Fast vierzig Jahre nach der wegweisenden musealen Einzelausstellung seiner Photographien im Kunsthaus Zürich im Jahr 1977 und der Fotostiftung Schweiz 1987 ist dies die erste kommerzielle Ausstellung von Brancusis Photographien in der deutschsprachigen Schweiz. Diese Ausstellung fällt mit der Eröffnung eines eigenen den Brancusis Photographie gewidmeten Raumes im Kunsthaus Zürich im November 2022 zusammen, die der zweite Teil der Präsentation der Sammlung der einflussreichen ehemaligen Direktorin und Wissenschaftlerin Erika Billeter im Kunsthaus ist.
Brancusi nutzte während seines gesamten Wirkens Photographien als Werkzeug zum Katalogisieren, Verkaufen, Gestalten und Verfeinern seiner Skulpturen und vor allem als eigenständige Kunstwerke. Brancusis Photographien beschreiben die gesamte Betrachtungsweise seiner Skulpturen. Durch die Kontrolle des Rahmens, der Beleuchtung und der Farbgebung teilt Brancusi mit dem Betrachter, wie er möchte, dass seine radikalen Skulpturen gesehen werden sollten.
Ursprünglich nutzte er die Photographie als Mittel, um seine Arbeiten zu dokumentieren und zu verkaufen. Seine Freundschaft mit Edward Steichen führte zu Brancusis erster Ausstellung in New York mit Alfred Stieglitz 1914. Die beiden Meister der Photographie fotografierten Brancusis Werke. Als Brancusi eine von Stieglitz aufgenommene Photographie einer seiner Skulpturen, die im Rahmen der New Yorker Ausstellung im Jahr 1921 gezeigt wurde, zugeschickt bekam, frustrierte ihn die inakkurate Darstellung seiner Kunst.
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