlecht hierarchisch über das andere zu stellen, und in der Hoffnung, damit zu einer wirklichen Gleichberechtigung von Frau und Mann beizutragen. Das Thema wird im Juni 2021 mit einer Ausstellung aus den internationalen Beständen der Sammlung der Neuen Galerie Graz von den 1970er-Jahren bis zur Gegenwart fortgesetzt.

Termine für Kurator*innenführungen werden bekanntgegeben, sobald dies aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen wieder möglich ist.

Ida Maly, „Trübe Ahnungen (Selbstportrait)“, 1928-30,  Aquarell auf Transparentpapier, 29,5 x 21 cm, Neue Galerie Graz, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner Ida Maly, „Trübe Ahnungen (Selbstportrait)“, 1928-30, Aquarell auf Transparentpapier, 29,5 x 21 cm, Neue Galerie Graz, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner - Mit freundlicher Genehmigung von: museumjoanneum Elly Klingatsch, „Materialstudie”, vor 1937,  SW-Fotografie, 22,5 x 29,8 cm, UMJ/Multimediale Sammlungen, Foto: UMJ/N. Lackner Elly Klingatsch, „Materialstudie”, vor 1937, SW-Fotografie, 22,5 x 29,8 cm, UMJ/Multimediale Sammlungen, Foto: UMJ/N. Lackner - Mit freundlicher Genehmigung von: museumjoanneum Katalog Publikation "Ladies First! Künstlerinnen in und aus der Steiermark 1850-1950" Katalog Publikation "Ladies First! Künstlerinnen in und aus der Steiermark 1850-1950" - Mit freundlicher Genehmigung von: museumjoanneum
Tags: Alwine Hotter, Anna Lynker, Anny Dollschein, Elly Klingatsch, Emilie Schmäck, Friederike Koch-Langentreu, Ida Maly, Malerei, Marianne Stokes, Marie Egner, Olga Granner-Milles, Olga Holzhausen

Neue Galerie Graz
Di-So 10-17 Uhr
ÜberblicksführungenSa, So, Feiertag, 14 Uhr (de), So, 11 Uhr (en). Zusätzliche Termine entnehmen Sie bitte dem Kalender. Weitere Führungen nach Voranmeldung.
Öffnungszeiten der BibliothekDi und Do 10-15 Uhr sowie nach Vereinbarung
Öffnungszeiten OHO!Di-Sa 10 bis 24 Uhr

Archiv
"Kaiserschild Walls of Vision", eine Neuinterpretation des Künstlerduos Jana&Js ist nun an der Fassade der Schäfergasse 2 in Wien zu sehen, Foto: Jana&Js
Graz, Ausstellung, 10.05.2024 - 18.05.2024
Gemeinschaftsarbeit Michael Vonbank & Elke Silvia Krystufek, Padhi Frieberger, Annette Tesarek
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Michael Vonbank Vogel sucht Frau, 2007
„Förderungspreis 2023“, © Neue Galerie Graz
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Spiegelung des Künstler Johann Rausch in einem seiner Werke, Foto: Ernst Kainersdorfer
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Oto Rimele LIGHT AND THE LADDER  & DYNAMIC RECTANGLE, wooden construction, colour & vax, 3-D metal object ca 116x9x5,2 cm, Installation 2023
Graz, Ausstellung, 27.07.2023 - 25.02.2024
Die Ausstellung "PLANET OR PLASTIC?" ist ab sofort im CoSA zu sehen. Marko Mele (wissen. Geschäftsführer Universalmuseum Joanneum), Bettina Deutsch-Dabernig (Kuratorin), Nikola Köhler-Kroath (Leiterin CoSA – Center of Science Activities), Jörg Ehtreiber (Geschäftsführer und Intendant des Kindermuseums FRida & freD), Josef Schrammel (kaufm. Geschäftsführer Universalmuseum Joanneum), v.l., Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek
KI-generiert von Christian Zemasch nach einer Idee von Peter F. N. Hörz
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„Femizide. Die Frauen hinter den Zahlen“. Ein Projekt für die BIX-Medienfassade, 2023, v.l. Petra Leschanz (Frauenservice Graz), Melina Seifert (eine der Künstlerinnen), Michaela Humpel (Kunsthaus Graz), Foto: Kunsthaus Graz/J.J. Kucek
"#wehaveadream" wurde von den Beteiligten eröffnet: Godswill Eyawo, Djenabou Fontaine, Elisabeth Fiedler, Pauline Riesel- Soumaré, Magdaline Okumu-Hartwig, Peninah Lesorogol, Maryam Mohammadi, Anita Asante, Samson Ogiamien, Fred Owuso, Joachim Hainzl, v.l., Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kuc
Künstler*innen der Ausstellung mit Kurator Günther Holler-Schuster / v.l.n.r.: Nicole Cseh, Günther Holler-Schuster, Hanns Holger Rutz, Nayarí Castillo, Monique Fessl, Marta Navaridas, Julia Gaisbacher, Foto: Universalmuseum Joanneum/J.J. Kucek