Ein Möbelstück, ein dekoratives Objekt, ein Wandbehang, eine Lampe – sie alle sagen viel über unseren Lebensstil, unseren Geschmack und unsere Werte aus. Sie erzählen davon, wie wir unsere Zeit verbringen. Anhand von bedeutenden Objekten aus den Sammlungen des Schweizerischen Nationalmuseums zeigt diese Ausstellung, was Interieurs über die Menschen verraten können, die darin gelebt oder sie angefertigt haben.Ein Showroom des Schweizer Designs präsentiert den Besucherinnen und Besuchern als Einstieg in die Ausstellung eine eklektische Auswahl von Möbeln und Kunstgegenständen. Sie zeigt nicht nur die Vielfalt an Stilen und Materialien, die im Laufe der Zeit entstanden ist, sondern auch das lebendige künstlerische und handwerkliche Schaffen in der Schweiz. Ausgehend von vier prestigeträchtigen Möbel-Ensembles von nationalem oder internationalem Bekanntheitsgrad, von teilweise recht ungewöhnlichen Kunstwerken, Fotografien und Archivdokumenten beleuchtet die Ausstellung anschliessend vielfältige kulturgeschichtliche Themen und stellt kontrastierende Realitäten vor.
Der Hang zum Luxus und die gesellschaftlichen Vorlieben der Eliten während der Aufklärung, die zunehmende Verbreitung von Möbeln für die Bourgeoisie und ihre serielle Herstellung im 19. Jahrhundert, der Widerstand gegen die Industrialisierung, der man vorwarf, einen Verfall des guten Geschmacks herbeizuführen, und im 20. Jahrhundert die Kampagne zugunsten der Hygiene, um die Wohnverhältnisse der benachteiligten Gesellschaftsschichten zu verbessern – all diese Aspekte der Geschichte der Innenausstattungen werden in Décors. Meisterwerke aus den Sammlungen gezeigt.
Die Ausstellung Décors. Meisterwerke aus den Sammlungen ist überdies eine Illustration der äusserst aktiven Ankaufspolitik des Schweizerischen Nationalmuseums, mit der das Museum seit rund einem Jahrzehnt bestrebt ist, seine Sammlungsbestände um Objekte aus der Romandie zu erweitern.