Weiters präsentiert Marina Abramović im Kabinett vier frühe Fotoarbeiten der Performances Rhythm 2 (1974/1994), Rhythm 4 (1974/1994), Rhythm 10 (1973/2014) und Freeing the Voice (1975/2014), die Mitte 1970iger Jahre in der Galerie Krinzinger in Innbruck zu sehen waren.
Die umfassende Einzelschau Energy Clothes wird am Donnerstag, den 25. Mai 2023 um 19 Uhr eröffnet. Im Rahmen eines Pressegesprächs am Donnerstag, den 25. Mai 2023 um 10 Uhr findet eine Führung durch die Ausstellung statt. Marina Abramović wird anwesend sein.
Marina Abramović ist eine Pionierin der Performance als visuelle Kunstform. Seit den 1970er Jahren benutzt sie ihren Körper als Subjekt und als Medium in ihren strapaziösen Langzeit- Performances, um physische, mentale und emotionale Grenzen zu testen – oft riskiert sie sogar ihr Leben auf der Suche nach erhöhtem Bewusstsein, Transzendenz und Selbstverwandlung. Das Konzept der Zeit ist in den Arbeiten der in Serbien geborenen Künstlerin ein ebenso wichtiger Aspekt wie die Einbindung des Publikums.
Eine weitere Konstante in ihrer Arbeit ist die Beschäftigung mit neuen Lebensformen, Bewusstseins- und Energiezuständen. Auf ihren vielen Reisen kam sie in Kontakt mit asiatischen Philosophien und den Zeremonien der Ureinwohner Australiens und Lateinamerikas. Performance ist für Marina Abramović die Kunst, einen Bewusstseinszustand auf das Publikum zu übertragen. Ihr Fokus liegt dabei auf Radikalität, Selbstbeherrschung, Willenskraft und Ausdauer, was Marina Abramović in ihren zahlreichen Auftritten immer wieder unter Beweis gestellt hat.
Seit Beginn ihrer Karriere in Belgrad in den frühen 1970er Jahren leistet Marina Abramović mit ihren Performances als eine visuelle Kunstform Pionierarbeit und schafft einige ihrer wichtigsten frühen Werke. Der Körper war immer Subjekt und Medium. In ihren Arbeiten, die die einfachen Handlungen des täglichen Lebens ritualisieren, lotet sie ihre körperlichen und mentalen Grenzen aus und hält Schmerzen, Erschöpfung und Gefahr auf ihrer Suche nach emotionaler und spiritueller Transformation stand. Von 1975 bis 1988 traten Abramović und der deutsche Künstler Ulay (1943 – 2020) zusammen auf. Ab 1989 tritt die Künstlerin alleine auf.
Marina Abramovićs Arbeiten – Performances, Sounds, Fotografien, Videos, Skulpturen und transitorische Objekte für den menschlichen und nicht-menschlichen Gebrauch – waren bereits in zahlreichen Einzelausstellungen in den USA und Europa und in vielen großen internationalen Gruppenausstellungen wie z.B. auf den Biennalen di Venezia (1976 und 1997) und auf der documenta VI, VII und XI in Kassel zu sehen. Für ihre außergewöhnliche Videoinstallation/Performance Balkan Baroque, ihre Reaktion auf den Jugoslawienkrieg wurde Marina Abramović 1997 mit dem Goldenen Löwen als „Beste Künstlerin“ ausgezeichnet. 2003 erhielt sie den Bessie Preis für ihre 12-tägige Performance The House with the Ocean View in der Sean Kelly Gallery, New York. 2005 fand die Premiere der Performancereihe Seven Easy Pieces im Solomon R. Guggenheim Museum, New York statt. 2008 wurde ihr von Heinz Fischer, Bundespräsident a.D. das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen.
2011 wurde sie zum Ehrenmitglied der Royal Academy of Arts (Hon. RA), London, ernannt. Mit ihrer Retrospektive The Artist is Present (2010) im MoMA, New York, die auch ausschlaggebend war für den gleichnamigen, von Thyssen-Bornemisza Art Contemporary koproduzierten Film, erhielt sie 2012 im Rahmen der europäischen Filmerstaufführung auf den 62. Internationalen Filmfestspielen Berlin den „PanoramaPublikumsPreis“ in der Kategorie „Dokumentarfilm“. Im selben Jahr wurde die Opernperformance The Life and Death of Marina Abramović, unter der Regie von Robert Wilson im Teatro Real in Madrid aufgeführt und das partizipative Projekt The Abramović Method fand erstmals im PAC in Mailand statt. 2014 führte sie 512 Hours in der Serpentine Gallery in London auf. 2016 erschien ihre packende Autobiografie Walk Through Walls. 2018 startete die Retrospektive The Cleaner im Moderna Museet in Stockholm und wanderte weiter ins Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, ins Henie Onstad Kunstcente, Høvikodden und in die Bundeskunsthalle Bonn. Weitere Stationen der Retrospektive 2019 waren der Palazzo Strozzi, Florenz, das Center of Contemporary Art, Torun, Polen und das Museum of Contemporary Art, Belgrad, Serbien. 2020 fand die Uraufführung 7 Deaths of Maria Callas an der Bayrischen Staatsoper in München statt. Vom 23 September bis 10. Dezember 2023 zeigt die Royal Academy of Arts, London die Einzelausstellung After Life. Ab Frühjahr 2024 sind Arbeiten von Marina Abramović unter dem Titel COMING AND GOING in einer weiteren Einzelausstellung im Stedeljik Museum, Amsterdam zu sehen.
Bereits 1975 waren in der Galerie Krinzinger in Innsbruck unter dem Titel Photo Documentation of Performances Rhythms 10, 2, 5, 4, 0 ausgewählte Arbeiten von Marina Abramović und ihre Performance Thomas Lips zu sehen. Im Oktober 1976 war Marina Abramović Teilnehmerin des Performance-Festivals in einer alten Schule in Brdo, Slowenien, organisiert von Ursula Krinzinger und Peter Weiermeir. Neun Jahre später überzeugte die Künstlerin mit der Arbeit Photographic Documentation of Performance 3 in der Gruppenausstellung Symbol Tier (1985) ebenfalls in der Innsbrucker Galerie. 1992 überraschte sie in der Galerie Krinzinger in Wien mit ihrer Einzelausstellung Transitory Objects, zu welcher der gleichnamige Katalog erschienen ist, auch das Wiener Kunstpublikum. 2012 überzeugte sie mit Selbstportraits und Objekten in der Einzelausstellung With Eyes closed I see Happiness. 2017 war die Serie Holding Emptiness (2012) in der Gruppenausstellung ICON zu sehen. 2018 folgte Two Hearts, eine weitere Einzelausstellung in der Galerie Krinzinger. Marina Abramović, 1946 in Belgrad geboren, lebt und arbeitet in New York.
Presse Christina Werner PR, T + 43 1 524 96 46, werner@kunstpresse.at
Eröffnung Donnerstag, 25. Mai 2023, 19 Uhr
Ort Galerie Krinzinger, Seilerstätte 16, 1010 Wien
Dauer 26. Mai – 29. Juli 2023
Öffnungszeiten Di - Fr 12 - 18 Uhr, Sa 11 - 16 Uhr
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