Diesen Herbst widmen wir dem Tiroler Maler und Fotografen Artur Nikodem eine Sonderausstellung mit Gemälden, welche die gesamte künstlerische Bandbreite seiner außergewöhnlichen Malerei abdecken. Artur Nikodem gilt als wichtiger Weggefährte von Alfons Walde und Albin Egger-Lienz sowie als künstlerisches Aushängeschild für die Tiroler Moderne der Zwischenkriegszeit.Artur Nikodem war als Künstler streng genommen Autodidakt. Für sein Selbstverständnis als Künstler war sein Beitritt zum vermutlich 1903 gegründeten Meraner Künstlerbund von großer Bedeutung. Gemeinsame Ausstellungen mit den damals bereits anerkannten Malern Leo Putz, Albin Egger-Lienz und Carl Moser beflügelten Nikodems künstlerische Ambitionen. Anregungen und Vorbilder für seine unverwechselbare Malerei fand er in den Zentren der europäischen Moderne, in Florenz, Paris (Manet, Cézanne), Mailand, München und Wien (Secession, Blauer Reiter). Die Fauves mit ihrem Wortführer Henri Matisse fungierten ebenso als Quelle der künstlerischen Inspiration wie japanische Farbholzschnitte oder das besondere Licht und die sinnliche Farbenpracht des Orients. Artur Nikodem wurde als “Farbensucher” apostrophiert, die Farbe mutierte zum wichtigsten Element seiner Bilder, Gestaltungsparameter wie starke Farbkontraste, eine Betonung des Dekorativen und die Vereinfachung der Form rückten in den Vordergrund.
Neben zahlreichen Gruppenausstellungen widmete ihm das Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum bereits 1921 eine große Einzelausstellung und 1927 beteiligte sich Nikodem an der 94. Ausstellung in der Wiener Secession.