Otto Piene, «Manned Helium Sculpture», 5. Januar 1969, Boston, für «The Medium Is the Medium», WGBH-TV. © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate, Foto: Otto Piene Archiv; Connie White Otto Piene, «Manned Helium Sculpture», 5. Januar 1969, Boston, für «The Medium Is the Medium», WGBH-TV. © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate, Foto: Otto Piene Archiv; Connie White - Mit freundlicher Genehmigung von: tinguely

Wer: tinguely

Was: Ausstellung

Wann: 07.02.2024 - 12.05.2024

Otto Piene (1928−2014) verfolgte mit seiner Kunst hochgesteckte Ziele: Nicht nurerweiterte er seinen künstlerischen Schaffensbereich mit schwebender Sky Art undmedialen Projektionen buchstäblich bis in den Himmel, auch sollten seine Werke einenBeitrag zu einer harmonischeren und nachhaltigeren Welt leisten. Thematisch strukturiert zeichnet die Ausstellung im Museum Tinguely…
Otto Piene (1928−2014) verfolgte mit seiner Kunst hochgesteckte Ziele: Nicht nurerweiterte er seinen künstlerischen Schaffensbereich mit schwebender Sky Art undmedialen Projektionen buchstäblich bis in den Himmel, auch sollten seine Werke einenBeitrag zu einer harmonischeren und nachhaltigeren Welt leisten. Thematisch strukturiert zeichnet die Ausstellung im Museum Tinguely,Otto Piene. Wege zumParadies, die Visionen des Künstlers entlang der wichtigsten Projekte und Werkserienseines Œuvres nach. Dabei stehen Kunstwerke unterschiedlicher Gattungen sowie ausverschiedenen Zeiträumen miteinander und insbesondere mit seiner stetigen Praxis desZeichnens im Dialog. Neben seinenRasterbildern, Rauchzeichnungen, Feuerbildern undLichtskulpturen versammelt die Ausstellung mehr als 20 Skizzenbücher des Künstlers und ermöglicht so neue und vielschichtige Lesarten von Pienes Œuvre. Ein besondererSchwerpunkt liegt auf seinen frühen, immersiven Installationen, wieLichtraum mitMönchengladbachwand(1963–2013) undAnemones: An Air Aquarium (1976/2023), sowieauf seinen innovativen Experimenten mit Fernsehen und Intermedia (The Proliferation of the Sun,1967;Black Gate Cologne,1968; u. a.). Mit der PräsentationimMuseum Tinguely,wird das Werk des Künstlers zehn Jahre nach seiner noch zu Lebzeiten 2014 in Berlineröffneten Retrospektive erstmals wieder in einer umfassenden Sonderausstellunggewürdigt. Die Ausstellung ist vom 7. Februar bis 12. Mai 2024 inBasel zu sehen.

Unter dem Titel «Wege zum Paradies» veröffentlichte Piene 1961 einen Beitrag in derZeitschriftZERO 3. Er beginnt mit den Worten: «Ja, ich träume von einer besseren Welt. Sollteich von einer schlechteren träumen?». Manifestartig steht dieser Beitrag für Pieneslebensbejahenden, konstruktiven Ansatz und seinen uneingeschränkten Glauben an dasPotenzial der Kunst, die Gesellschaft zu verbessern. Die monografische Ausstellung imMuseum Tinguely stellt den Wunsch Pienes, eine harmonischere, friedvollere undnachhaltige Welt zu gestalten, in den Mittelpunkt.

Entlang wiederkehrender Motive und Themen bietet die Präsentation eine Neubetrachtungvon Pienes Kunst. Der Ansatz verbindet die beiden Perioden seiner schöpferischen Tätigkeitmiteinander, die oft als distinkt angesehen worden sind: zunächst, von 1957 bis 1966, Zero in Düsseldorf, sodann Pienes Zeit am Center for Advanced Visual Studies (CAVS) amMassachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Dabei wird auch deutlich, wie sichPienes Œuvre von einer abstrakten, nach Reinheit strebenden Kunst im Zuge des Neuanfangsnach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Kunst entwickelte, die sich unter Einsatz vonTechnologie und Medien an eine grosse Öffentlichkeit richtete.

Wege zum Paradies stellt neben den wichtigen, bekannten Werken Pienes selten geseheneArbeiten und unveröffentlichte Dokumente vor und ist die erste grossangelegteMuseumsausstellung, die seine konstante Praxis des Skizzierens und Zeichnens imZusammenhang mit seiner Malerei, Plastik, Installation, Performance und Medienkunst näherin Betracht zieht. Arbeiten und Projekte aus seinen wichtigsten Serien und Themenbereichen– Rasterbilder undRauchzeichnungen, kinetische Skulpturen, Lichtinstallationen, Sky Art,Experimente mit Fernsehen und Intermedia (u. a.) – treten so in einen Dialog miteinander sowie mit seinen Zeichnungen.

