Made in Düsseldorfist eine Ausstellungsreihe des NRW-Forums in Kooperation mit der Stadtsparkasse Düsseldorf. Sie widmet sich zeitgenössischen Künstler*innen, die durch ihr Studium, ihren Wohnort oder durch künstlerische Inhalte in Verbindung mit Düsseldorf und dem Rheinland stehen. Die vierteAusgabe mit dem Titel ARCHITEKTURthematisiertvom 11. Februar bis 13. März2022anhand von vier künstlerischen Positionen architekturtheoretische Fragen: Frauke Dannert, Irmel Kamp, Isa Melsheimer und Arne Schmitt untersuchen, wie sich Geschichte in Architektur einschreibt, und welchen Einfluss sie auf die Menschen hat, die in und mit ihr leben.Zwischen utopischen Architekturentwürfen und der Realität der Nachkriegsmoderne: Die vier Künstler*innen setzen sich inhaltlich, technisch und konzeptuell mit Theorie und Geschichte der Architektur auseinander.
Die Aachener Fotografin IrmelKamp(*1937 in Düsseldorf) nahmzwischen 1978 und 1981 systematisch Bauten in Ostbelgienauf, deren Fassaden mit Zinkblechen aus der nahegelegenen Zinkmine in La Calamine, Kelmis, verkleidet sind. Diese Zinkblechfassaden, von denen heute nur noch wenige existieren,gebender leichthügeligen Landschaft des „Butterländchens“eine spezielle ästhetische Prägung. Keine Fassade gleicht der anderenund das nahe Umfeld wird immer mit einbezogen, sodasssich Kenntnisse über Landschaften, Bewohner und ihre Lebensweisenergeben.
Während Irmel Kamp die Gebäude in ihrer Gesamtheit ablichtet, um Architektur zu archivieren und zu dokumentieren, greift Arne Schmitt(*1984 in Mayen)
Details heraus und verhandelt auf abstrakte Weise politische undsoziale Fragestellungensowie die psychologischen Dimensionen, die in den Reaktionen der Bevölkerung auf bestimmte Architekturen zutage treten. In der 9-teiligen Serie Kunst nach 45(2011) beschäftigt sich der Künstler mit Korrelationen zwischen öffentlicher Raumgestaltung, Architektur und Kunst der deutschen Nachkriegszeit.
Für die Details in ungeliebter Architektur interessiert sich Frauke Dannert(*1979 in Herdecke), die Fotografien aus ihrem Kontextherauslöst, um völlig neue Formen zuschaffen. SiecollagiertAbbildungen aus Printmedien oder eigenen Architekturfotografien, darunter verschmähte Architektur des Brutalismus, vervielfältigt sie, zerschneidet die Ausdruckeundsetzt sie zu neuen Bildern zusammen, wodurch sie das Potenzial traditioneller Formen der Architektur auslotet.
Isa Melsheimer(*1968 in Neuss) formt aus Glasfragmenten neue Objekte, anhand derer sie Utopien und Formenvokabular moderner Architektur thematisiert.In ihrer Arbeit Zwischengebirge(2009-2010)fügt sie zerschnittene Glasscherben zu alpinen Gebilden zusammen, die nicht zuletzt ein Zitat an dieGläserne Ketteaufweisen, eine Gemeinschaft von Architekt*innenund Künstler*innen.In ihrem Werk stellt sieunter anderem die Frage, welche Sehnsüchte, ästhetischen Präferenzen und Ideologien sich in unseren Gebäuden manifestieren.
Zum Engagement der Stadtsparkasse DüsseldorfSeit 2017 unterstützt die Stadtsparkasse Düsseldorfdas NRW-Forumals Hauspartner. Kunstförderung und die Unterstützung von Kulturinstitutionen in Düsseldorf stellen für die Stadtparkasseeinenwichtigen Teilbereich des gesellschaftlichen Engagements dar.Die im Rahmen der Hauspartnerschaft realisierte Ausstellungsreihe präsentiert im NRW-Forum jedes Jahreine Auswahl an Neuerwerbungenaus der Sammlung der StadtsparkasseDüsseldorf im Kunstpalast.„Wir freuen uns, durch die Zusammenarbeit einen TeilderSammlungder Öffentlichkeit zugänglich zu machen und mit neuen Ankäufen,insbesondere fotografischer Werke,den Kunstpalast beim Ausbau seiner Fotografie-Sammlungzu unterstützen“, sagt Karin-Brigitte Göbel, Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Düsseldorf.
In den 70er Jahren wurde die Kunstsammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf durch den damaligen Vorstandsvorsitzenden Fritz Kulins initiiert. InsbesondereArbeiten vonDüsseldorfer Künstler*innen, Studierenden der Kunstakademie undvonbedeutenden Vertreter*innen der Düsseldorfer Kunstszene wurden aufgenommen. 2008 entstand durch eine Kooperation mit dem Kunstpalast die Sammlung der Stadtsparkasse Düsseldorf im Kunstpalast, für die Werke von Künstler*innen angekauft werden, diedurch Wohnsitz, Studium, persönliche oder professionelle Verbindungen einen Bezug zu Düsseldorf und dem Rheinlandhaben.
Die Ausstellung wird kuratiert von Katharina Wettwer, Kuratorin der Kunst-und Kulturstiftung derStadtsparkasse Düsseldorf(katharina.grote@sskduesseldorf.de+49 (0) 211 –878 1395).