Barbara Klemm bereiste seit den frühen 1970er Jahren Ostdeutschland und die Länder Osteuropas. Vielleicht hat sie es deshalb auch verstanden, den Umbruch der Systeme, den Fall der Mauer und die Wiedervereinigung Deutschlands mit eindrucksvollen Bildern so zu dokumentieren, dass sich der Wandel vieler individueller Lebensläufe erahnen lässt. Und mit dieser Fähigkeit zur Empathie ausgestattet, hat Barbara Klemm in den letzten 50 Jahren die Welt erkundet. Ihre Fotografien zeichnen sich durch unmittelbare Nähe aus, ohne je der Gefahr des Voyeurismus zu erliegen. Es sind Bilder von nachempfundenen Geschichten, die mehr beeindrucken als verkündete Geschichte. Barbara Klemm, deren Werk in den Sammlungen vieler Kunstmuseen präsent ist, erhielt 2010 den Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main und wurde 2011 mit dem Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste ausgezeichnet. In Leipzig zeigt sie – parallel zur Ausstellung „Max Beckmann. Von Angesicht zu Angesicht“ – 76 Künstlerporträts aus vier Jahrzehnten: Bildende Künstler, Schriftsteller, Musiker, Dirigenten und Philosophen. Barbara Klemm ist schon früh eine den Künstlern Vertraute – ihr Vater Fritz Klemm lehrte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Barbara Klemms Künstlerporträts entbehren jeder Pose, zeugen vom Blickkontakt zur Fotografin und sind meist auf Augenhöhe entstanden.
Die Ausstellung wird im Anschluss (24. Februar bis 29. April 2012) in der Kestnergesellschaft Hannover gezeigt.
MAX-BECKMANN-PREISTRÄGERINNEN 1978 Richard Oelze | 1981 Arnulf Rainer | 1984 Willem de Kooning | 1987 Erwin Heerich | 1987 Walter Pichler | 1990 Bruce Naumann | 1993 Ilya Kabakov | 1996 Jacques Herzog | 1996 Pierre de Meuron | 2000 Harald Szeemann | 2004 Maria Lassnig | 2007 Richard Hamilton | 2010 Barbara Klemm
BARBARA KLEMM 1939 geboren in Münster | 1955 - 1958 Ausbildung zur Fotografin in einem Porträt- atelier in Karlsruhe | 1959 Beginn der Tätigkeit bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, zunächst Klischeeherstellung und Arbeit im Fotolabor, daneben freie journalistische Fotografie | 1970 - 2004 Redaktionsfotografin mit den Schwerpunkten Feuilleton und Politik bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung | seit 1992 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin-Brandenburg, Sektion Film- und Medienkunst | 1998 Maria-Sibylla-Merian-Preis für bildende Künstlerinnen in Hessen | 2000 Honorarprofessorin im Fach Fotografie, Fachbereich Gestaltung, an der Fachhochschule Darmstadt; Hessischer Kulturpreis | 2010 Max-Beckmann-Preis der Stadt Frankfurt am Main | 2011 Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste. Zahlreiche Publikationen, Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. Barbara Klemm lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.
PUBLIKATION Der großformatige Bildband „Barbara Klemm. Künstlerporträts“ mit einem Essay von Wilfried Wiegand und einer Einleitung von Ingo Schulze ist im Nicolai Verlag Berlin erschienen. Er enthält 190 Abbildungen im Duotone und ist für € 24,90 an der Museumskasse und im Buchhandel erhältlich.
