Louis Gurlitt, Blick von Stoefs auf die Hohwachter Bucht, um 1861, Foto Altonaer Museum Louis Gurlitt, Blick von Stoefs auf die Hohwachter Bucht, um 1861, Foto Altonaer Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: shmh.de

Was: Ausstellung

Wann: 15.04.2012 - 25.11.2012

Ein Reicher an Gottes Gunst,Ein Meister in seiner Kunst. Im Schaffen ernst und wahr, Im Wesen schlicht und klar. Grabsteininschrift von Louis Gurlitt

Louis (Heinrich Ludwig Theodor) Gurlitt war einer der bekanntesten Landschaftsmaler im 19. Jahrhundert. Er wurde 1812 in Altona geboren und hätte im Jahre 2012 seinen 200. Geburtstag gefeiert. Dies möchte das Jenisch Haus…

Ein Reicher an Gottes Gunst,Ein Meister in seiner Kunst. Im Schaffen ernst und wahr, Im Wesen schlicht und klar. Grabsteininschrift von Louis Gurlitt

Louis (Heinrich Ludwig Theodor) Gurlitt war einer der bekanntesten Landschaftsmaler im 19. Jahrhundert. Er wurde 1812 in Altona geboren und hätte im Jahre 2012 seinen 200. Geburtstag gefeiert. Dies möchte das Jenisch Haus als Außenstelle des Altonaer Museums zum Anlass nehmen, das Werk des Künstlers in einer Ausstellung zu würdigen. In seinem höchst umfassenden Werk versammelt Louis Gurlitt Porträts fast aller europäischer Regionen. Sein weitgespanntes Œuvre reicht von seinem in Hamburg entstandenen Frühwerk, aus dem deutlich die Begeisterung für die holländische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts spricht, über seine von strengem Naturalismus geprägten Gemälde und Ölstudien der skandinavischen Landschaft bis hin zu großformatigen Panoramalandschaften vor allem Italiens und Schleswig-Holsteins, in denen Naturbeobachtung und ideale Landschaftsauffassung miteinander verschmelzen. Geplant ist jedoch keine Retrospektive wie zu der Jubiläumsausstellung 1997, sondern ausgehend von auswählten Gemälden vor allem aus dem Bestand der Sammlung des Altonaer Museums und aus Privatbesitz sollen in der Ausstellung die unterschiedlichen Aussageebenen im Werk Gurlitts mit interdisziplinärem Ansatz beleuchtet werden.

AUSSTELLUNGSIDEEDie Urenkelin Louis Gurlitts kam in das Altonaer Museum und machte auf den 200. Geburtstag ihres Urgroßvaters aufmerksam. Zudem hatte sie ein zauberhaftes Sticktuch der Mutter Louis Gurlitts und ein bisher unentdecktes Tagebuch von Julie Bürger, der zweiten Ehefrau des Künstlers, dabei. Das sorgfältig angelegte Buch mit der gestochen scharfen Schrift, dessen Inhalt ein zugleich spannendes als auch emotionales Zeitdokument ist, und der anstehende Geburtstag führten zu der Überlegung, eine Ausstellung für die Außenstelle des Altonaer Museums zu konzipieren, denn der Erbauer, Senator Martin Johan Jenisch d.J., gehörte auch zu den Sammlern von Gurlitts Gemälden. Die Ausstellung der Kunst Gurlitts auf der Sonderaus- stellungsfläche der zweiten Etage wird sowohl eine Hommage an den Altonaer Maler darstellen als auch einen Beitrag zur Vorbereitung der geplanten Neuaufstellung der ersten Etage im Jenisch Haus leisten. Gemälde, Tagebücher und andere Dokumente aus dem Nachlass Gurlitts, der sich in Familienbesitz befindet, leisten einen Beitrag nicht nur zur Kunstgeschichte, sondern auch zur Dokumentation der Geistes- und Mentalitätsgeschichte im 19. Jahrhundert.

