Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Aber wie weit darf man gehen, wenn dabei die Gefühle von anderen verletzt werden? Die Ausstellung mit Werken der Sammlung Goetz im Haus der Kunst thematisiert diesen Zwiespalt.Schadenfreude ist eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Dass Humor psychisch entlastend wirkt, hat schon Sigmund Freud beschrieben. In der Film- und Unterhaltungsindustrie haben sich mit Slapstick, Comedy und schwarzem Humor beliebte Genres entwickelt, um über das Missgeschick von anderen lachen zu können.
Die siebte Ausstellung im Haus der Kunst versammelt 15 Arbeiten der Medienkunst aus der Sammlung Goetz, die diese Grenze ausloten und zum Teil bewusst überschreiten. Der Titel der Ausstellung „Broken“ bezieht sich auf die gleichnamige Videoinstallation von Tony Oursler. Sie zeigt eine männliche Puppe, deren Kopf zwischen Stühlen eingeklemmt ist. Obwohl der Körper nur durch einen karierten Stoff angedeutet ist, wirkt die Situation sehr lebensecht, da auf den Kopf der Puppe das Mienenspiel eines lebendigen Menschen projiziert wird.
Darf man darüber noch lachen oder nicht? Das ist die Frage, die viele dieser Arbeiten aufwerfen. Denn oftmals bleibt einem das Lachen im Halse stecken und wandelt sich in Bestürzung oder Mitgefühl, wenn andere Menschen bloßgestellt werden oder zu Schaden kommen.
Kuratoren: Ingvild Goetz und Cornelia Gockel
Künstler: Pawel Althamer, Francis Alÿs, John Bock, Olaf Breuning, Nathalie Djurberg, Peter Fischli & David Weiss, Rodney Graham, Mike Kelley, Jochen Kuhn, Mirko Martin, Aernout Mik, Tony Oursler, Paul Pfeiffer, Robin Rhode und Julian Rosefeldt