EINTRITT/ÖFFNUNGSZEITEN 5 €, ermäßigt 4 €, am zweiten Mittwoch im Monat freier Eintritt, Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre frei. Dienstag und Donnerstag bis Sonntag 10-18 Uhr | Mittwoch 12-20 Uhr Feiertage 10-18 Uhr (auch 3. Oktober, 16. November und 25./26. Dezember 2011) 24. und 31. Dezember 2011 geschlossen
KONTAKT & INFORMATIONEN Museum der bildenden Künste Leipzig | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0341.21 69 99 42 | mdbk@leipzig.de www.mdbk.de | www.facebook.com/mdbk.leipzig
AUSGESTELLTE WERKE Claudio Abbado, Berlin 1997 Ingeborg Bachmann, Frankfurt/ Main 1971 Stephan Balkenhol, Berlin 2011 Horst Bartnig, Berlin 2003 Georg Baselitz, Baden Baden 2010 Simone de Beauvoir, Paris 1980 Franz Bernhard, Jockgrim 2003 Thomas Bernhard, Ohlsdorf 1981 Joseph Beuys, Darmstadt 1970 Wolf Biermann, Köln 1976 Heinrich Böll, Köln 1977 Louise Bourgeois, Frankfurt/Main 1989 Alfred Brendel, London 2000 Günther de Bruyn, Beeskow 1993 John Cage, Darmstadt 1982 Erwin Chargaff, Altaussee 1999 Sammy Davis Jr., Frankfurt/Main 1976 Tankred Dorst, München 1981 Friedrich Dürrenmatt, Neuchâtel 1980 Hartwig Ebersbach, Leipzig 2011 Norbert Elias, Frankfurt/Main 1977 Hans Magnus Enzensberger, München 1999 Rainer Werner Fassbinder, Frankfurt/Main 1974 Terry Fox, Köln 2007 Erich Fried, London 1984 Jochen Gerz, Berlin 2000 Karl Otto Götz, Wolfenacker 2011 Gotthard Graubner, Insel Hombroich 2000 Durs Grünbein, Berlin 2001 Sebastian Haffner, Berlin 1987 Peter Handke, Kronberg 1973 Christoph Hein, Berlin 2004 Hans Werner Henze, Marino 2001 Alfred Hitchcock, Frankfurt/Main 1972 Alfred Hrdlicka, Wien 1988 Uwe Johnson, Berlin 1972 Ernst Jünger, Wilflingen 1972 Imre Kertész, Hannover 1999 Anselm Kiefer, Paris 2011 Fritz Klemm, Karlsruhe 1968 Rolf Liebermann, Paris 1977 György Ligeti, Hamburg 1977 Madonna, Paris 1993 Golo Mann, Zürich 1986 Friederike Mayröcker, Wien 2001 Jonathan Meese, Frankfurt/Main 2004 Heiner Müller, Ostberlin 1981 Osmar Osten, Chemnitz 2010 Blinky Palermo, Darmstadt 1970 Sir Simon Rattle, Berlin 2003 Neo Rauch, Leipzig 2011 Hans Peter Reuter, Karlsruhe 1991 Gerhard Richter, Köln 2002 Wolfgang Rihm, Karlsruhe 2002 Jean-Paul Sartre, Stuttgart 1974 Hanns Schimansky, Berlin 2005 Werner Schroeter; Ingrid Caven, Paris 1980 Bernard Schultze, Frankfurt/Main 2000 Ingo Schulze, Berlin 1998 Emil Schumacher, Hagen 1984 Fritz Schwegler, Breech 2001 Sean Scully, Chemnitz 2010 Richard Serra, Paris 2008 Andreas Slominsky, Frankfurt/Main 1996 Gerd Sonntag, Berlin 2003 Eduard Arkadjewitsch Steinberg, Paris 2000 Botho Strauß, Berlin 1980 Strawalde, Berlin 2011 Antoni Tàpies, Barcelona 2000 Michael Triegel, Leipzig 2011 Werner Tübke, Leipzig 1970 Micha Ullmann, Wiesbaden 2006 Tom Waits, Frankfurt/Main 1985 Andy Warhol, Frankfurt/Main 1981 Helene Weigel, Leipzig 1970 Christa Wolf, Frankfurt/Main 1982
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