GURLITT UND DIE LANDSCHAFTSMALEREI DES 19. JAHRHUNDERTSIm Jahr 1812 kam Heinrich Ludwig Theodor Gurlitt in Altona als Sohn eines Golddrahtziehers zur Welt. Er hatte 17 Geschwister. Einer seiner Brüder, Cornelius Gurlitt, wurde später Komponist und lebte in Altona, ein anderer, Emanuel Gurlitt, Bürgermeister von Husum. Schon früh nahm Louis Gurlitt erste Zeichenstunden bei Carl Friedrich Kr ymann und besuchte Jes Bundsens Kurse in der Altonaer Sonntagsschule. Es folgte ab 1825 eine Lehre als Porträtist bei Johann Günther Gensler und zwischen 1828 und 1832 eine Ausbildung unter Siegfried Detlev Bendixen. Danach immatrikulierte sich Louis Gurlitt im Jahr 1832 an der renommierten Kopenhagener Akademie, wo er seine Passion zur Landschaftsmalerei bei Christoffer Wilhelm Eckersberg und Johan Ludwig Gebhard Lund entwickelte. An der Akademie absolvierte Gurlitt das Studium in einem hohen Tempo, doch blieb das Verhältnis zur Akademie zwiespältig – wohl auch deshalb, weil er trotz der allseitigen Bewunderung, 1833 nur die kleine Silbermedaille der Akademie errang. In den 1830er Jahren unternahm Gurlitt unterschiedliche Reisen nach Norwegen und Schweden.

Zurück in Kopenhagen lernte Gurlitt 1835 seine spätere Frau, Elise Saxild, kennen, die er 1837 heiratete, und die tragischerweise bereits 1839 verstarb. Allzu früh starb 1844 auch die zweite Gattin, Julie Bürger, mit der er den ersten Sohn Wilhelm zeugte, ein späterer Archäologe. Drei Jahre nach deren Tod versuchte Louis Gurlitt erneut sein Glück und ehelichte Elisabeth (Elise oder Else genannt) Lewald. Aus dieser Ehe entstammen fünf Söhne und eine Tochter: Otto, der später nach England auswandern sollte, Cornelius Gurlitt wurde Architekt, Friedrich Gurlitt machte sich als Kunsthändler einen klingenden Namen, Ludwig Gurlitt wurde Pädagoge, dessen Zwillingsschwester Elisabeth sowie Johannes, der als Gutsverwalter arbeitete.

Louis Gurlitt führte ein rastloses Leben, er reiste viel durch Europa und wechselte zudem häufig seine Wohnsitze. Von Altona über Hamburg zog er nach Kopenhagen. Von München aus, wo er von 1836 bis 1839 gewohnt hatte, kehrte Gurlitt für die Jahre 1839-1842 wieder nach Kopenhagen zurück. Dann zog er 1842 nach Düsseldorf, wo er bedeutenden Künstlern der Düsseldorfer Malerschule wie Andreas Achenbach und Carl Ferdinand Sohn begegnete und sich Anregungen für seinen Italienaufenthalt holte, der ihn 1843/44 nach Rom führte. Von dort bereiste er 1846 Sizilien und fuhr dann über die Schweiz nach Berlin. Hier nahm sich Alexander von Humboldt seiner an und verschaffte ihm Kontakt zum Hof. Als Gurlitt 1847 zu Besuch in Kopenhagen weilte, wurde er von Christian VIII. zum Ritter des Dannebrog-Ordens ernannt. Jedoch änderte sich im Jahr darauf schlagartig die Meinung des Königs, als Kopenhagener Zeitungen Gurlitt des Verrats bezichtigten, und er ließ Gurlitts Bilder in der königlichen Gemäldegalerie auf Schloss Charlottenborg abhängen. Schon im Revolutionsjahr 1848 verließ Louis Gurlitt Berlin zugunsten von Nischwitz bei Wurzen, drei Jahre darauf zog er nach Wien, 1860 schließlich nach Siebleben nahe Gotha, von dort 1873 nach Dresden, 1878 weiter nach Plauen und am Ende nach Steglitz. Auf seinem Sommersitz in Naundorf im Erzgebirge verstarb Louis Gurlitt 1897.

