Vergabe des Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022 am 20. Oktober 2022 im Leopold Museum Wien: v.l.n.r. Heike Eipeldauer, Jurymitglied, Laudatorin und Kuratorin mumok Wien, Judith Fegerl, Preisträgerin Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022, Dagmar Chobot, Preisstifterin und Juryvorsitzende, Edelbert Köb Jurymitglied - mumok Wien, ehemaliger Direktor, Foto: Eva Kelety, © Dagmar Chobot Skulpturenpreis | © Bildrecht, Wien 2022 Vergabe des Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022 am 20. Oktober 2022 im Leopold Museum Wien: v.l.n.r. Heike Eipeldauer, Jurymitglied, Laudatorin und Kuratorin mumok Wien, Judith Fegerl, Preisträgerin Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022, Dagmar Chobot, Preisstifterin und Juryvorsitzende, Edelbert Köb Jurymitglied - mumok Wien, ehemaliger Direktor, Foto: Eva Kelety, © Dagmar Chobot Skulpturenpreis | © Bildrecht, Wien 2022 - Mit freundlicher Genehmigung von: leopoldmuseum

Wer: leopoldmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 21.10.2022

Wien, 21. Oktober 2022 Gestern Abend wurde im Leopold Museum der ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022’ an Judith Fegerl vergeben. Der Nominierungspreis, der mit Euro 10.000 dotiert ist, würdigt die vielfältigen Präsentationen, in der die Künstlerin die Schnitt- und Anschlussstellen von Technik und Körper, Technologie und Bewusstsein, anorganischer und organischer Materie…
Wien, 21. Oktober 2022 Gestern Abend wurde im Leopold Museum der ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022’ an Judith Fegerl vergeben. Der Nominierungspreis, der mit Euro 10.000 dotiert ist, würdigt die vielfältigen Präsentationen, in der die Künstlerin die Schnitt- und Anschlussstellen von Technik und Körper, Technologie und Bewusstsein, anorganischer und organischer Materie sowie das Potenzial von Energie sichtbar macht.

Neben Judith Fegerl waren Manfred Erjautz, Karin Frank, Thea Moeller und Liesl Raff für den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022‘ nominiert.

JUDITH FEGERL PREISTRÄGERIN 2022 BEGRÜNDUNGJudith Fegerls Skulpturen, architektonische Interventionen und Raumzeichnungen verhalten sich wie Speicherorte unsichtbarer Energie. Ihr „Co-Laborieren mit einer unsichtbaren Kraft“, wie Fegerl ihre Strategie in der Handhabung von Strom beschreibt, fordert die Substanz des Ausstellungsraumes heraus – oftmals mit unvorhersehbaren Ergebnissen. Ihre Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Phasen der Erzeugung, der Verteilung und der Speicherung von Energie verweisen dabei auf unsere Elektrizitätsabhängigkeit – einen auf vielen Ebenen spürbar werdenden Spannungszustand, den die Künstlerin in die klassischen Leiter Aluminium, Kupfer und Messing übersetzt und geschickt in ein energetisches Gleichgewicht zu bringen versucht. Die Werke bedienen sich dabei mancherorts ungeniert an den vorherrschenden Ressourcen, indem sie etwa die Stromquellen des Ausstellungsortes anzapfen, oder sie lösen sich gänzlich aus unserer Kontrolle, funktionieren autark. Judith Fegerl wirft zentrale Fragen des Anthropozäns auf, insbesondere inwiefern sich das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie wandelt und welche Spuren Energie in unserem Leben hinterlässt. So bietet ihr photovoltaisches “End-of Life”-Szenario sunset (2021/22) nicht nur faszinierende Detailansichten auf die gewebeartigen Strukturen von Solarpaneelen und deren schillerndes, polykristallines Silizium, sondern macht zudem die Folgen ihres jahrzehntelangen Einsatzes als Stromerzeuger sichtbar. Mit der Werkserie verdeutlicht Fegerl unsere Anstrengungen, der Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas zu entrinnen und erweitert den Skulpturenbegriff um einen alternativen Zustand. Diese Faszination am Wesen der Energie verdeutlicht sich in einer Vielzahl skulpturaler Arbeiten, etwa, wenn Judith Fegerl Stromleitungen kontrolliert überlastet und mit deren glühend heißem Draht Brandspuren auf Galeriewände zeichnet (cauter, seit 2012), oder wenn sie schwere Edelstahlplatten einem galvanischen Bad und somit einer elektrochemischen Transformationen unterzieht (series of electric shocks, 2021). Immer gilt: das eigentliche Objekt ist niemals (nur) das, was man sieht. Es ist das, was zwischen den Platten, Stäben und Stromleitern passiert, was Judith Fegerl antreibt und, wie Martin Kugler bezeichnend zusammenführt: „Ihr Werk ergibt sich aus der Kombination des Potenzials, das in der Energie steckt und den physischen Artefakten, in denen diese Kräfte wirksam werden.“

