Thema der Ausstellung ist die Geschichte der Körperhygiene in Europa. Diese wird am Beispiel von speziellen Hygienemöbeln und -requisiten erzählt.Zu den Schätzen des Alltags im Hofmobiliendepot • Möbel Museum Wien zählt eine umfangreiche Sammlung von Wasch- und Toilettetischen, Bidets und „Zimmerretiraden". In der Silberkammer der Wiener Hofburg werden darüber hinaus zahlreiche Hygieneporzellane und Nachttöpfe aus dem Kaiserlichen Haushalt verwahrt.
Foto: Studio Johannes Wagner; © Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H / Hofmobiliendepot Kategorie: Intime Zeugen
Der Schwerpunkt der Herbst-Ausstellung beschreibt den schrittweisen Wandel vom mobilen Hygienemöbel zum Badezimmer vom 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert. Voraussetzung für die fixe Installation von eigenen Nassräumen war nicht zuletzt die Entwicklung von kommunalen Wasserleitungen und Kanalsystemen.
In der Ausstellung wird erstmals das biedermeierliche Ankleidezimmer der Erzherzogin Maria Anna von 1831 rekonstruiert sowie ein komplettes Schlafzimmer aus der Zeit des Jugendstils gezeigt. Auf die aufwendige Schönheitspflege von Kaiserin Elisabeth wird ebenso Bezug genommen wie auf die spartanischen Waschgewohnheiten Kaiser Franz Josephs. Nette Details dürfen nicht fehlen: So wird erzählt, wie die überlangen Predigten des Jesuitenpaters Louis Bourdaloue am Hofe von König Ludwig XIV. zur Kreation von speziellen Damennachttöpfen geführt hatten, noch heute manchen als „Bourdaloues" bekannt.