Seit Jahrhunderten prägen die Alpen unsere Kunst- und Kulturlandschaft entscheidend. Generationen von Malern bannten ihre Begeisterung und Faszination für eine unwirtliche Natur eindrucksvoll auf die Leinwand. Das Überwältigungspotential des Gebirges als Naturschauspiel wurde zu einem beliebten Thema der Landschaftsmalerei und bot Gelegenheit zur Schilderung dramatisch bewegter Naturvorgänge. Stets diente der Berg als Projektionsfläche. In den Schrecken vor der Majestät des Hochgebirges mischt sich die Ehrfurcht vor der Schöpfung. Die Großartigkeit der Szenerie, für die Maler immer effektvollere Pathosformeln fanden, sollte dem Menschen dessen Ohnmacht bewusst machen und auf das Gemüt der Betrachter wirken. Die Ausstellung zeigt die Veränderung und veränderte Wahrnehmung des Alpenraumes in der bildenden Kunst seit dem späten 18. und frühen 19. Jh. Der Bogen spannt sich von der Darstellung unberührter, heroischer Alpenwelten über das „wildromantische“ Gebirge in der Biedermeierlandschaft bis hin zur vielfältigen Auseinandersetzung mit dem Alpinen in der zeitgenössischen Kunst.
In der künstlerischen Auseinandersetzung von mehr als 200 Jahren zeigt sich unter anderem die Transformation der einst gefürchteten Wildnis zur Eventlandschaft unserer Tage. Der zunehmende Charakter des Bühnenhaften verweist auf die Wechselwirkung von Kunst und Tourismus und verdeutlicht die Verbindung des Natürlichen und Künstlichen.
Zahlreiche Leihgaben wie Gemälde, Grafiken, Videos, Installationen und frühe Plakate kommen aus privaten und öffentlichen nationalen und internationalen Sammlungen.
Künstlerinnen und Künstler 16. – 21. Jahrhundert: Alpine Gothic, Herbert Brandl, Jim Dine, Thomas Ender, Peter von Felbert, Friedrich Gauermann, Conrad Jon Godly, Anton Hansch, Stephan Huber, Gustav Jahn, Joseph Anton Koch, Will Klinger-Franken, Hubert Kostner, Friedrich Loos, Emilie Mediz-Pelikan, Joos de Momper, Walter Niedermayer, Michael Reisch, Gregor Sailer, Jules Spinatsch, Josef Taucher, Alfons Walde, Ferdinand Georg Waldmüller (Auswahl)
Kuratorin: Erika Oehring, Residenzgalerie Salzburg Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Abbildungen aller Exponate sowie Beiträgen zum Thema.