MODERN & CONTEMPORARY ART
Dem internationalen Trend folgend bietet auch die WIKAM dem modernen und zeitgenössischen Bereich der Bildenden Kunst eine größere Ausstellungsplattform. Zu den hier präsentierten Künstlerpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts zählen u. a. Gerhard Gutruf und Willy Eisenschitz, deren Werke nicht nur in Europa, sondern bereits in China erfolgreich ausgestellt waren und ein Millionenpublikum begeisterten.
Sonderschauen
Antiquitäten und Bildergalerie Figl ehrt Leo Putz, der schon zu Lebzeiten als einer der erfolgreichsten Künstler des Jugendstils und Impressionismus gefeiert wurde, mit einer Sonderschau von 10 Werken. Gezeigt werden Arbeiten, die während seines Südamerika- Aufenthaltes von 1929 bis 1933 entstanden und durch eine neue, hellere und tropischere Farbskala gekennzeichnet sind. Das in Südamerika geschaffene Werk wurde nach seiner Rückkehr nach Deutschland im Jahr 1935 in einer großen Ausstellung in München gezeigt.
Mit einer umfassenden Einzelausstellung würdigt Galerie Kopriva den Austro-Amerikaner Andrew Molles. Zu sehen sind aus seiner ersten, der abstrakt-expressionistischen und informellen Phase zwei Werkgruppen, nämlich die „Kreuze“ und erstmals auch die Pop-Art Bilder (beide Serien aus 1966), aus der isometrischen Phase stammen einige besonders herausragende „Op Art“-Werke“, einer in den 60er Jahren weltweit verbreiteten und überaus geschätzten Kunstrichtung.
Kurzer Überblick
Die letztes Jahr verstorbene britische Sängerin und Songschreiberin Amy Winehouse wurde vom Künstler Günter Edlinger in einer großformatigen Mischtechnik verewigt, die neben einem interessanten Querschnitt von Arbeiten der Künstler Viktor Lederer, Robert Lehner, Peter Sengl, Ettore Moschetti, Ernst Fuchs und Franz Rittmannsberger von Galerie Morteveille angeboten wird. Kunsthandel Galerie Czaak bringt ausgewählte Arbeiten des Künstlers Alfred Kornberger, der zu den großen Koloristen in der Malerei des 20. Jahrhunderts zählt, neu im Programm sind Marmorarbeiten von Thomas Nägerl.
Hoch im Kurs sind Werke des im letzten Jahr verstorbenen Künstlers Markus Prachensky, eines seiner Hauptwerke mit dem Titel „Swing de Provence“ offeriert Galerie Kaiblinger. Gottfried Helnwein, der zu den bekanntesten deutschsprachigen Künstlern nach dem Zweiten Weltkrieg zählt, setzt sich in seinem gesamten Schaffen mit den Themen Schmerz, Verletzung und Gewalt auseinander und berührt dabei auch Tabu- und Reizthemen der jüngeren Geschichte. Im Zentrum seiner Arbeit steht aber vor allem die Darstellung des Kindes, wovon eines dieser Werke bei Galerie Kaiblinger präsentiert wird. Weitere hier geführte Künstler sind Günter Brus, Gerhard Gepp, Karl Korab und Hans Staudacher. Hans Staudacher, einer der wichtigsten österreichischen Vertreter des Informell, ist generell auf der Messe stark vertreten. So zeigt Galerie artziwna, die gerade die Eröffnung ihrer neuen Galerie in der Herrengasse gefeiert hat, dessen Werk „Bussi“ aus dem Jahre 1987. Sehr nachgefragt sind auch Grafiken von Pablo Picasso, wobei eine solche mit dem Titel „12. V. 1970“ bei Galerie Gans zu finden ist. Galerie Augustin präsentiert eines der letzten Werke des kürzlich verstorbenen Pop-Art Künstlers James Rizzi, einen 3D-Siebdruck mit Selbstportrait. Die Motive der künstlerischen Arbeit von Axel Crieger sind internationale Hollywoodstars, von ihm stammt eine großformatige digitale Malerei mit Grace Kelly. Auch führt Galerie Augustin Arbeiten junger deutscher Künstler wie Petra Rös-Nickel und Jörg Döring.
In den letzten Jahren hat sich Walter Freller auf bedeutende Arbeiten des bekannten Tiroler Malers Alfons Walde spezialisiert und offeriert u. a. das signierte Ölgemälde „Bauernsonntag“. Von Gustav Klimt stammt ein weiblicher Akt, eine Bleistiftzeichnung mit den Maßen 42 x 29 cm und rückseitigem Nachlassstempel. Das Porträt Vesca Olsommer dürfte Oskar Kokoschka im Wallis anfertigt haben, als er den hier lebenden Maler Charles Col Olsommer und dessen Gattin Vesca bei seinem Kurzaufenthalt in diesem Kanton kennengelernt hat. Diese Kreidezeichnung wird in das Werksverzeichnis von Dr. Alfred Weidinger aufgenommen werden.
