MARC, KIRCHNER, KANDINSKY, SOULAGES, VOTHKunst und Natur – Natur und Kunst. Wie verhalten sie sich zueinander im 20. und 21. Jahrhundert, einer Epoche, in der die Künstler sich neue Gesetze und der Kunst neue Ziele geben?Im Franz Marc Museum gehen wir dieser Frage nach. Werke von Hannsjörg Voth, Anselm Kiefer, Pierre Soulages, Willi Baumeister, Fritz Winter, Serge Poliakoff, Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Otto Müller und anderen werden im Hinblick auf die Frage betrachtet, wie sie sich zur Natur verhalten. Denn auch wenn die Werke nicht das Ziel haben, die Natur zu spiegeln, bleiben sie ihr verbunden. Selbst das abstrakteste Bild geht von einer bestimmten Vorstellung der Natur aus und bezieht sich auf ihre vermeintlichen Grundstrukturen.
Wir zeigen Wiesen und Gärten, Blumen und Bäume, Flüsse und Seen, Flaneure im Park und Tiere auf der Weide. Sind sie alle harmonisch eingebettet in die Natur? Wo zeichnen sich Brüche ab, wo bleibt nur die melancholische Erinnerung an ein verlorenes Paradies? Welches Verständnis der menschlichen Natur zeigen Bildnisse von Alexej Jawlensky oder Paula Modersohn-Becker? Und warum verortet Fritz Winter seine „Weltlebenbilder“ in der „großen Ordnung der kosmischen Verhältnisse“?
Und schließlich: Was motivierte Hannsjörg Voth und Ingrid Amslinger 1981 dazu, im Rahmen ihres Land Art Projektes „Boot aus Stein“ wochenlang im Rhythmus der Natur zu leben und sich nicht nur ihrer Schönheit, sondern auch ihrer Gewalt auszusetzen?
Der Münchner Künstler Hansjörg Voth schenkte dem Franz Marc Museum mehrere 100 Zeichnungen und Aquarelle, sowie die begleitenden Fotografien von Ingrid Amslinger, die im Zusammenhang mit seinem Projekt „Boot aus Stein 1981“ entstanden sind. In einer Pyramide, die Voth im Ijsselmeer vor der holländischen Küste errichtete, haute er ein Boot aus einem Granitblock.