Judith Fegerl, *1977 in Wien. Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse Peter Kogler und Birgit Jürgenssen sowie an der Universität für angewandte Kunst Wien, Klasse Karel Dudesek, Thomas Fürstner und Peter Weibel. Sie lebt und arbeitet in Wien.

DAGMAR CHOBOT SKULPTURENPREISDer ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ wurde 2016 von der Wiener Galeristin Dagmar Chobot und der Stiftungspartnerin Bildrecht, der Urheberrechtsgesellschaft für bildende Kunst, ins Leben gerufen. Die Auszeichnung geht an eine:n zeitgenössische:n Bildhauer:in, die/der in Österreich lebt und arbeitet. Als erster Preis seiner Art in Österreich ist er explizit dem Medium Skulptur gewidmet und berücksichtigt neben klassischen Zugängen auch experimentelle Ansätze und Installationen. Der Preis unterliegt keiner Altersbeschränkung. Bisherige Preisträger:innen: 2020 Constantin Luser, 2019 Anne Schneider, 2018 Roman Pfeffer, 2017 Sofie Thorsen, 2016 Angelika Loderer.

PREISVERGABE 2022 MODALITÄTEN2022 haben sechs Nominator:nnen Positionen aus dem Bereich zeitgenössische Skulptur, Plastik, Objektkunst oder Installation für den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ eingereicht. Aus diesen Vorschlägen ermittelte die Jury Judith Fegerl als Preisträgerin für 2022.

NOMINATORINNEN 2022 Silvie Aigner (Chefredakteurin Parnass), Manuela Ammer (Kuratorin mumok Wien), Katrin Bucher-Trantow (Chefkuratorin Kunsthaus Graz), Elsy Lahner (Kuratorin Albertina Wien), Genoveva Rückert (Kuratorin OÖ Landes-Kultur GmbH) und Christoph Thun-Hohenstein (Geschäftsführer Kunst & Klima Werkstätte GmbH)

JURY 2022 Dagmar Chobot (Preisstifterin und Juryvorsitzende), Heike Eipeldauer (Kuratorin, mumok Wien), Edelbert Köb (Kurator), Günter Schönberger (Geschäftsführer Bildrecht) und Hans-Peter Wipplinger (Direktor Leopold Museum Wien)

PREISSTIFTERIN DAGMAR CHOBOTMit dem ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis’ verknüpft Dagmar Chobot den persönlichen Wunsch einer nachhaltigen Förderung eines für sie maßgeblichen künstlerischen Mediums, das sie seit 1971 als Galeristin, Kuratorin und Sammlerin im Rahmen ihrer Ausstellungsaktivitäten in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rückt.

STIFTUNGSPARTNERIN BILDRECHTUm die Organisation und die Fortschreibung des Stiftungszweckes zu sichern, wurde die Bildrecht als institutionelle Stiftungspartnerin gewählt. Als Verwertungsgesellschaft stärkt sie die existenzielle Basis von über 7000 Künstler:innen in ganz Österreich, sensibilisiert die Öffentlichkeit für kulturrelevante Themen, fördert künstlerische Projekte und unterstützt Publikationen. Im Bildraum 01 und Bildraum 07 in Wien sowie im Bildraum Bodensee in Bregenz präsentiert die Bildrecht zeitgenössische Kunst, im Bildraum Studio in der Brotfabrik Wien können Kunstschaffende anspruchsvolle künstlerische Vorhaben realisieren. www.bildrecht.at

Tags: Bildhauer, Dagmar Chobot, Judith Fegerl, Karin Frank, Liesl Raff, Manfred Erjautz, Skulpturen, Thea Moeller, Zeitgenössische Kunst

Täglich außer Dienstag: 10–18 Uhr*Donnerstag: 10–21 Uhr**Dienstag geschlossen
Juni, Juli, August täglich geöffnet
VOLLPREISTICKET € 14,00
 
 

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