LANDSCHAFTSMALEREIDer 1855 zum Präsidenten des Hamburger Künstlervereins ernannte Louis Gurlitt, der auch als Lithograf und Radierer einige Bedeutung hat, schuf insbesondere weite, oft panoramatische Landschaften aus Nord- und Südeuropa, wobei er letztere dank intensiver Pleinairstudien mit subtilen Lichtwirkungen belebte. Es erstaunt nicht, dass schon Künstlerkollegen wie Johan Christian Dahl und Carl Rottmann das Œuvre von Louis Gurlitt hoch bewerteten, und heute finden sich seine Gemälde in so bedeutenden Museen wie der Neuen Nationalgalerie in Berlin, der Hamburger Kunsthalle, dem Statens Museum for Kunst in Kopenhagen, der Mailänder Pinacoteca di Brera, der Neuen Pinakothek in München oder der St. Petersburger Eremitage. Gurlitt war zeitlebens auf Reisen. Nach den Skizzen und Ölstudien, die er auf seinen Touren anfertigte, entstanden im Atelier großformatige Gemälde, in denen er eine detaillierte Naturwiedergabe mit einem panoramatischen Format verband. Sein Ziel war es, ohne religiöse Überhöhung oder dramatisierende Arrangements, die „wahre Natur“ einer Landschaft darzustellen.

Am 24.3.1837 schrieb Gurlitt an seine Gemahlin Elise Saxild: „Durch meinen Aufenthalt in München habe ich gelernt, daß das viele Studienmalen den Künstler nicht macht, sondern, daß es darauf ankommt, den Geist der Natur zu erfassen.“ Gurlitt malte folglich keineswegs nur seine Wahrnehmung einer Landschaft oder seine Empfindung in dieser. Vielmehr trug er Ideen an sie heran, zuweilen nicht mal mehr originär eigene, sondern bereits in der philosophischen Literatur vorgedachte, und er lehrte somit die Landschaft neu zu sehen und zu interpretieren.

Umso mehr ärgerte es Gurlitt, dass er keine Anerkennung von dem bekannten dänischen Kunsthistoriker und allmächtigen Kunstkritiker Professor Niels Lauritis Høyen erhielt. In einem Brief vom 4.5.1839 an seinen Mentor Johan Ludwig Gebhard Lund in Kopenhagen bekannte er seinen Unmut: „Man … verliert alle Lust, etwas nach Hause (Kopenhagen) zusenden, denn der Teil der Bilder, der einem die größte Anstrengung und Studium kostet, alles nämlich, was zu Komposition … gehört, kurz alles, was nach meiner Meinung den Hauptbestand eines Kunstwerkes ausmacht, wird von dem größten Teil derjenigen, die sich das Urteil in Kopenhagen angemaßt haben, übersehen oder sogar lächerlich gemacht. Und es ist doch gewiß, daß man wie in der Historienmalerei so auch in der Landschaft, aus höheren Absichten geleitet, manches von der simplen Natürlichkeit aufopfern muß, um in höherem Sinne wahr zu sein.“ Ab 1845 ging es Gurlitt darum, einen weiten Blick in die Natur in ein Bild zusammenzufassen. Sehr anschaulich berichtet Gurlitts Freund Adolf Stahr im Jahre 1853 davon, was das Prägnante an Gurlitts Malerei ist.

