Benno Walldorf Porträt Hanna Bekker vom Rath, 1968 Öl auf Leinwand, 65 x 85 cm Museum Wiesbaden Foto: Museum Wiesbaden/Be Benno Walldorf Porträt Hanna Bekker vom Rath, 1968 Öl auf Leinwand, 65 x 85 cm Museum Wiesbaden Foto: Museum Wiesbaden/Be - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen

Wer: kunstsammlungen

Was: Ausstellung

Wann: 07.07.2024 - 20.10.2024

Das Ausstellungsprojekt widmet sich einer der engagiertesten Sammler:innen und Kunsthändler:innen des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt ein Geflecht von Künstlerfreundschaften und künstlerischen Beziehungen der Klassischen Moderne und der Nachkriegszeit aus der Perspektive einer außergewöhnlichen Persönlichkeit. Hanna Bekker vom Rath (1893 – 1983) begann als Malerin, Sammlerin,…
Das Ausstellungsprojekt widmet sich einer der engagiertesten Sammler:innen und Kunsthändler:innen des 20. Jahrhunderts. Sie zeigt ein Geflecht von Künstlerfreundschaften und künstlerischen Beziehungen der Klassischen Moderne und der Nachkriegszeit aus der Perspektive einer außergewöhnlichen Persönlichkeit. Hanna Bekker vom Rath (1893 – 1983) begann als Malerin, Sammlerin, Kunsthändlerin und engagierte Botschafterin für die moderne Kunst. Aus gutem Hause stammend erwarb sie in den 1920er Jahren ein Haus in Hofheim, das sogenannte »Blaue Haus«, das zeit ihres Lebens ein Zentrum eines selbstbestimmten und emanzipierten Lebens sein sollte. Das Blaue Haus war ein offenes und gastfreundliches Refugium für die Bildenden Künste und die Künstler:innen, aber auch Musik und Literatur fanden dort Förderung und Debatten.

Mit verschiedenen Künstler- und Themenräumen zeichnet die Ausstellung in den historischen Räumlichkeiten der Kunstsammlungen die engen Beziehungen Hanna Bekker vom Raths zu berühmten Künstlerpersönlichkeiten auf. Dazu gehörten ihre Malerei-Lehrerinnen Ottilie W. Roederstein und Ida Kerkovius, Bildhauerinnen und Powerfrauen wie Emy Roeder oder Louise Stomps, Künstlerfreunde wie Adolf Hölzl, Alexej Jawlensky, Willi Baumeister und Karl Schmidt-Rottluff. Hanna Bekker vom Rath unterstützte »ihre« Künstler:innen, die von Arbeitsverboten eingeschränkt waren, auch in den schweren Zeiten des Nationalsozialismus. So veranstaltete sie 1940 bis 1943 »heimliche« Ausstellungen in ihrer Berliner Wohnung.

Zahlreiche Meisterwerke konnten für die Ausstellung gewonnen werden, die einst von Hanna Bekker vom Rath erworben wurden, darunter Max Beckmanns Ochsenstall und Karl Schmidt-Rottluffs Gemälde Mittelmeerhafen (1930), ebenso wie verschiedene farbenprächtige Gemälde des Künstlers, die während seiner Aufenthalte in Hofheim entstanden sind. Unter den Skulpturen finden sich besondere Stücke von Henri Laurens, Alexander Archipenko, eine Wuzhiqi-Figur und Schmidt-Rottluffs Holzskulptur Arbeiter mit Ballonmütze (1922). Von Paul Klee ist das Aquarell Läufer, Haker, Boxer zu sehen. Immer wieder portraitierten die Freunde sich gegenseitig. Ein Raum widmet sich den handgearbeiteten Teppichen von Ida Kerkovius. Erstmals nach über 87 Jahren ist auch das Gemälde Männer bei Kerze (1920) wieder in den Kunstsammlungen Chemnitz zu sehen. Es wurde im Januar 1922 von Schreiber-Weigand erworben und 1937 durch die Enteignungsaktionen der Nationalsozialisten beschlagnahmt. Es galt einige Jahre als verschollen, befindet sich heute in Privatbesitz und als Dauerleihgabe im Museum Wiesbaden. »Alle Freiheit« war ein geflügeltes Wort von Hanna Bekker vom Rath. Nach dem Krieg gründete sie ihre Galerie, das Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, die sie bis in die 1980er Jahre betrieb. Ihre Leidenschaft fürs Reisen verband sie mit selbst initiierten internationalen Wanderausstellungen »aus dem Koffer«, die die Kunstwerke zu Diplomaten des Nachkriegsdeutschlands machten.

