Die Erzählform von "Leben? oder Theater?" ist bis heute aktuell geblieben. Die Illustrationen und Texte fügen sich wie Szenenbilder einer Theaterinszenierung oder eines Drehbuchs zusammen und nehmen gleichzeitig den hybriden Charakter aus Text- und Bildebene von Graphic Novels vorweg. Die Figuren des Werks beruhen auf Salomons persönlichem Umfeld, sind von ihr jedoch subjektiv herausgearbeitet und somit zu fiktiven Charakteren abstrahiert. Auch die Erzählung selbst ist nicht als autobiographischer Tatsachenbericht zu verstehen, sondern bringt unterschiedliche Situationen und Lebensumstände in einen freien Sinnzusammenhang. So gibt Salomon in ihrem "Singespiel" vor allem den zwischenmenschlichen Begebenheiten ihres Lebens Bedeutung; die Bedrohungen der NS-Zeit bilden den Hintergrund, vor dem sich ihre Erzählung entfaltet.
"Leben? oder Theater?" zeugt durch innovative und kraftvolle Bildfindungen sowie feine ironische Nuancen von einer selbstbewussten künstlerischen Praxis. Auch außerhalb ihrer Kunst tritt Salomon – trotz familiärer Schicksalsschläge und antisemitischer Verfolgung – als souveräne Protagonistin ihres Handelns in Erscheinung. Ihr Lebenswerk bietet so einen einmaligen Einblick in das komplexe und gewaltsam verkürzte Leben einer jungen Künstlerin.
Sie möchten alle Seiten aus "Leben? oder Theater?"anschauen? Hier finden Sie das gesamte Werk aus 769 Gouachen und 320 Transparentseiten. Auf Seiten mit dem Hinweis "Musik" in schwarzer Schrift können Sie die begleitenden Lieder anhören.
In Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Amsterdam Kuratiert von Irene Faber, Sammlungskuratorin Jüdisches Museum Amsterdam; am Lenbachhaus betreut von Dierk Höhne und Stephanie Webe
GÖFFNETVON10 – 18 UHRÖffnungszeitenMontag: geschlossenDienstag bis Sonntagund feiertags: 10–18 UhrDonnerstag: 10–20 Uhr
Am 24. Dezember ist geschlossen.Am 31. Dezember ist bis 15 Uhr geöffnet.
EintrittspreiseRegulär: 10 EuroErmäßigt: 5 Euro
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