„Dieses Streben nur nach vollendeter scharfer Charakteristik des Einzelnen, nach möglichster Ausgestaltung des reichen Naturlebens, ohne dabei in ängstliche Kleinigkeit zu verfallen, bezeichnet vor Allem die Arbeiten Louis Gurlitt‘s aus Altona. Unter allen jetzt in Rom lebenden deutschen Landschaftsmalern wüßte ich keinen, welcher in dieser Lebendigkeit und Fülle des Einzellebens der landschaftlichen Natur es ihm gleich täte. Mit der glücklichsten Schärfe und Feinheit des sinnlichen Auges begabt, vermag er die Dinge in der ganzen Reinheit und Klarheit ihrer Formen- und Farbindividualität aufzufassen und widerzuspiegeln. Das, woran so viele Maler italienischer Landschaft scheitern: die lichte Helligkeit, die luftige Klarheit der Schatten, in welcher alle Gegenstände in dem reinen Medium südlicher Luft, scharf und bestimmt gesondert, in plastischer Klarheit ihrer Formen erscheinen, diesen wundersamen Zauber des Lichts im Dunkel des Schattens weiß er in seinen Vordergründen mit einer Meisterschaft darzustellen, die ich bei seinen Zeitgenossen nirgens bestritten fand. … Ich hörte seine Auffassungsweise hier und da eine naturalistische nennen, namentlich von solchen Seiten her, wo noch der alte abstrakte Idealismus seine Anhänger hat. Und sie ist auch in dem Sinne, dass der Künstler in der Wirklichkeit dieser Natur das ihr spezifisch angehörige Ideelle, Geistige sucht und findet, und eben darum auch durch sie selbst wiedergibt. Jedes seiner Bilder zeigt oder scheint doch diese und keine andere wirkliche bestimmte Gegend, Landschaft u.s.f. zu zeigen, und oft bedarf es, selbst bei genauer Kenntnis jener Wirklichkeit, der sorgfältigsten Vergleichung, um die Punkte herauszufinden, wo der Künstler die Naturwirklichkeit verließ und freischaffend das für den Gesamtausdruck in ihr Fehlende ergänzte. So nähert sich Gurlitts Landschaft oft völlig dem Porträt. Aber dies Porträt wird ein Kunstwerk wird zur Darstellung eines Idealen, weil er die innerste Seele des Originals ganz an die Oberfläche der Erscheinung heraufzuzaubern verstand. So bindet er in seiner Landschaft den Reiz der charaktervollen Naturwirklichkeit in ihrer bestimmtesten Individualität mit dem Zauber jenen inneren Wahrheit und geistigen Freiheit der Stimmung und Gedankenempfindung; er verbindet, was die Vedute au der einen und die Ideallandschaft sauf der anderen Seite erstreben, ohne es zu erreichen, weil jene die Wirklichkeit auch in ihrer seelenlosen Form für genügend hält, diese umgekehrt die Wirklichkeit völlig in eine abstrakte Idealform aufhebt und verflüchtigt.“ (Adolf Stahr: Ein Jahr in Italien, 1853, Bd II, S. 457ff)

Gurlitt hatte viele berühmte Anhänger und Käufer, sowohl aus Adels- als auch Bürgerkreisen. Aber letztendlich konnte er seine Popularität nicht bis zum Ende seines Lebens aufrecht- erhalten, da er es nicht vermochte, seinen Stil dem Zeitgeist gemäß zu variieren. Gurlitts Ehefrau, Elise Gurlitt, schrieb am 20.3.1871 an die Söhne Wilhelm und Louis: „Was mir so wehe tut und was ich mich scheue anzusprechen, seine Leistungen sind nicht der Art, daß man mit Sicherheit, sei es welche Stadt es wäre, auf bestimmten Verdienst zählen kann. Ob nun die neue Umgebung, ob Papa durch das Sehen anderer Arbeiten einschlagen kann, daran zweifle ich, denn schon Jahren fühlte Papa, daß er in seiner Art zu schaffen allein stünde, daß er veraltet sei und sagte‚ ‚helfen kann mir niemand‘“.

AUSSTELLUNGDIDAKTIK: ERPROBUNG NEUER PRÄSENTATIONSFORMENDem Landschaftsmaler Louis Gurlitt, 1897 in Altona verstorben, wurde bereits anlässlich seines 100. Todestages eine große Sonderausstellung im Altonaer Museum gewidmet, die anschließend noch in Flensburg und Kopenhagen gezeigt wurde. In der Ausstellung waren zahlreiche Gemälde und einige Zeichnungen aus allen Schaffensperioden Gurlitts zu sehen, in denen er vor allem Landschaften aus Skandinavien, Bayern, Italien, Griechenland und Schleswig-Holstein gemalt hatte. Mit der Ausstellung sollte Gurlitts Werk wiederentdeckt und die Entwicklung seiner Malerei vorgestellt und kunsthistorisch eingeordnet werden. In der nun geplanten Ausstellung wird nicht das breite Werk, sondern es sollen ausgewählte Arbeiten Gurlitts präsentiert werden. Es ist geplant, die Bilder nach bestimmten Kategorien aufzuschlüsseln und auf unterschiedlichen Bedeutungsebenen zu untersuchen, die dann zur Gesamtinterpretation führen. Die Schau soll neue Aspekte der Auseinandersetzung mit Landschaftsmalerei ermöglichen. Die Exponate, die die Gemälde erläuternd begleiten sollen, entstammen nicht nur der bildenden Kunst, sondern es werden auch Briefe, Tagebücher, Postkarten, populäre Druckgrafik, Lithografien, Fotografien, Stereofotos, Urkunden, 3D-Objekte aus dem Nachlass Gurlitts etc. zu sehen sein. Bildvergleiche mit anderen Künstlern sollen die Einordung Gurlitts in die Landschaftsmalerei des 19. Jahrhunderts vereinfachen. Zudem geben die Briefe und Tagebucheinträge Auskunft über die Person Louis Gurlitt. Es entsteht das Bild eines europaweit agierenden Künstlers, der in seiner Zeit steht und der an den unterschiedlichen Wünschen seiner Kunden orientiert ist. Es wird deutlich, wie diese Wünsche Moden unterlagen und wie Gurlitt diese Moden und den Geschmack seiner Käufer – die sowohl aus Bürger- als auch Adelskreisen stammten – mit beeinflusst hat.

