Nach zwei Jahren können die Restauratoren ihr Werk präsentieren: am Mittwoch, den 20. April 2016 um 13.00 Uhr geben sie Einblicke in ihre Arbeit zur Restaurierung der bedeutenden Renaissancekanzel der Marienkirche zu Rostock. Die Ev.-Lutherische Innenstadtgemeinde und der Förderverein „Stiftung St. Marien zu Rostock e.V.“ bedanken sich damit insbesondere bei denen, die das Werk finanziell, ideell oder durch ihre Arbeit ermöglicht haben. Dazu zählt auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die durch ihren Ortskurator Rostock, Ralf Schinke, vertreten wird.Die Marienkirche ist die Hauptkirche der durch Fern- und Seehandel reich gewordenen Hansestadt Rostock. Sie gilt neben der gleichnamigen Schwesterkirche in Lübeck als großartigster Kirchenbau der deutschen Ostseeküste. Es handelt sich um eine dreischiffige gotische Basilika mit Querschiff, Chorumgang und Kapellenkranz, deren Sterngewölbe sich in einer Höhe von 31,5 Metern schließen.
Im Inneren ist die reiche Innenausstattung weitgehend erhalten. Zu den wertvollsten Schätzen gehören der Bronze-Taufkessel von 1290, verschiedene Altäre, die hinter dem barocken Hauptaltar angebrachte astronomische Uhr von 1472, die 1643 restauriert wurde, der Orgelprospekt von 1770 sowie die Renaissancekanzel.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich seit 1995 mit über 2,5 Millionen Euro an der Gesamtrestaurierung der Marienkirche beteiligt. Auch für die Arbeiten an der bedeutenden Renaissance-Kanzel konnte die DSD 36.000 Euro zur Verfügung stellen. Die Restaurierung wurde in Vorbereitung des Reformations-Jubiläums begonnen. Problematisch war insbesondere die unvorhergesehene hohe Kontaminierung mit Holzschutzmitteln. Die Restauratoren mussten daher mit Schutzkleidung arbeiten.
Die Marienkirche in Rostock gehört zu den über 500 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.