Die Ausstellung zeigt die Bedeutung von Zeichnen und Entwerfen im engen als auch in einem weiteren Sinn in Pienes Œuvre über die Mediengrenzen hinweg auf – beispielsweise,wenn er mit Rauch und Licht oder gar mit aufblasbaren Plastiken Formen in den Himmelzeichnete. Piene skizzierte in den traditionell dafür vorgesehenen Medien wie etwa in seinenSkizzenbüchern, die er stets zur Hand hatte, experimentierte aber auch mit damals völligneuen und innovativen Technologien wie Fernsehübertragungen, Dia-Projektionen bis hinzu Lasern. «Entwerfen» steht darüber hinaus auch für das Potenzial, das Piene seiner Kunstzuschrieb: zur Entwicklung der Gesellschaft beizutragen, die Trennung zwischen Kunst undTechnologie zu überwinden, ökologischen Verwerfungen zu begegnen und vor allem einenBeitrag zu einer friedvolleren, von der Kunst geeinten Welt zu leisten. Piene entwarf mit seinerSky Art auch konkrete politische und symbolische Projekte, wieOlympischer Regenbogen(1972) oderBlack Stacks Helium Sculpture(1976), die beispielhaft sind für einegemeinschaftliche Kunst, die sich gezielt an ein Massenpublikum richtete und gegen eineelitäre Abschottung der Kunstwelt positionierte. Damit entwickelt sich die Ausstellung entlangzweier Stränge, einem medialen und einem inhaltlich orientierten, die zwar differieren, aberzugleich auf Engste miteinander verwoben sind.

Thematisch strukturiert leitet die Ausstellung die Betrachter:innen quer durch PienesSchaffen der zweiten Hälfte des 20. bis hinein ins 21. Jahrhundert. Mit Displays, dieSkulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Archivmaterial (Fotografien und Videos, Dokumente)kombinieren, werden die zentralen Themenbereiche des Künstlers über die verschiedenenMedien und kreativen Phasen hinweg präsentiert. Im Geiste von Pienes grossem Interesse anTechnologie und neuen Medien wird die Ausstellung Gelegenheit bieten, die Skizzenbücherin einer digitalen Aufbereitung zu erfahren. Mittels Präsentationstechnik wird die kinetische,animierte Qualität von Pienes Skizzenbüchern, welche beim Blättern zum Vorschein tritt,veranschaulicht, um insbesondere seinen Experimenten mit Wiederholungen und demDurchsickern der Filzstiftfarbe gerecht zu werden.

Thematisch strukturiert leitet die Ausstellung die Betrachter:innen quer durch PienesSchaffen der zweiten Hälfte des 20. bis hinein ins 21. Jahrhundert. Mit Displays, dieSkulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Archivmaterial (Fotografien und Videos, Dokumente)kombinieren, werden die zentralen Themenbereiche des Künstlers über die verschiedenenMedien und kreativen Phasen hinweg präsentiert. Im Geiste von Pienes grossem Interesse anTechnologie und neuen Medien wird die Ausstellung Gelegenheit bieten, die Skizzenbücherin einer digitalen Aufbereitung zu erfahren. Mittels Präsentationstechnik wird die kinetische,animierte Qualität von Pienes Skizzenbüchern, welche beim Blättern zum Vorschein tritt,veranschaulicht, um insbesondere seinen Experimenten mit Wiederholungen und demDurchsickern der Filzstiftfarbe gerecht zu werden.

Ein besonderer Schwerpunkt der Schau liegt auf Werken der späten 1960er- und frühen1970er-Jahre, als Piene von Zero zur Sky Art überging und zwischen den USA undWestdeutschland pendelte. Hierzu zählen unter anderemThe Proliferation of the Sun, 1967undFleurs du Mal, 1969, aber auch seine Medienkunst mitBlack Gate Cologne (1968),TheMedium Is the Medium (1969) undLichtspur im Haus der Sonne (1974). Wenig beachteteWerke und neuere Archivfunde werden, neben selten zu sehenden Arbeiten, ebenso vertretensein. Ausserdem wird die Ausstellung mehreren Werken erneut Atem einhauchen, die seit Download: https://www.tinguely.ch/de/presse/pressematerial/2024.htmlihrer erstmaligen Präsentation lange nicht mehr gezeigt wurden (bspw.Anemones: An AirAquarium, Creative Time, New York, 1976/2023;Windsock Sculptures, MIT, 1969−1970).

Der kuratorische Ansatz betont, wie relevant und beeindruckend gerade heute Pieneswegweisende Strategien des Kombinierens von Kunst mit Technologie und einesöffentlichen, sozialen und umweltbezogenen Potenzials der Kunst sind.Wege zum Paradiesfragt, was wir heute von Otto Pienes visionärer Kunst lernen können. Die Ausstellung lädtdazu ein, sein Werk als Werkzeug der Erweiterung unserer Vorstellungswelt jenseits einerKritik an naiver Technikbegeisterung oder romantischem Idealismus wiederzuentdecken.

Kuratorinnen der Ausstellung: Dr. Sandra Beate Reimann und Dr. Lauren Elizabeth Hanson

Katalog: Zur Ausstellung erscheint ein reich illustrierter Katalog mit fünf wissenschaftlichenBeiträgen bei Hirmer (288 Seiten, 296 Farbabbildungen, 47 CHF im Museumsshop.

