George W. Bush, „Got oil?“, SIowenien 2004 Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung © Nenad Cizl George W. Bush, „Got oil?“, SIowenien 2004 Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung © Nenad Cizl - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthauswien

Wer: kunsthauswien

Was: Ausstellung

Wann: 08.03.2012 - 03.06.2012

Politiker ringen mit Krisen ebenso wie mit dem eigenen Image. Werbewirksame Inszenierung soll Wählervertrauen bringen und Machterhalt sichern, während die Bedeutung der Staatslenker gegenüber den Chefs multinationaler Corporations, deren Umsätze oftmals höher sind als die Budgets ganzer Nationalstaaten, insgesamt im Schwinden begriffen ist. Das Bild des Politikers wird…
Politiker ringen mit Krisen ebenso wie mit dem eigenen Image. Werbewirksame Inszenierung soll Wählervertrauen bringen und Machterhalt sichern, während die Bedeutung der Staatslenker gegenüber den Chefs multinationaler Corporations, deren Umsätze oftmals höher sind als die Budgets ganzer Nationalstaaten, insgesamt im Schwinden begriffen ist. Das Bild des Politikers wird längst nicht mehr vorrangig über das politische Plakat geformt, sondern ist ein über die Massenmedien erzeugtes. Die Kunst des politischen Porträts wandelt sich zunehmend zum fraktalen Bild in den Online-Medien, zusammengesetzt aus Tweets, Facebook-Profilen oder YouTube-Videos.

Turbulente Entwicklungen gehen weit über die Finanzmärkte und die Ökonomien hinaus. Die jüngste Zeit brachte teilweise unerwartete Machtwechsel keineswegs nur im arabischen Raum. Oft langjährige Herrscher flohen ihre Länder, wurden inhaftiert und erwarten nun Gerichtsverfahren oder verloren nicht nur die Macht, sondern auch das Leben. Überdies ist 2012 ein internationales Mega-Wahljahr, gleich bei vier der fünf permanenten Mitglieder des UN-Sicherheitsrates stehen Wahlen oder Machtwechsel an: USA (Präsidentenwahl November), Frankreich (Präsidentenwahl April/Mai), Russland (Präsidentenwahl März), China (Parteitag Oktober).

In diesen nicht nur für Politiker interessanten Zeiten geht die Ausstellung „Head 2 Head. Politik und Image“ dem öffentlichen Bild der Politiker nach – über die Zeiten, Kulturen und politischen Systeme hinweg. Strategien der Imagebildung und die wichtigsten dabei genutzten Bildformeln werden anhand reichen Anschauungsmaterials sichtbar gemacht: politische Plakate, Filmdokumente, Fotografien und künstlerische Projekte.

Der Lebenszyklus einer Politikergestalt lässt sich entlang einer klassischen politischen Karriere darstellen: Auf die Imagebildung, die die Kandidaten erst bekannt und wählbar macht, folgt mit dem Amtsantritt die Phase der Repräsentation mit einem eigenen Bildkosmos. Gespiegelt wird diese affirmative Welt durch die bissige Satire der politischen Demontage, denen streitbare Politiker andauernd ausgesetzt sind, ob sie nun im Wahlkampf oder an der Macht sind.

A. Strachov, „1870-1924 Ul’janov (Lenin)“, SU Original 1924, Nachdruck 1968 © Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, ZHdK A. Strachov, „1870-1924 Ul’janov (Lenin)“, SU Original 1924, Nachdruck 1968 © Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, ZHdK - Mit freundlicher Genehmigung von: kunsthauswien
Tags: Finanzmärkte, Kunst, Macht, Politiker