Josef Hoffmann, Porzellanservice „Melone“ für die Porzellanmanufaktur Augarten, 1931 © MAK/Katrin Wißkirchen Josef Hoffmann, Porzellanservice „Melone“ für die Porzellanmanufaktur Augarten, 1931 © MAK/Katrin Wißkirchen - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse

Wer: makpresse

Was: Ausstellung

Wann: 15.12.2021 - 19.06.2022

Mit der bisher umfassendstenRetrospektive zu seinem Gesamtwerk würdigt das MAK das eindrucksvolleSchaffen desArchitekten, Designers, Lehrers,Ausstellungsmachersund Mitbegründersder Wiener WerkstätteJosef Hoffmann (1870–1956). Die ursprünglich anlässlich des 150. Geburtstags von Josef Hoffmann ab Dezember 2020 geplante Ausstel-lung wurde aufgrund der Corona-Pandemie um ein…
Mit der bisher umfassendstenRetrospektive zu seinem Gesamtwerk würdigt das MAK das eindrucksvolleSchaffen desArchitekten, Designers, Lehrers,Ausstellungsmachersund Mitbegründersder Wiener WerkstätteJosef Hoffmann (1870–1956). Die ursprünglich anlässlich des 150. Geburtstags von Josef Hoffmann ab Dezember 2020 geplante Ausstel-lung wurde aufgrund der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben und wird nun von15. Dezember 2021 bis 19. Juni 2022 in der MAK-Ausstellungshalle gezeigt. Hoffmann kulti-vierte ein exemplarisches Modell moderner Lebensweisenund legte den Fokus auf Ästhe-tik und Schönheit als zentrale Parameter moderner Gestaltung.DieAusstellung JOSEF HOFFMANN. Fortschritt durch Schönheitlässt das nahezu 60-jährige Schaffendes ein-flussreichen globalen Pioniers in Architektur und Design um 1900 in all seinen Facetten Revue passierenund bereichert die systematische Erforschung und Vermittlung seines Vermächtnisses.

Mit eineranfänglichpuristischen Designsprache hat sich Josef Hoffmann als eine der zentralen Figuren in die Wiener Moderne eingeschrieben. Durch seinIdeal des Gesamt-kunstwerks und herausragende Bauten, darunter das zum UNESCO-Welterbe zählende Palais Stoclet in Brüssel (1905–1911), hat er national wie international Spuren hinterlas-sen. Obwohl der Allgestalter in allen wichtigen Ausstellungen zur Wiener Moderne vertre-ten war, ist sein Werk bis datonur in Teilbereichenlückenlos aufgearbeitet.

Das Kuratorenteam der Ausstellung –Matthias Boeckl, Rainald Franzund Christian Witt-Dörring –hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf Basis zumTeilunbekannter Quellen und derAktualisierung des Werkverzeichnissesbestehende Forschungslücken zu schließen. Die Wahrnehmung von Hoffmanns Schaffenals Architekt und Designer sei im Hinblick auf diebisher verwendeten Quellen unvollständig, hinsichtlich gestalterischer Aspekte vereinfacht und hinsichtlich des geografischen und historischen Wirkungskreises be-grenzt, so die Kuratoren.

In 20 Kapiteln nähert sich die Ausstellung JOSEF HOFFMANN. Fortschritt durch Schönheitmit mehr als 1 000 Exponaten seinem gewaltigen Lebenswerk, das sämtliche Aspekte des täglichen Lebens wie Architektur, Innenraumgestaltung, Mode sowie Ge-brauchsgegenstände umfasst. Der ursprünglich aus wohlhabendem, gutbürgerlichem Haus in Brtnice, Tschechien,stammende Hoffmann erlebte fünf verschiedene politische Regime, von der Habsburgermonarchie bis zur Zweiten Republik Österreich.Er galt alsGeschmacks-und Identitätsstifterund pflegte als langjährigerLehrer, einflussreicher Kunstgewerbedesigner und Mitbegründer der Wiener Secession, der Wiener Werkstätte sowiedes Werkbunds ein beispielhaftes modernes Lebensmodell. In seinem Pionierden-ken vereinte er einen künstlerisch ambitionierten architektonischen Ansatz miteinerhandwerklich geprägtenProduktkultur.