ThemenBiografie Gurlitts: Briefe, Tagebücher Landschaftsmalerei im 19. Jh. (künstlerisches Umfeld Gurlitts/ Vergleiche mit anderen Künstlern) Maltechnik (Zeichenschule: Präsentation der Kompositionsgabe und Maltechnik Gurlitts via neue Medien) Panorama Naturwissenschaftliche Aspekte im Werk Gurlitts: Vegetation „Boutique“: Die Auftraggeber und Käufer | Salonkultur 19. Jh. Geschichte: Deutsch/Dänischer Konflikt

Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg Wie bereits 2008 im Pilotprojekt „Zimmer mit Ausblick“ erprobt, haben Nachwuchskünstler der Hochschule für bildende Künste Hamburg den Dialog mit dem Maler Gurlitt und der Landschaftsmalerei aufgenommen und sich intensiv mit dem Begriff der Landschaftsmalerei und dem 19. Jahrhundert befasst. Sie ergänzen die Ausstellung „Louis Gurlitt. Ein Künstlerleben“ durch ein Kabinettprojekt, das sich auf künstlerische Weise mit dem Blick auf die Landschaft und ihrer Darstellung auseinandersetzt. Mitwirkende Studenten sind: Sophie Uessler, Eunike Pipenhagen, Jonathan Rüde, Gina Fischli, Fabian Prissok, Stella Rossier, Matvey Slavin, Lucia Kaufmann, Andrea Rickhaus, Clara Wellner Bou, Yu-Ling Hsueh, Sakura Hada, Valerie von Könnemann, Jonas Hinnerkort und Maja Bruns.

Das Jenisch Haus zählt zu den schönsten historischen Gebäuden Hamburgs. Es ist in einem ausgedehnten Landschaftsgarten an der Elbe gelegen. Von den südlichen Räumen bietet sich ein großartiger Blick auf Strom und Schiffe.

Ursprünglich war das Jenisch Haus der Sommersitz des Hamburger Kaufmanns und Bausenators Martin Johan Jenisch d. J. Es wurde 1831 bis 1834 nach Entwürfen von Franz Gustav Forsmann und Karl Friedrich Schinkel im klassizistischen Stil erbaut. Heute Museum für Kunst und Kultur an der Elbe, zeigt es im Erdgeschoss repräsentative Säle mit reichen Stuckaturen und Parkettböden sowie Mobiliar, Gemälde und Skulpturen aus der Erbauungszeit. In den oberen Etagen präsentieren wechselnde Ausstellungen interessante Themen aus der Kunst- und Kulturgeschichte insbesondere des 19. Jahrhunderts. Die Säle im Erdgeschoss stehen für festliche Empfänge und Trauungen bereit. Das Museumscafé verfügt auch über eine Außenterrasse.

Katalog:Der besondere Charakter der Ausstellung bedingt auch eine besondere Art der Publikation. An Stelle eines Ausstellungskataloges wird es ein Hörbuch zur Ausstellung geben, welches einen Einblick in das Leben Gurlitts gibt. Unter dem Titel „Gurlitt und die Frauen“ widmet sich das Hörbuch den fünf wichtigsten Frauen im Leben des Künstlers. So werden seine drei Ehefrauen Elise Saxild, Julie Bürger und Else Lewald vorgestellt und zwei weniger glückliche Liebschaften mit Virginie Bidoulac und Fanny Lewald, der Schwester seiner letzten Ehefrau. Die Authentizität der Informationen wird durch Verwendung von Briefen Gurlitts an seine Eltern und Frauen, außerdem durch ein erst kürzlich entdecktes Tagebuch seiner zweiten Ehefrau gewährleistet.

Tags: 200 Jahre, Altonaer, Hamburg, Landschaftsmalerei, Louis Gurlitt