Mit der Ausstellungseröffnung von „Platon. Gesichter der Macht“ bat das Fotomuseum WestLicht am Montag Abend zu einem Gipfeltreffen, das es so noch nie gegeben hat. Über hundert Staatsoberhäupter, Präsidenten, Diktatoren, darunter Muammar al-Gaddafi, Irans Mahmoud Ahmadinejad, Barack Obama, Silvio Berlusconi oder Tony Blair konnte der in den USA als Star gefeierte Fotograf Platon bei der UNO-Hauptversammlung 2009 vor seine Kamera bekommen. 50 davon, so viele wie noch nie, zeigt nun WestLicht in der bis 22. April laufenden Ausstellung. Bundespräsident Heinz Fischer, selbst unter den Fotografierten, ließ es sich nicht nehmen, die Ausstellung persönlich zu eröffnen. WestLicht-Besitzer Peter Coeln konnte außerdem den Fotografen Platon, der extra aus New York angereist war, sowie Leica-Inhaber Andreas Kaufmann begrüßen. Fischer erzählte in seiner Eröffnungsrede ein paar Anekdoten über seine Kollegen: Wie er etwa Gaddafi kennenlernte, als ihm einst Anton Benya bei einem Staatsbesuch in Wien die Sozialpartnerschaft erklären wollte, während Gaddafi versuchte, Benya den Koran näher zu bringen. Auch mit einer Geschichte zu Putin brachte er die Besucher im übervollen Fotografie-Museum zum Lachen: So hatte Fischer bei einem Besuch Putins das falsche Redenmanuskript auf dem Pult – und musste sich das richtige erst bringen lassen. In diese Wartezeit fragte Putin: „Haben sie die falsche Rede?“ und ergänzte: „Das ist Breschnew auch einmal passiert – nur er hat es nicht gemerkt!“
Auch Platon wusste viel über seine außergewöhnliche Aktion zu erzählen. Nach monatelangem diplomatischem Tauziehen um die Fototermine hatte er zu Beginn des Shootings gerade einmal drei Zusagen – am Ende jedoch standen die politischen Führer plaudernd Schlange, um ebenfalls für dieses Projekt verewigt zu werden. Oder wie Berlusconi sich in das kleine Fotostudio im New Yorker UNO-Sitz hineinschlich, sein schönstes Playboy-Lächeln aufsetzte und wieder hinauseilte, bezeichnete Platon als „das eleganteste Manöver, das er je erlebt hat“. Spannend wurde es schließlich, als Gaddafi sich in den Termin für Obama drängte und die US-Bodyguards plötzlich einer Armada von 150 libyschen Leibwächtern, darunter 50 Frauen im Tarnanzug, gegenüberstanden.
Die Ausstellung „Platon. Gesichter der Macht“ ist bis 22. April 2012 im Fotomuseum WestLicht zu sehen.
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Platon Antoniou wurde 1968 als Sohn einer Engländerin und eines Griechen geboren. Er wuchs zunächst in Griechenland auf, kam später nach London, wo er Grafik-Design, Fotografie und Kunst studierte. Platon zählt heute zu den führenden politischen Fotografen der USA. Für sein Porträt von Wladimir Putin, das auf der Titelseite des Time Magazine abgebildet war, wurde er 2007 mit dem ersten Preis beim World Press Photo Contest, dem wichtigsten Fotowettbewerb weltweit, ausgezeichnet. Platon lebt in New York.
Das Buch Power Platon mit Fotografien von Platon und einem Essay von David Remnick, Pulitzer-Preisträger und Chefredakteur des New Yorker, ist 2011 im Schirmer/ Mosel Verlag erschienen und im WestLicht Bookshop erhältlich.
AUSSTELLUNGSDAUER 21.02. - 22.04.2012 >> ÖFFNUNGSZEITEN: DI, MI, FR 14 - 19 H, DO 14 - 21 H, SA, SO, FEI 11 - 19 H, MO GESCHLOSSEN
PLATON. GESICHTER DER MACHT
21.02. – 22.04.2012
Di, Mi, Fr 14-19h
Do 14-21h
Sa, So, Feiertag 11-19h
Mo geschlossen
WestLicht. Schauplatz für Fotografie
Westbahnstraße 40
1070 Wien – AUSTRIA