In ‚Never Happy Enough‘ reflektiert Jari Genser über die Einsamkeit im Schaffensprozess. In der Verschränkung romantisierender Darstellungen der Außenwelt behandelt der Künstler im Bildraum 07 die Themen Sehen und Gesehen werden sowie das gefühlte Gefangensein in Bildwelten. Um die komplexen Wirkmechanismen der Interaktion zwischen dem Innen und dem Außen zu verdeutlichen, erschuf Genser einen Raum im Raum - die In-situ-Installation „Noasis“.Die betretbare Säule mit verspiegelten Fenstern scheint Zuflucht vor sozialen Interaktionen und dem Ausstellungsgeschehen zu ermöglichen. Doch hinter der abschirmenden Fassade lauert ein Fallstrick: Jari Genser hat eine Spionfunktion integriert, welche die Personen im Inneren voyeuristischen Blicken unterwirft. In einer Zeit, in der soziale Medien und andere digitale Plattformen eine omnipräsente Überwachung ermöglichen, stellt Genser die Frage nach der Erreichbarkeit wahrer Entspannung. Der Künstler beleuchtet das Verlangen nach Ruhe und zugleich die unausweichliche Beobachtung, der er selbst und die Besucher*innen der Ausstellung ausgesetzt sind. An der Schwelle zwischen Isolation und Exhibitionismus entscheidet dabei der/die Besucher*in auf welcher Seite er/sie stehen möchte.
Im Kontrast zu seinen früheren Arbeiten legt Jari Genser in der Ausstellung einen Schwerpunkt auf die Reduktion und Konzentration der Bildinhalte. Die Inspiration für die Malereien fand der Künstler während seiner diesjährigen Residency in Paris. Der Titel ‚Never Happy Enough‘ bezieht sich unter anderem auf dieses Nomadendasein.
Ausstellungsdauer: 1. Juli - 14. August 2024
Mehr Informationen finden Sie auf der Webpage von Jari Genser https://www.jarigenser.com/
Jari Genser*1983 in Salzburg, Österreich. Lebt und arbeitet in Wien. Studium der Psychologie an der Universität Wien und der Universidad de Granada (Abschluss 2010), Spanisch an der Universität Wien (B.A. 2013) und Bildende Kunst - Grafik und Druckgrafik an der Universität für angewandte Kunst Wien (Prof. Jan Svenungsson, Abschluss 2016).