Curator’s Tourmit Dr. Sandra Beate Reimann, 8. Februar 2024, 19 Uhr, Eintritt frei

Otto Piene, Testinstallation Olypmpischer Regenbogen, 1972, St. Paul, MN, USA, 1. August 1972 © 2024 Pro Litteris, Zürich; Otto Piene Estate Foto: Jean Nelson, Otto Piene Archiv Otto Piene, Testinstallation Olypmpischer Regenbogen, 1972, St. Paul, MN, USA, 1. August 1972 © 2024 Pro Litteris, Zürich; Otto Piene Estate Foto: Jean Nelson, Otto Piene Archiv - Mit freundlicher Genehmigung von: tinguely Otto Piene, Lichtraum mit Mönchengladbachwand, 1963–2013 Karton, Holz, Metall, Motor, Licht Masse variabel Otto Piene Estate, courtesy Sprüth Magers © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate Foto: courtesy Sprüth Magers © Timo Ohler Otto Piene, Lichtraum mit Mönchengladbachwand, 1963–2013 Karton, Holz, Metall, Motor, Licht Masse variabel Otto Piene Estate, courtesy Sprüth Magers © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate Foto: courtesy Sprüth Magers © Timo Ohler - Mit freundlicher Genehmigung von: tinguely Otto Piene mit Red Sundew 2 Installationsansicht, Light Air Pax, Honolulu Academy of the Arts, 1970 © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate Foto: Otto Piene Archiv Otto Piene mit Red Sundew 2 Installationsansicht, Light Air Pax, Honolulu Academy of the Arts, 1970 © 2024 ProLitteris, Zürich: Otto Piene Estate Foto: Otto Piene Archiv - Mit freundlicher Genehmigung von: tinguely
Tags: Feuerkunst, Kunst, Licht, Otto Piene, ZERO-Bewegung

Öffnungszeiten: Di – So täglich 11-18 UhrWebsite: www.tinguely.chSocial Media: @museumtinguely | #museumtinguely | #partyforoeyvind | #oeyvindfahlstroem

Das könnte Sie auch interessieren
Basel, Ausstellung, 22.09.2024 - 22.01.2025
Niko Pirosmani Niko Pirosmani, Giraffe  Öl auf Wachstuch, 137,4 x 111,7 cm Sammlung des Shalva Amiranashvili Museum of Fine Arts of Georgia, Georgisches Nationalmuseum, Tbilissi © Infinitart Foundation 9,8 MB Niko Pirosmani, Fischer in rotem Hemd  Öl auf Wachstuch, 111 x 89,5 cm The Collection of Shalva Amiranashvili Museum of Fine Arts of Georgia © Infinitart Foundation 4,6 MB Niko Pirosmani, Die Schauspielerin Margarita  Öl auf Wachstuch, 115,9 x 94 cm Sammlung des Shalva Amiranashvili Museum
Archiv
Basel, Ausstellung, 05.06.2024 - 03.11.2024
Mika Rottenberg, NoNoseKnows, 2015 (Filmstill) © Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth
Basel, Ausstellung, 14.05.2024 - 15.09.2024
Anri Sala, Legenda Aurea Inversa (VII, fragment 2), 2023 Freskomalerei, Intonaco auf Aerolam, Cipollino Marmor, 63 x 40 x 4.8 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2023, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Tom Bisig, © 2024, ProLitteris, Zurich
Basel, Ausstellung, 30.08.2022 - 01.09.2024
Kunsttage Basel 2024
Basel, Ausstellung, 19.05.2024 - 11.08.2024
Installationsansicht  Fondation Beyeler, Riehen/Basel, 2024 Collection on the Move © Josef Albers and Anni Albers Foundation; Marlene Dumas; The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc.; 2024, ProLitteris, Zürich Foto: Mark Niedermann
Basel, Messe, 11.06.2024 - 16.06.2024
Basel, Messe, 10.06.2024 - 16.06.2024
DEPODARM, Nick Moschos 22 Broken Fingers
Basel, Ausstellung, 11.06.2024 - 16.06.2024
IN THE GALLERY Lise Johansson Absence
Basel, Messe, 10.06.2024 - 16.06.2024
Marthe Ramm Fortun, Femtensesse, Liste Art Fair Basel 2023 Photo: Moritz Schermbach
Basel, Ausstellung, 19.11.2023 - 26.05.2024
Statuette einer Adorantin aus dem Höhlenheiligtum von Cueva de la Lobera, Castellar (Jaén), Bronze, 4.–2. Jahrhundert v. Chr. © Museu d’Arqueologia de CatalunyaCentre,
Basel, Ausstellung, 28.01.2024 - 21.04.2024
Jeff Wall, Milk (Milch), 1984  Grossbilddia in Leuchtkasten, 187 x 229 cm Sammlung FRAC Champagne-Ardenne, Reims © Jeff Wall
Basel, Messe, 15.03.2024 - 17.03.2024
Blickfang Designmesse Basel 2023 (c) blickfang.com