Christian Rohlfs: Rote Dahlien, 1930 © Privatsam Christian Rohlfs: Rote Dahlien, 1930 © Privatsam - Mit freundlicher Genehmigung von: Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Wer: Bayerischen Staatsgemäldesammlungen

Was: Ausstellung

Wann: 11.08.2024 - 02.02.2025

In den letzten Jahren ist der Maler Christian Rohlfs etwas in Vergessenheit geraten, obwohl er zu den wichtigen Künstlern um 1900 gehört. Diese retrospektive Ausstellung mit Werken aus vielen verschiedenen Privatsammlungen ermöglicht erstmals eine Wiederentdeckung des norddeutschen Künstlers, dessen Leben voller schicksalhafter Wendungen war.

Alles begann mit einem Sturz…

In den letzten Jahren ist der Maler Christian Rohlfs etwas in Vergessenheit geraten, obwohl er zu den wichtigen Künstlern um 1900 gehört. Diese retrospektive Ausstellung mit Werken aus vielen verschiedenen Privatsammlungen ermöglicht erstmals eine Wiederentdeckung des norddeutschen Künstlers, dessen Leben voller schicksalhafter Wendungen war.

Alles begann mit einem Sturz vom Apfelbaum im Alter von 15 Jahren, der ein langes Krankenlager nach sich zog. Gegen die Langeweile brachte der behandelnde Arzt dem Bauernjungen Malutensilien, erkannte das Talent und verhalf ihm später zu einer Ausbildung an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar. Trotz der Spätfolgen des Sturzes – das Bein musste amputiert werden – malte Rohlfs hauptsächlich in der Landschaft. Unter freiem Himmel lockerten sich seine Pinselstriche und er fand eigenständig vom Naturalismus zum Impressionismus.In Hagen, wo ihm 1901 der bekannte Kunstsammler Karl Ernst Osthaus ein Atelier am neu gegründeten Folkwang Museum zur Verfügung stellte, begann er mit den Maltechniken der Impressionisten, Pointillisten wie Expressionisten zu experimentieren und erreichte erstaunliche Ergebnisse. 1927 reiste Rohlfs mit seiner 43 Jahre jüngeren Frau Helene erstmals nach Ascona und kehrte jährlich dorthin zurück. Hier entstand sein großartiges Spätwerk, das die zauberhafte Atmosphäre des Tessins in Licht, Farbe und Form einfängt und bis zuletzt seine positive Hinwendung zum Leben spüren lässt. Rohlfs starb im Alter von 88 Jahren; kurz zuvor hatten die Nationalsozialisten ihn als „entartet“ diffamiert und über 400 seiner Bilder aus deutschen Museen beschlagnahmt, verkauft und teilweise zerstört.

Rohlfs besaß die Fähigkeit, sich bis ins hohe Alter eigenständig und innovativ weiterzuentwickeln. Sein Werk spannt einen Entwicklungsbogen zwischen der Kunst des 19. Jahrhunderts bis zu einem innovativen Spätwerk mit abstrakten Tendenzen, das bis heute außergewöhnlich aktuell ist.

Die Ausstellung ist von 11. August 2024 bis zum 2. Februar 2025 zu sehen.

CHRISTIAN ROHLFS

WEIMAR – HAGEN – ASCONAEIN WEG IN DIE ABSTRAKTION

mit einer Einführung von Bernhard Maaz und Texten von Andrea Knop, Mario von Lüttichau, Sonja Still und Wilfried Utermann 19,90 €, zzgl. Versand

Tags: Christian Rohlfs, Expressionismus, Impressionismus, Malerei, Moderne Kunst, Naturalismus

Täglich10:00 - 18:00MontagsgeschlossenDonnerstags10:00 - 20:00

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