Szene in einer Moschee, aus dem «Falnama» (Buch der Omen) von Schah Tahmasp I., Iran, 1550/1560; Farben und Gold auf Papier, 59 x 44,5 cm; MAH Musée d'art et d'histoire, Ville de Genève, Legs Jean Pozzi, 1971; Foto: MAH, André Longchamp Szene in einer Moschee, aus dem «Falnama» (Buch der Omen) von Schah Tahmasp I., Iran, 1550/1560; Farben und Gold auf Papier, 59 x 44,5 cm; MAH Musée d'art et d'histoire, Ville de Genève, Legs Jean Pozzi, 1971; Foto: MAH, André Longchamp - Mit freundlicher Genehmigung von: rietberg

Wer: rietberg

Was: Ausstellung

Wann: 04.02.2022 - 22.05.2022

Sound-Performance, Fotografie & FarbenLetzte Tage: Die Ausstellung «Im Namen des Bildes» geht noch bis zum 22. Mai 2022 grossen Fragen nach: Welche Gemeinsamkeiten zeichnen christliche und islamische Kulturen beim Umgang mit dem Bild aus? Wo liegen die Unterschiede? Und was bedeuten uns Bilder heute?

Die Sound-Performance von Legion Seven am 19. Mai 2022 ist angeregt…

Sound-Performance, Fotografie & FarbenLetzte Tage: Die Ausstellung «Im Namen des Bildes» geht noch bis zum 22. Mai 2022 grossen Fragen nach: Welche Gemeinsamkeiten zeichnen christliche und islamische Kulturen beim Umgang mit dem Bild aus? Wo liegen die Unterschiede? Und was bedeuten uns Bilder heute?

Die Sound-Performance von Legion Seven am 19. Mai 2022 ist angeregt von zwei Ausstellungen zu afrikanischer Fotografie, die das Museum Rietberg und das Fotomuseum Winterthur aktuell präsentieren.

Erst auf den Auslöser drücken, wenn alles stimmt: Die Offene Werkstatt greift ein zentrales Thema von «The Future is Blinking» auf und schärft unsere Sinne für die Beständigkeit.

Kraftvoll sind die Farben und vielfältig die Muster, welche die Miniaturmalereien aus der indischen Bundelkhand-Region auszeichnen. Ihnen widmet sich erstmals eine neue Ausstellung.

Grüntee und Frühling – anlässlich des Internationalen Museumstag empfängt sie unser Teemeister zu einem besonderen Anlass.

Öffentliche Kultur- und Bildungsinstitutionen spielen eine zentrale Rolle beim Umgang mit religiösen Objekten. Eine Diskussionsrunde mit Museums- und Bildungsexpertinnen beleuchtet diverse Aspekte rund um dieses Thema.

Der Islam, so die landläufige Meinung, kenne ein absolutes Bilderverbot und sei figürlichen Darstellungen gegenüber feindlich eingestellt; ganz im Gegensatz zum Christentum. ‒ Aber stimmt die Behauptung überhaupt? Verbietet der Islam Bilder kategorisch? Und im Christentum: Besagt das Zweite Gebot Mose nicht, dass man sich kein Bildnis machen solle? Wie kommt es einerseits aber dazu, dass es so viele «islamische» Miniaturen, Keramikschalen und Textilien mit Menschendarstellungen gibt? Wie erklärt sich andererseits, dass in katholischen Kirchen Statuen verehrt werden dürfen? Kurz: Was hat es mit dem Bilderverbot in den islamischen und christlichen Kulturen eigentlich auf sich? Wie gingen sie mit der figürlichen Darstellung, also dem Abbilden von Menschen und besonders des Propheten Muhammad und Christus, um?

Die Ausstellung widmet sich zum ersten Mal diesen Fragen in einer kulturvergleichenden Schau. Sie zeichnet nach, welche Strategien Islam und Christentum im Verlauf der Jahrhunderte entwickelten, um mit dem Bilderverbot umzugehen. Im Zentrum steht dabei das Mittelalter, die Epoche zwischen dem 6. und 16. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde die Bilderfrage ausführlich von Theologen erörtert. Die 136 Werke der Ausstellung decken einen geografischen Raum ab, der vom lateinischen Westeuropa (Königreich Frankreich und Heiliges Römisches Reich) über den östlichen Mittelmeerraum (byzantinisches Reich und später Osmanisches Reich) und Westasien (Persien) bis nach Südasien (indisches Mogulreich) reicht.

Im christlichen Okzident war es die Kirche, die über das Bild bestimmte. Aus einer anfänglichen Ablehnung des Bildes entwickelte sie eine Bildtheologie, in deren Mitte das verehrte Kultbild (eine Ikone oder Statue) steht. Dennoch blieb der Widerstand nicht aus: Zweimal kam es zu einem Bilderstreit, einmal im 8./9. Jahrhundert und einmal während der Reformation kurz nach 1500, in deren Verlauf Bilder zerstört und Statuen zertrümmert wurden.

Im islamischen Orient verlief die Entwicklung ruhiger. Hier waren es die einzelnen Rechtsschulen, die bestimmten, ob ein Bild «verboten» oder nur «tadelnswert» sei. Kein Zweifel bestand darüber, dass das Bild weder in der Moschee noch bei religiöse Handlungen einen Platz hat. In allen anderen Bereichen waren es die einzelnen Akteure und die gesellschaftlichen Machtverhältnisse, die die Bilderfrage immer wieder von Neuem aushandelten. So entstand an den Höfen in Persien, dem Osmanischen Reich und in Mogulindien eine reiche Bildkultur, während man in den Gebieten Nordafrikas Bildern äusserst zurückhaltend gegenübertrat.

Hat die mittelalterliche Debatte um das Bild eine Bedeutung für uns heute? ‒ Ja. Aus zwei Gründen: Zum einen räumt die Ausstellung ‒ wie zu Beginn angesprochen ‒ mit einem hartnäckigen Vorurteil auf. Zum anderen leben wir in einer Epoche, die wie nie zuvor von Bildern bestimmt wird. Bilder sind allgegenwärtig und jederzeit verfügbar. Wir wissen zwar um die manipulative Macht von Bildern, und dennoch vertrauen wir ihnen häufig unkritisch. Fünf Multimediastationen in der Ausstellung laden Sie dazu ein, den eigenen Umgang mit Bildern zu reflektieren.

Tags: Christentum, Islam, Malerei, Mittelalter, Orient, Skulpturen, Statuen

Heute
10–17 UhrOrt
Smaragd
Preis
CHF 18 / CHF 14 reduziert

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