Zahlreiche Meisterwerke konnten für die Ausstellung gewonnen werden, die einst von Hanna Bekker vom Rath erworben wurden, darunter Max Beckmanns Ochsenstall und Karl Schmidt-Rottluffs Gemälde Mittelmeerhafen (1930), ebenso wie verschiedene farbenprächtige Gemälde des Künstlers, die während seiner Aufenthalte in Hofheim entstanden sind. Unter den Skulpturen finden sich besondere Stücke von Henri Laurens, Alexander Archipenko, eine Wuzhiqi-Figur und Schmidt-Rottluffs Holzskulptur Arbeiter mit Ballonmütze (1922). Von Paul Klee ist das Aquarell Läufer, Haker, Boxer zu sehen. Immer wieder portraitierten die Freunde sich gegenseitig. Ein Raum widmet sich den handgearbeiteten Teppichen von Ida Kerkovius. Erstmals nach über 87 Jahren ist auch das Gemälde Männer bei Kerze (1920) wieder in den Kunstsammlungen Chemnitz zu sehen. Es wurde im Januar 1922 von Schreiber-Weigand erworben und 1937 durch die Enteignungsaktionen der Nationalsozialisten beschlagnahmt. Es galt einige Jahre als verschollen, befindet sich heute in Privatbesitz und als Dauerleihgabe im Museum Wiesbaden. »Alle Freiheit« war ein geflügeltes Wort von Hanna Bekker vom Rath. Nach dem Krieg gründete sie ihre Galerie, das Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath, die sie bis in die 1980er Jahre betrieb. Ihre Leidenschaft fürs Reisen verband sie mit selbst initiierten internationalen Wanderausstellungen »aus dem Koffer«, die die Kunstwerke zu Diplomaten des Nachkriegsdeutschlands machten.

Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Brücke-Museum Berlin und der Ko-Kuratorin Marian Stein-Steinfeld, der Enkelin von Hanna Bekker vom Rath. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog mit zahlreichen Textbeitragen und Abbildungen im Hirmer Verlag erschienen. Eine Kooperation mit dem Brücke-Museum Berlin.

Alexej von Jawlensky Spanierin (Frauenkopf vor grauem Hintergrund), 1913 Öl auf Pappe, 64,4 x 53,4 cm Museum Wiesbaden, erworben 1987 aus dem Nachlass Hanna Bekker vom Rath, Dauerleihgabe des Vereins zur Förderung der bildenden Kunst in Wiesbaden e.V. Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert Alexej von Jawlensky Spanierin (Frauenkopf vor grauem Hintergrund), 1913 Öl auf Pappe, 64,4 x 53,4 cm Museum Wiesbaden, erworben 1987 aus dem Nachlass Hanna Bekker vom Rath, Dauerleihgabe des Vereins zur Förderung der bildenden Kunst in Wiesbaden e.V. Foto: Museum Wiesbaden/Bernd Fickert - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen Hanna Bekker vom Rath im Roten Zimmer des Blauen Hauses mit Kunstwerken von Alexej von Jawlensky, Ida Kerkovius, Alexander Archipenko, Wilhelm Lehmbruck sowie dem Wuzhiqi, 1946 Foto: Marta Hoepffner © Estate Marta Hoepffner Hanna Bekker vom Rath im Roten Zimmer des Blauen Hauses mit Kunstwerken von Alexej von Jawlensky, Ida Kerkovius, Alexander Archipenko, Wilhelm Lehmbruck sowie dem Wuzhiqi, 1946 Foto: Marta Hoepffner © Estate Marta Hoepffner - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen Karl Schmidt-Rottluff Bildnis Hanna Bekker, 1952 Öl auf Leinwand, 73,5 x 65,5 cm Museum Wiesbaden, Schenkung Maximiliane Kraft 2013 © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 Karl Schmidt-Rottluff Bildnis Hanna Bekker, 1952 Öl auf Leinwand, 73,5 x 65,5 cm Museum Wiesbaden, Schenkung Maximiliane Kraft 2013 © VG Bild-Kunst, Bonn 2024 - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstsammlungen
Tags: Alexej Jawlensky, Hanna Bekker, Hanna Bekker vom Rath, Karl Schmidt-Rottluff, Klassische Moderne, Kunst, Malerei, Paul Klee