Die Ausstellung spannt einen lückenlosen Bogen von seiner Jugendund dem Studium an der Wiener Akademie der bildenden Künste bis zu seinem Tod 1956. Der Schwerpunkt liegt auf dem bis heute anhaltenden Einfluss seiner Werke auf Architektur, Kunstgewerbe und Design, ausgehend von seinen prominentesten Projekten und Bauten: dem Sanatori-um Westend in Purkersdorf (1904/05), dem PalaisStoclet in Brüssel (1905–1911), der Wiener Kunstschau (1908), dem österreichischenPavillon für die Werkbundausstellung in Köln (1914), dem Pariser Pavillon für die Exposition internationale des Arts décoratifs et industriels modernes(1925), der Werkbundsiedlung in Wien (1931) und dem Pavillon für die Biennale in Venedig (1934). Eine multimediale Zeitleiste führt die Besucher*innendurch Hoffmanns Leben und verweist auf vergessene Projekte und Texte.

Eine Rekonstruktion desvon Josef Hoffmann für die Pariser Weltausstellung entworfenenBoudoir d’une grande vedette[Boudoir für einen großen Star](1937) ermöglichtein un-mittelbares Erleben seinesRaumdenkens. Erstmals zu sehen sind unter anderem Einrich-tungsgegenstände aus der Villa für Sonja Knips (1924) undder Internationalen Kunstge-werbeausstellung inParis (1925), außerdemnoch nie gezeigte Entwürfe Josef Hoffmanns aus den Jahren des Nationalsozialismus sowie aus Archiven der Firmen J. & J. Lobmeyr, J. Backhausen & Söhne und der WienerPorzellanmanufaktur Augarten.

Speziell für die Ausstellung programmierte der Architekt Ben James einenArtificial- Intelligence-Algorithmus, der Hoffmanns typische Formensprache für neue Entwurfsauf-gaben kombinatorisch anwendetund auch Architekt*innen und Designer*innen von heu-te als „digitaler Assistent“ inspirieren soll.Die Inhalte der Ausstellung vertieft die Publikation JOSEF HOFFMANN 1870–1956: Fortschritt durch Schönheit. Das Handbuch zum Werk, herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein, Matthias Boeckl, Rainald Franz und Christian Witt-Dörring, mit Bei-trägen von Matthias Boeckl, Elisabeth Boeckl-Klamper, Rainald Franz, Anette Freytag, Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Markus Kristan, Christopher Long, Klára Němečková, Andreas Nierhaus, Jan Norrman, Eva-Maria Orosz, Adrián Prieto Fernandez, Ursula Prokop, Lara Steinhäußer, Valerio Terraroli, Wolfgang Thillmann, Christoph Thun-Hohenstein und Christian Witt-Dörring. Deutsch, 448 Seiten mit zahlreichen Farb-abbildungen. MAK, Wien/Birkhäuser Verlag, Basel 2021.

Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop.atum € 69,95.Mit der Ausstellung und dembegleitendenKatalogträgt das MAKdazu bei, ein um viele Aspekte reicheres Bildvon Josef Hoffmann als Schöpfer und Lehrer zu zeichnen und seine Rolle von der Moderne bis zur Gegenwart neu zu sehen.Als Kompetenzzentrum der Wiener Moderne beherbergt das MAK den weltweit umfangreichsten Bestand an Möbeln, Objekten und Entwürfen von Hoffmann. In Josef Hoffmanns Geburtshaus in Brtnice, Tschechien, betreibt das MAK gemeinsam mit der Mährischen Galerie in Brno eine Außenstelle.