Galerie Szaal bringt Arbeiten von Soshana, Claus Pack, DE ES Schwertberger und Prof. Gerhard Gutruf, der zweifellos zu den international renommiertesten Künstlern Österreichs zählt. Von ihm stammt ein Ölgemälde aus dem Jahre 2004, „Hommage an Goya – Der Prado, Goyas Statue und ein Ausschnitt aus der ‹Erschießung der Aufständischen›. Auch das Werk „Zeittunnel“, signiert und datiert 1979, von Wolfgang Hutter, diesem wichtigen Vertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, wird überzeugen. Zu diesem Kreis zählt auch Arik Brauer – Arbeiten von ihm findet man bei Galerie LinzergasseWeihergut, darunter die beiden Tempera auf Karton „Deine schwarzbraunen Äuglein, die haben mich verwundet“ und „Im Sommer ist gut lustig sein“. Der Wiener Aktionismus ist bei Galerie Kunst und Handel mit Arbeiten von Günter Brus, Otto Muehl, Hermann Nitsch und Rudolf Schwarzkogler dokumentiert. Galerie Sikabonyi ist spezialisiert auf zeitgenössische Glaskunst, neue Künstler sind hier der Australier Tim Shaw und der Tscheche Antonin Manto. Zum ersten Mal stellt auch Galerie Szaal Künstler vor, die mit diesem Werkstoff arbeiten und bringt Glasexponate von Georg Brandner und Wolfgang Zingerle, dessen jüngste Glasskulpturen unter dem Titel „Neptuns unsichtbare Kinder“ im vergangenen Herbst erstmals in Venedig präsentiert wurden.
CLASSIC ANTIQUES
Zum umfangreichen Repertoire von Antiquitäten Kral zählen seltenes Mobiliar, Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts und Kachelöfen. Diesmal wird aus diesem Bereich ein sehr ausgefallenes Einzelstück, ein Jugendstilkachelofen aus Gmunden um 1920 präsentiert. Auch eine hellgrüne Kaminumrandung, angefertigt nach einem Entwurf des Wiener Architekten Otto Prutscher (1880 -1949), wird beeindrucken. Ein weiterer wichtiger Architekt um die Jahrhundertwende, Adolf Loos, entwarf den hier präsentierten Elefantenrüsseltisch. Sammler von Bilderuhren werden von einer Bilderuhr aus der Werkstätte C. L. Hofmeister, dem bedeutendsten Bilderuhrenmaler Wiens, begeistert sein. Zu erwerben ist auch ein Biedermeier Piano der Klaviermanufaktur Pleyel, die vom österreichischen Komponisten Ignaz Josef Pleyel gegründet wurde und in den Jahrzehnten bis ca. 1870 zu den großen europäischen Klaviermanufakturen zählte.
Ein Highlight bei Galerie Szaal ist die Ansicht „Kanal in Amsterdam“ von Tina Blau, die die damals noch ländlich anmutende Umgebung des heute denkmalgeschützten Vondelparks zeigt, der zwischen 1865 und 1877 angelegt wurde. Eine weitere dem österreichischen Stimmungsimpressionismus zuzuordnende Malerin ist Marie Egner, von ihr stammt eine Ansicht des Stiftes Sankt Peter in Salzburg, das als ältestes bestehendes Kloster im deutschen Sprachraum ein gesuchtes Malermotiv war und nun bei Galerie Stallburg zu bewundern ist.
Zum ersten Mal nimmt City-Antik aus Wien an der WIKAM teil und verstärkt die Bereiche Porzellan, Glas und Mobiliar. Begeistern wird eine Auftragsarbeit von Katharina II. von Russland für den Pavillon an den Rodelbergen in Lomonossow (Oranienbaum), die Meissen- Figurengruppe „Phoebus Apollo“, ausgeführt um 1850. Aus der Manufaktur Meissen kommt auch eine reich mit Figuren und Blumen verzierte Tisch-Kaminuhr um 1860.
Kunsthandel & Antiquitäten Reisch ist neben qualitätsvollem antiken Schmuck auch auf kunstvoll gearbeitete Silbergegenstände namhafter Manufakturen spezialisiert und bringt traditionell eine reichhaltige Produktpalette, wie ein 3-teiliges Wiener Teeservice mit dem Amtszeichen Dianakopf. Uhrenliebhaber werden auch von einer bei Kunstwelt Rochus V. Probst offerierten Prunkpendule, signiert A. Luc Laine, Paris um 1800, begeistert sein. Weitere antike Zeitmesser sind bei Kunsthandel Moskat ausgestellt, wie eine Vorderzappler Eisenuhr vom Meister Feiersinger aus Tirol um 1805.
