Am Samstag, den 22. Oktober lud das Heilbronner Auktionshaus Dr. Fischer wieder einmal zu seiner Kernauktion, der 202. Auktion „Europäisches Glas und Studioglas“. Die Auktion fand einen guten Anfang mit interessanten Steigerungen bei mehreren Losnummern im Bereich des Formglases. Zwei Kelchgläser des 17. Jahrhunderts zogen zuerst das Interesse der Bieter auf sich. Gleich zu Beginn erreichte ein seltenes, deutsches oder südniederländisches Kelchglas in der Facon de Venise, das auf 800,- bis 1.100, € geschätzt worden war, einen Zuschlag von 2.800,- € (Lot Nr. 1). Das Venezianische Kelchglas mit der Lot Nr. 6 erfuhr gar eine Steigerung auf 4.000,- € (Taxe: 1.600,- bis 1.900,- €). Ein großes Passglas (Lot Nr. 7, Taxe: 2.500,- bis 3.000,- €) wechselte für 4.000,- € den Besitzer, während ein süddeutscher, vermeilmontierter Goldrubinpokal von ca. 1690 es auf stattliche 6.500,- € brachte (Lot Nr. 34; Taxe: 4.000,- bis 5.000,- €).
Auch das Emailglas konnte mit beachtenswerten Zuschlägen aufwarten. Zwei datierte Objekte fanden besonderen Anklang beim Publikum: ein Wappenhumpen des Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg von 1677 wurde mit 3.500,- € zugeschlagen (Lot Nr. 101; Taxe: 1.500,- bis 2.500,- €) und die seltene, böhmische Doppelhenkelschale aus kobaltblauem Glas, datiert auf das Jahr 1609, mit der Lot Nr. 102, die ihren Schätzpreis auf einen Zuschlag von 4.500,- € verfünffachen konnte (Taxe: 500,- bis 700,- €).
Auch das Emailglas konnte mit beachtenswerten Zuschlägen aufwarten. Zwei datierte Objekte fanden besonderen Anklang beim Publikum: ein Wappenhumpen des Friedrich I. von Sachsen-Gotha-Altenburg von 1677 wurde mit 3.500,- € zugeschlagen (Lot Nr. 101; Taxe: 1.500,- bis 2.500,- €) und die seltene, böhmische Doppelhenkelschale aus kobaltblauem Glas, datiert auf das Jahr 1609, mit der Lot Nr. 102, die ihren Schätzpreis auf einen Zuschlag von 4.500,- € verfünffachen konnte (Taxe: 500,- bis 700,- €).
In der Sparte Zwischengoldglas sollte ein böhmischer Becher nicht unerwähnt bleiben, der nicht nur durch seine goldene Darstellung einer Hirschjagd beeindruckte, sondern ebenso durch ein erfreuliches Versteigerungsergebnis von 3.800,- € (Taxe: 1.000,- bis 1.500,- €; Lot Nr. 119).
Highlights der Auktion finden sich einmal mehr beim Glas des Jugendstils und Art Déco. Ein besonders glücklicher Bieter ersteigerte sich im Trappenseeschlösschen die Formel für ewige Jugend – na, ja – fast. Ob die goldenen Äpfel auf der Vase „Le Jardin des Hespérides“ von Gabriel Argy- Rousseau abgesehen von ihrer betörenden Wirkung auf den Glasfreund noch weitere, ihnen zugeschriebene Zauberkräfte entfalten werden, bleibt abzuwarten. Angesichts eines Zuschlagpreises von 13.500,- € (Taxe: 9.000,- bis 12.000,- €; Lot Nr. 249) könnte man fast versucht sein, die Legende von den ewige Jugend verleihenden Früchten für bare Münze zu nehmen.
Eine Stangenvase mit Darwintulpen von Emile Gallé (Lot Nr. 270A; Taxe: 10.000,- bis 12.000,- €) erreichte mit 10.000,- € ebenso einen Zuschlag, der in etwa der Schätzung entsprach, wie eine Vase mit Blüte (Lot Nr. 294; Taxe: 7.500,- bis 9.000,- €, Zuschlag: 8.000,- €) und die Vase „Interclaires“ (Lot Nr. 297; Taxe: 6.500,- bis 8.000,- €; Zuschlag: 8.000,- €), beide aus den Verreries Schneider.
Erwartungsgemäß fand die bedeutende Vase „Siderale“ nach einem Entwurf von Flavio Poli von 1952 (Taxe: 12.000,- bis 17.000,- €; Lot Nr. 483) im nach wie vor florierenden Bereich Muranoglas einen Interessenten, der bereit war, 16.000,- € für diese gläserne grüne Schönheit zu investieren. Auch das restliche Muranoglas erfuhr Zuschläge auf durchgehend hohem Niveau.
Gegen Ende der Versteigerung schwebte das Auktionshaus Dr. Fischer auf den ‚Schwingen des Glaubens‘ an weitere überzeugende Zuschläge mit dem bedeutenden Objekt „Wings of Faith“ von 1998 (Lot Nr. 650; Taxe: 6.000,- bis 10.000,- €; Zuschlag: 7.000,- €) des amerikanischen Glaskünstlers Jon Kuhn der nächsten Glasauktion im Jahr 2012 entgegen, zu der alle interessierten Glasliebhaber wieder herzlich eingeladen sind.
In unserem Auktionsnachverkauf bis einschließlich 18. November bietet sich wieder die Gelegenheit, auch nach Ende der Auktion noch das ein oder andere Schnäppchen zu machen.