Im Zuge von Forschungsarbeiten der Staatlichen Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern (kurz: SSGK M-V) ist es gelungen, die originalen Standorte der beiden sich im „Strelitzer Land“ befindenden Marmor-Büsten der Königin Luise von Preußen zu identifizieren. So verrät eine Inschrift, dass die bis dato im Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz ausgestellte Luisen-Büste, bis 1945 im Sterbezimmer von Schloss Hohenzieritz präsentiert wurde. Hingegen stammt die Büste aus der Luisen-Gedenkstätte ursprünglich aus dem „Königin-Luise-Gedächtnisraum“ des ehemaligen Schlosses Neustrelitz, wo sie seit 1921 zu sehen war.Im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Residenzstadt Neustrelitz als Träger des Kulturquartiers und den SSGK M-V erfolgte nun die Rückführung der originalen Hohenzieritzer Büste in die Luisen-Gedenkstätte. Gleichzeitig übergaben die SSGK M-V die zweite Büste an die Residenzstadt Neustrelitz. Als ehemaliges Ausstellungsobjekt des Neustrelitzer Schlosses wird sie nun in der Dauerausstellung des dortigen Kulturquartiers zu sehen sein.
„Die Rückführung stellt für die Luisen-Gedenkstätte im Schloss Hohenzieritz nach deren Neugestaltung und Neueröffnung in 2017 einen wichtigen Schritt dar“, so Dr. Pirko Kristin Zinnow, Direktorin der SSGK M-V. „Das Sterbezimmer als Kern der Ausstellung erhält somit nach 77 Jahren ein Stück seiner Authentizität zurück. Besonders zu danken ist dabei dem Bürgermeister von Neustrelitz, Andreas Grund und der Leiterin des Kulturquartiers, Dorothea Klein-Onnen. Ohne ihre Bereitschaft wäre die Rückführung nicht möglich gewesen.“
„Das Kulturquartier bekommt mit der ehemals in Hohenzieritz gezeigten Büste ein Objekt, dessen Bedeutung über den hohen Wert des Kunstwerks selbst hinausgeht“, so Dorothea Klein-Onnen, Geschäftsführerin der Kulturquartier Mecklenburg-Strelitz gGmbH. „Ehemals ausgestellt im Gedächstnisraum der Königin Luise im Schloss Neustrelitz ist die Büste ein Erinnerungsstück an das einstige architektonische und museale Zentrum von Neustrelitz.“
Für das Grab der Königin Luise fertigte der preußische Hofbildhauer Christian Daniel Rauch eine Liegefigur der am 19. Juli 1810 auf Schloss Hohenzieritz verstorbenen Königin Luise von Preußen, Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz, an. Bestimmt war sie als Schmuck der Grabstelle Luises im Mausoleum des Schlossparks von Berlin-Charlottenburg. Später erstellten Rauch und seine Werkstatt mehrere Wiederholungen des Kopfstücks. Jeweils eine befindet sich im Kulturquartier und der Luisen-Gedenkstätte.
Am 19. Juli 2022 wird anlässlich des 212. Sterbetags der Königin Luise die zurückgeführte Büste feierlich in der Luisen-Gedenkstätte von Schloss Hohenzieritz präsentiert.
Weitere Informationen sind auf www.ssgk-mv.de oder www.mv-schloesser.de zu finden.