Das Œuvre beider Künstlerinnen ist im Frühwerk durch Bildexperimente gekennzeichnet, die vielfach auf der Collage bzw. der Fotomontage beruhen. Hierfür bedienen sich Höch ebenso wie Hoepffner Bildtechniken, die Einzelelemente und Versatzstücke unterschiedlicher Herkunft zu Bilderzählungen zusammenfügen. Das Spätwerk beider Künstlerinnen hingegen ist weniger bekannt. Bei beiden lässt sich eine Veränderung im Formenvokabular erkennen: die Hinwendung zu figürlichen Bildformen bei Hannah Höch, zur eher abstrakten Bildsprache bei Marta Hoepffner.
Rebellisch, spaßig, bissig – das sind Adjektive, mit der die Arbeit von Hannah Höch (geb. 1889 Gotha, gest. 1978 West-Berlin) oft beschrieben werden. In einer Zeit, die von zwei Weltkriegen und nachhaltigen politischen Veränderungen gekennzeichnet war, hat Höch als eine der wichtigsten Avantgardekünstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts und als Pionierin der Collagekunst zu neuem Denken und neuen Sichtweisen aufgefordert. Geradezu legendär sind ihre frühen, dem Dadaismus zuzurechnenden politik- und gesellschaftskritischen Bilder, die einen satirischen, gleichwohl poetischen Blick auf die Welt und das menschliche Treiben werfen.
Marta Hoepffner (geb.1912, gest. 2000 Lindenberg) schuf mit ihrem experimentell ausgerichteten Werk einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung der künstlerischen Fotografie des 20. Jahrhunderts. Erste Schaffensimpulse erhielt die Künstlerin innerhalb der Familie durch den Dadaisten Hugo Ball. Bekannt wurde Hoepffner durch kameralose Fotografien und abstrakt-symbolische Arbeiten sowie durch ihre, die Grenzen der Fotografie überschreitenden, variochromatischen Lichtobjekte.
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