Anlässlich der Pariser Weltausstellung von 1900 berief sich Karl Kraus auf die Franzosen als Quelle für den Begriff goût juif, der angeblich auf die Kunst von Gustav Klimt und seinen Kollegen von der Wiener Secession (Gendern ist hier nicht erforderlich) gemünzt war.Dieses antisemitische Schimpfwort diente in seinen Polemiken dazu, sowohl die jüdischen Auftraggeber:innen und Sammler:innen als auch die Künstler zu diffamieren, denn „jüdischer Geschmack“ wurde mit schlechtem Geschmack gleichgesetzt. Heute zählen die als Auswüchse des „goût juif“ verunglimpften Werke von Gustav Klimt, Joseph Olbrich oder Josef Hoffmann jedenfalls unbestritten zu den künstlerischen Highlights ihrer Zeit.
Über die Argumente und deren Hintergründe dieses „Missverständnisses“ diskutieren die Design- und Kulturhistorikerin Elana Shapira und Kuratorin Andrea Winklbauer. Moderation: Barbara Staudinger, Direktorin Jüdisches Museum Wien.
Mittwoch, 17. Mai 202318:30 UhrJüdisches Museum Wien – Museum Dorotheergasse
Einlass: 18:00 Uhr
Eintritt frei! Von 18:00 bis 20:00 Uhr auch zur Ausstellung 100 Missverständnisse über und unter Juden Eine Anmeldung bis Dienstag, 16. Mai ist unbedingt erforderlich: Tel.: +43 1 535 04 31-1510 oder E-Mail: events@jmw.at