Josef Hoffmann, Entwurf für ein Silberbesteck für Fritz und Lili Waerndorfer, flaches Modell, Wiener Werkstätte, 1904, © MAK Josef Hoffmann, Entwurf für ein Silberbesteck für Fritz und Lili Waerndorfer, flaches Modell, Wiener Werkstätte, 1904, © MAK - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse Josef Hoffmann, Atelierschrank aus der Ateliereinrichtung Koloman Mosers, 1898 © MAK/Georg Mayer Josef Hoffmann, Atelierschrank aus der Ateliereinrichtung Koloman Mosers, 1898 © MAK/Georg Mayer - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse Josef Hoffmann, Teeservice für die Wiener Werkstätte, Metall, 1903 © MAK/Katrin Wißkirchen Josef Hoffmann, Teeservice für die Wiener Werkstätte, Metall, 1903 © MAK/Katrin Wißkirchen - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse Josef Hoffmann, Sessel aus dem Speisesaal des Sanatoriums Westend, Purkersdorf, J. & J. Kohn, Holz, Leder, 1904 © MAK/Georg Mayer Josef Hoffmann, Sessel aus dem Speisesaal des Sanatoriums Westend, Purkersdorf, J. & J. Kohn, Holz, Leder, 1904 © MAK/Georg Mayer - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse Josef Hoffmann, Tisch für die Wohnung Dr. Hermann Wittgenstein, 1905 © MAK/Georg Mayer Josef Hoffmann, Tisch für die Wohnung Dr. Hermann Wittgenstein, 1905 © MAK/Georg Mayer - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse Josef Hoffmann, Tisch für die Wohnung Dr. Hermann Wittgenstein, 1905 © MAK/Georg Mayer Josef Hoffmann, Tisch für die Wohnung Dr. Hermann Wittgenstein, 1905 © MAK/Georg Mayer - Mit freundlicher Genehmigung von: makpresse
Tags: Antiquitäten, Design, Josef Hoffmann, Möbel, Silber, Wiener Werkstätte

Eröffnung: Dienstag, 14. Dezember 2021, 19:00 Uhr, Eintritt freiAusstellungsort: MAK-Ausstellungshalle, MAK, Stubenring 5, 1010 WienAusstellungsdauer: 15. Dezember 2021 – 19. Juni 2022Öffnungszeiten: Di 10:00–21:00 Uhr, Mi–So 10:00–18:00 UhrGastkuratoren: Matthias Boeckl, Christian Witt-DörringKurator: Rainald Franz, Kustode MAK-Sammlung Glas und KeramikPublikation: JOSEF HOFFMANN 1870–1956: Fortschritt durch Schönheit. Das Handbuch zum Werk, herausgegeben von Christoph Thun-Hohenstein, Matthias Boeckl, Rainald Franz und Christian Witt-Dörring, mit Beiträgen von Matthias Boeckl, Elisabeth Boeckl-Klamper, Rainald Franz, Anette Freytag, Sebastian Hackenschmidt, Otto Kapfinger, Markus Kristan, Christopher Long, Klára Němečková, Andreas Nierhaus, Jan Norrman, Eva-Maria Orosz, Adrián Prieto Fernandez, Ursula Prokop, Lara Steinhäußer, Valerio Terraroli, Wolfgang Thillmann, Christoph Thun-Hohenstein und Christian Witt-Dörring. Deutsch, 448 Seiten mit zahlreichen Farbabbildungen. MAK, Wien/Birkhäuser Verlag, Basel 2021. Erhältlich im MAK Design Shop und unter MAKdesignshop.at um € 69,95.Ausstellungsgestaltung: Gregor EichingerGrafische Gestaltung: Maria Anna FriedlRahmenprogramm: In VorbereitungMAK-Eintritt: € 14 / ermäßigt € 11 / Familienkarte € 15Jeden Dienstag 18:00–21:00 Uhr: Eintritt € 6Eintritt frei für Kinder und Jugendliche unter 19

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