Das Möbelangebot aus der Barockzeit besteht bei Kössl Kunst & Teppich aus einem zierlichen Tabernakel und einem kunstvoll intarsierten Schrank, die Biedermeierzeit ist mit einem kleinformatigen Paar zweitüriger Schränke und Vitrinen vertreten. Besonders umfangreich ist die Präsentation hochwertiger Skulpturen. Gezeigt werden ein um 1500 entstandener Hl. Petrus, eine gotische Madonna und besonders seltene, Josef Stammel zugeschriebene Atlanten, die als Begrenzung einer Bibliothek dienten. Für Sammler bäuerlichen Mobiliars ist Antiquitäten & Bildergalerie Figl längst zu einem Geheimtipp geworden, denn die hier präsentierten Tische, Stühle, Kommoden und Schränke – qualitätsvolle Exponate aus der Gotik und dem Barock – sind heute stark nachgefragt. So wird auch ein kunstvoll geschnitzter Pinzgauer Prunkschrank aus dem 18. Jahrhundert sicherlich einen neuen Besitzer finden. Aus dem traditionell hochwertigen Skulpturenangebot ragt eine Madonna um 1480 heraus.
Aussteller aus Deutschland
Das hochwertige und vielseitige Messeangebot wird durch vier Gastaussteller aus Deutschland bereichert – renommierte Kunsthändler, die auch auf anderen bedeutenden europäischen Kunstmessen vertreten sind:
Dr. Michael Nöth – Internationaler Kunsthandel aus Ansbach nimmt zum ersten Mal an der WIKAM teil und bezeichnet als einen Höhepunkt seines Programms das Ölgemälde „Ave Maria nach der Schlacht am Bergisel 1809“ von Albin Egger-Lienz. Antiquitäten Dr. Birbaumer & Eberhardt, beheimatet am Timmendorfer Strand, ist bereits seit längerer Zeit gern gesehener Gastaussteller in Wien, denn diese beiden engagierten Kunsthändler erregen mit ihrer qualitätsvollen Kleinkunst stets großes Interesse. Diesmal bringen sie einen seltenen Elfenbeinhumpen mit umlaufend geschnittenen mythologischen Darstellungen von Satyren, den drei Grazien und Orpheus und Eurydike um 1850, dessen ungewöhnliche Größe von 37 cm beeindruckt. Liebhaberinnen von Art Deco Schmuck werden bei Antiquitäten Füchter aus München fündig, gefallen wird eine wunderschöne Brosche von Cartier. Obwohl asiatische Kunst bei Sammlern sehr beliebt ist, ist dieser Kunstzweig in den letzten Jahren auf dem internationalen Markt weniger präsent gewesen. Die bekannte Galerie Darya aus Karlsruhe präsentiert bereits zum zweiten Mal auf der WIKAM ihre besten Stücke aus diesem Bereich. Zu erwerben sind u. a. Shi Shi-Buddha-Löwen aus Bronze, China, 16. Jahrhundert.
CARPTES, RUGS & TEXTILES
In den letzten Jahren hat sich der Bereich Teppich- und Textilkunst auf der WIKAM als ein wichtiger Messeschwerpunkt etabliert. Im Gegensatz zu anderen Kunstmessen in Österreich wird hier ein sehr breites Spektrum geboten, im Künstlerhaus präsentieren fünf Spezialisten museale antike Teppiche bis hin zu zeitgenössischen Exponaten. Das für dieses hohe Niveau zuständige Jurymitglied ist der auch international tätige Sachverständige für Orientteppiche, Helmut Weixler.
Ein traditionell breit gefächertes Angebot an qualitätsvollen Exponaten aus dem 19. und 20. Jahrhundert wird vom Sachverständigen für antike Teppiche, Peter Kössl, gezeigt. Eines seiner ältesten und auch kostbarsten Exponate ist ein Ende des 18. Jahrhunderts entstandener Lebensbaum-Melas, bei dem die Lebensbaumabstraktionen in einer grüngrundigen Hauptfeldkartusche eingerahmt sind.
Seltene Orientteppiche Bieler beschäftigt sich hauptsächlich mit alten und antiken Nomadenarbeiten. Neben seltenen Knüpfteppichen werden hier Kelims, Zeltbänder und Taschen aus dem 19. Jahrhundert angeboten. Antike Teppiche Hofer verweist auf einen Moghan aus dem südöstlichen Kaukasus, Ende 19. Jahrhundert, dessen Innenfeld von zahlreichen Bordüren umrahmt ist und aus einfach konzipierten Oktogonen besteht. Dieser von den turkstämmigen Viehzüchternomaden Nogai in der Moghan Steppe geknüpfter Teppich weist einen fellartig hohen Flor auf und befindet sich in einem hervorragenden Zustand.
Die Künstlerin Beate von Harten, bekannt auch für fachgerechte Restaurierung und Konservierung asiatischer und europäischer Textilkunst, offeriert als Einzelstücke angefertigte Tapisserien und Teppiche. Gebhart Blazek ist bereits seit Jahren richtungweisender Experte im Bereich authentischer, alter Berberteppiche und –textilien und präsentiert sich regelmäßig auf großen internationalen Textilausstellungen in New York und San Francisco. Neben diesen Berberteppichen werden von Gebhart Blazek auch sog. „boucherouite“ – Knüpfteppiche aus Stoffresten, Marokko, Ende 20. Jahrhundert – ausgestellt, die in den USA sehr gefragt sind.
Uhrzeit: 11.00-19.00 Uhr
Preis: € 13,00
Ermäßigung: Sen.+Stud. € 10,00
Ansprechpartner
Brigitte Szaal
Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler
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