Richard Seewald Katze mit Salamander, 1933 Öl auf Leinwand, 95 x 115 cm Museum Ludwig / Schenkung des Künstlers für die Sammlung Haubrich 1949 Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln Richard Seewald Katze mit Salamander, 1933 Öl auf Leinwand, 95 x 115 cm Museum Ludwig / Schenkung des Künstlers für die Sammlung Haubrich 1949 Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen

Wer: kunstsammlungen

Was: Ausstellung

Wann: 22.10.2023 - 14.01.2024

Die Ausstellung Welche Moderne? ermöglicht eine neue Lesart der Avantgarden der Moderne und stellt ihren Kanon von »In«- und »Outsidern« zur Diskussion. Mit einer hochkarätigen Auswahl von rund 100 Werken erzählt sie in sprechen- den Gegenüberstellungen von Beziehungen, Netzwerken und gegenseitigen Einflussnahmen bekannter Protagonist:innen der Klassischen Moderne und we-…
Die Ausstellung Welche Moderne? ermöglicht eine neue Lesart der Avantgarden der Moderne und stellt ihren Kanon von »In«- und »Outsidern« zur Diskussion. Mit einer hochkarätigen Auswahl von rund 100 Werken erzählt sie in sprechen- den Gegenüberstellungen von Beziehungen, Netzwerken und gegenseitigen Einflussnahmen bekannter Protagonist:innen der Klassischen Moderne und we- niger bekannten Autodidakt:innen naiver Kunst.

Feststeht:SoverkanntundunbekanntwarendienaivenKünstler:inneninihrer Zeit nicht – man denke nur an Henri Rousseau. Den Ausgangspunkt der Ausstel- lung bildet ein historischer Rückblick auf eine Schau, die 1937 im Schatten der Pariser Weltausstellung stattfand: Les Maitres populaires de la realité. Ihr Organi- sator war das Musèe de Grenoble. Dessen Direktor wollte Protagonist:innen der in Frankreich beliebten »naiven Malerei« auf der Weltausstellung zeigen. Dazu zählten Künstler:innen wie André Bauchant, Camille Bombois, Adolf Dietrich, Se- raphineLouis,HenriRousseau,LouisVivinundvielemehr.ErdurftedieseAus- stellung allerdings nicht auf dem Gelände der Weltausstellung ausrichten, und hatte daher den Saal der Revue de la Renaissance an der Rue Royale in Paris ge- wählt. Später wanderte die Ausstellung in jeweils veränderter Zusammensetzung nach Zürich, London und New York.

Sich selbst hatten die Künstler:innen nie als einheitliche Gruppe verstanden, galten jedoch als populäre Gegenbewegung zu anderen Stilen, zu deren Vertre- ter:innen sie wiederum in engem Austausch standen. Erst mit den ideologischen Verfemungen von Nationalsozialismus und Stalinismus wurde es um sie stiller, und die meisten der gezeigten Künstler:innen gerieten zunächst in Vergessen- heit.

Welche Moderne? In- und Outsider der Avantgarde veranschaulicht zudem, dass eindeutige Zuordnungen in bestimmte Kategorien und –ismen nicht so einfach sind . »Naiv-sein« war ein gewählter Stil, der nichts über die Qualität oder Ausbil- dung der Künstler:innen aussagt. Auch viele Künstler:innen der »klassischen« Avantgarden setzten ihn ein. Ebenso finden sich stilistische Elemente des Kubis- mus, Surrealismus und der Neuen Sachlichkeit bei Vertreter:innnen der naiven Kunst. In Deutschland gilt etwa Adalbert Trillhaase als wichtigster Vertreter der naiven Kunst seiner Zeit. Ihm ist ein eigener Raum in der Ausstellung gewidmet.

Die Ausstellung, nach einer Idee von Manja Wilkens, entstand in enger Koopera- tion der Kunstsammlungen Chemnitz mit dem Sprengel Museum Hannover. Zahl- reiche Werke der Ausstellung stammen aus dem Besitz der beiden Museen. Ergänzt werden sie von exquisiten nationalen und internationalen Leihgaben und insbesondere einem umfangreichen Konvolut aus der privaten Sammlung Zander. Realisiert wurde die Ausstellung dank der großzügigen Unterstützungder Ostdeutschen Sparkassenstiftung, zusammen mit der Sparkasse Chemnitz und der Rudolf-August Oetker-Stiftung.

Zur Ausstellung ist ein Katalog im Distanz Verlag erschienen. Die Publikation zur Ausstellungwurde von der Ernst von Siemens Kunststiftung-gefördert.

Eine Ausstellung mit Werken von:André Bauchant, Max Beckmann, Camille Bombois, Heinrich Campendonk, Marc Chagall, Edith Dettmann, Adolf Dietrich, Otto Dix, Max Ernst, Kurt Günther, Alexander Kanoldt, Fernand Léger, Séraphine Louis, Jean Lurçat, August Macke, René Magritte, Max Peiffer-Watenphul, Pablo Picasso, Dominique Peyronnet, Henri Rousseau, Felix Nussbaum, Christian Schad, Georg Schrimpf, Karl Schwe- sig, Richard Seewald, Adalbert Trillhaase, Maurice Utrillo, Louis Vivin, Gustav Wunderwald und anderen.

André Bauchant Der Wagen Apollons, 1928 Öl auf Leinwand, 95,5 x 117 cm Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Sammlung Zander André Bauchant Der Wagen Apollons, 1928 Öl auf Leinwand, 95,5 x 117 cm Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Sammlung Zander - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen Christian Schad Die Mexikanerin, 1930 Öl auf Leinwand, 81 x 66 cm Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Stefan Stark Christian Schad Die Mexikanerin, 1930 Öl auf Leinwand, 81 x 66 cm Christian-Schad-Stiftung Aschaffenburg © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Stefan Stark - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen Camille Bombois OhneTitel, 1935 Öl auf Leinwand, 73 x 60 cm Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Sammlung Zander Camille Bombois OhneTitel, 1935 Öl auf Leinwand, 73 x 60 cm Sammlung Zander © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 Foto: Sammlung Zander - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen
Tags: André Bauchant, Bildhauer, Camille Bombois, Malerei, René Magritte, Richard Seewald, Séraphine Louis, Werner von Siemens

Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertag 11–18 UhrMittwoch 14–21 Uhr24.12. und 31.12. geschlossen
Eintrittspreise*
7 Euro, 5 Euro ermäßigt
ab 10 Personen Gruppenrabatt:5 Euro, 3 Euro ermäßigt
Freier Eintritt für Kinder undJugendliche unter 18 Jahren

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