Haus Alst in Horstmar © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind Haus Alst in Horstmar © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 18.04.2016

Zum zweiten Mal kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bei den Instandsetzungsarbeiten an Haus Alst helfen. Am 19. April 2016 um 15.30 Uhr überbringt Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der DSD, anlässlich der Förderung des Torhauses gemeinsam mit Bezirksleiter Andreas Rohde von WestLotto einen symbolischen Vertrag über 10.000 Euro an Burchard Graf von…
Zum zweiten Mal kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) bei den Instandsetzungsarbeiten an Haus Alst helfen. Am 19. April 2016 um 15.30 Uhr überbringt Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der DSD, anlässlich der Förderung des Torhauses gemeinsam mit Bezirksleiter Andreas Rohde von WestLotto einen symbolischen Vertrag über 10.000 Euro an Burchard Graf von Westerholt. Die Förderung, die dank der Mittel der Lotterie GlücksSpirale möglich ist, steht insbesondere für die Mauerfugensanierung der Fassaden und die zimmermannsmäßige Instandsetzung von Deckenbalken und Dachkonstruktion zur Verfügung.

Das urkundlich zuerst 1217 genannte Haus Alst in Horstmar liegt auf zwei Inseln innerhalb eines Ringwalls mit einem eigenen Außengraben. Im 14. Jahrhundert war Haus Alst Lehen des Stiftes Vreden, bevor es 1569 in den Besitz der Herren von Westerholt kam. Die Hauptburg liegt östlich der Vorburg. Für die Region hat Haus Alst eine besondere architektonische und regionalgeschichtliche Bedeutung.

Das heutige zweigeschossige Herrenhaus wurde 1624 durch den kaiserlichen Feldwachtmeister Bernhard von Westerholt zu Hackfurt errichtet. Der Bau über einem Rechteckgrundriss ist in der sogenannten "Specklagentechnik" erbaut, bei der sich eine Lage hellroter Backstein mit einer Lage weißem Sandstein abwechselt. Diese Mauertechnik stammt aus den Niederlanden und ist in der Region eher selten.

Auf der Südwestecke ragt ein dreigeschossiger Turm, auf der Nordseite ein achteckiger Treppenturm als Haupterschließung empor. Einer der beiden ursprünglichen Flügel der Anlage wurde um 1800 abgebrochen. Die Fassaden des heutigen Baus gliedern reich profilierte Gesimse. Am säulengeschmückten Eingang zum Treppenturm ist eine Wappenkartusche mit dem Allianzwappen der Erbauer Westerholt-Westerholt angebracht. Die Gräben sind heute zum Teil zugeschüttet und im Südwall hat sich das im 19. Jahrhundert veränderte Torhaus erhalten. Trotz regelmäßiger Reparaturarbeiten durch die Eigentümerfamilie war 2009 bei der notwendigen Grundinstandsetzung von Dachdeckung und Dachstuhl am Haupthaus die Unterstützung der privaten Deutschen Stiftung Denkmalschutz nötig. Weitere Arbeiten am Torhaus stehen in diesem Jahr an. Zu einem späteren Zeitpunkt müssen die Deckung des Treppenturms sowie eine Mauerwerkssanierung erfolgen.

Haus Alst ist eines von über 340 Denkmalen, die die DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Westlotto, allein in NRW fördern konnte. Dazu zählen sechs weitere Denkmale im Landkreis Steinfurt wie der Bagno-Konzertsaal, die Villa Kerstiens in Neuenkirchen, das Haus im Buckshook in Borghorst, ein Wohnspeicherhaus in Burgsteinfurt, Haus Busbas in Ledde und die Stadtkirche in Lengerich.

Tags: Baudenkmal, denkmalschutz

19. April 2016 um 15.30 Uhr