Öffnungszeiten
Dienstag, Donnerstag bis Sonntag, Feiertag 11–18 UhrMittwoch 14–21 Uhr24.12. und 31.12. geschlossen
Eintrittspreise*
7 Euro, 5 Euro ermäßigt
ab 10 Personen Gruppenrabatt:5 Euro, 3 Euro ermäßigt
Freier Eintritt für Kinder undJugendliche unter 18 Jahren

Das könnte Sie auch interessieren
Chemnitz, Ausstellung, 29.09.2024 - 30.03.2025
Gabriele Münter Landschaft mit Hütte im Abendrot, , 1908, Öl auf Papier auf Karton , 33 x 40,8 cm, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 27.04.2025 - 10.08.2025
Otto Dix Rothaarige Frau (Damenporträt) , 1931, Mischtechnik auf Leinwand auf Tischlerplatte, 60,8 x 36,6 cm, Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober © VG Bild-Kunst, Bonn 2024
Archiv
Andreas Schmid, Farbfeld Chemnitz 2018, Präsentation am Haupteingang der Kunstsammlungen am Theaterplatz, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Kristin Schmidt © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 25.02.2020 - 25.10.2020
Gerhard Altenbourg (1926–1989) Stillleben mit gebrochenem Genick, 1957 Chinesische Tinte und Stabilostift auf Karton, 22,4 x 29,2 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz– Museum Gunzenhauser/Archiv © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 25.07.2020 - 25.10.2020
Karl Schmidt-Rottluff (1884–1976), Mädchen, 1920, Öl auf Leinwand auf Sperrholz, 91 x 76,3 cm, Kunstsammlungen Chemnitz, Foto: bpk/Kunstsammlungen Chemnitz/May Voigt © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 15.08.2020 - 23.10.2020
Grafik: Bureau Est, Leipzig/Paris
Chemnitz, Ausstellung, 21.06.2020 - 23.08.2020
Thomas Ranft, Initiale, o. J., im Besitz des Künstlers, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Karl Schmidt-Rottluff Selbstbildnis,1952 Blockartiger Stein (Findling) Kunstsammlungen Chemnitz, Leihgabe der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/PUNCTUM/Bertram Kober © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 02.02.2020 - 05.07.2020
Else Thalemann, Eiffelturm , um 1930, Silbergelatineabzug, Sammlung Siegert, München, Foto: Christian Schmieder © unbestimmt
Chemnitz, Ausstellung, 23.02.2020 - 21.06.2020
Ralf-Rainer Wasse Promenade Göhren, 1979 (Print 1980) Fotografie, 14,4 x 21,4 cm Kunstsammlungen Chemnitz, Stiftung Carlfriedrich Claus-Archiv © Lindenau-Museum Altenburg/Archiv der Fotonegative von Ralf-Rainer Wasse: Die Künstlergruppe Clara Mosch und die alternative Kunstszene der DDR in den siebziger und achtziger Jahren 2020
Chemnitz, Ausstellung, 25.02.2020 - 21.06.2020
Otto Dix (1891–1969) Mädchen am Sonntag, 1921 Öl auf Leinwand auf Pappe auf Pressspan, 84 x 67 cm Kunstsammlungen Chemnitz – Museum Gunzenhauser, Eigentum der Stiftung Gunzenhauser, Chemnitz Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/László Tóth © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 14.03.2020 - 07.06.2020
Christiane Bergelt the soft animal of your body, 2018 Mischtechnik auf Papier, 253 x 217 cm Im Besitz der Künstlerin Foto: Torsten Stapel © VG Bild-Kunst, Bonn 2020
Chemnitz, Ausstellung, 15.03.2020 - 24.05.2020
Sabine Kahane-Noll,  Stadtrand verkabelt , 2018, Kaltnadel coloriert auf Leinwand, 41 x 26 cm, im Besitz der Künstlerin, Foto: Kunstsammlungen Chemnitz/Schloßbergmuseum © VG Bild-Kunst, Bonn 2020