Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, für die Naturwerksteinarbeiten am Mauerwerk der ehemaligen Friedhofskapelle in Andernach 35.000 Euro zur Verfügung. Um sich von Pfarrer Stefan Dumont den Baufortschritt erklären zu lassen, besuchen Erich Engelke, Ortskurator Koblenz/Mittelrhein der DSD, und Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz am Dienstag, den 15. November 2016 um 15.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort die Baustelle. Neben der DSD unterstützen auch das Bistum und das Landesamt für Denkmalpflege die Maßnahmen.Die ehemalige Friedhofskapelle St. Michael in Andernach ist der einzige erhaltene Überrest des ehemaligen Augustinerklosters St. Thomas. Das Gotteshaus wurde um 1200 als rechteckiger Saalbau mit zweigeschossigem Aufbau und reichem Fassadenschmuck errichtet. Die ursprüngliche Doppelgeschossigkeit existiert heute im Innern nicht mehr, die derzeitigen Gewölbe sind neuzeitlich. Außerdem ist der Fußboden des romanischen Baus heute um rund zwei Meter erhöht.
Das Bauwerk weist erhebliche Fassadenschäden auf, einige Schmuckelemente sind abgebrochen. Hinzu kommen Schäden an der Schieferdachdeckung, der Dachentwässerung und den Fenstern, von denen einige eingeschlagen wurden. Notsicherungen wurden bereits vorgenommen, auch hat man die Kapelle absperren müssen.
Trotz der erheblichen Eingriffe im Innern zählt die ehemalige Friedhofskapelle St. Michael in Andernach zu den herausragenden Vertretern rheinischer Spätromanik. Das liegt insbesondere an der reichen Fassadengliederung durch die umlaufenden Blendbögen in zwei Geschossen, an denen sich die verlorene Doppelgeschossigkeit des Inneren ablesen lässt.
Die ehemalige Friedhofskapelle befindet sich aktuell auf dem Gelände eines Schulhofs und soll künftig mehr von Schulen kirchlich genutzt werden. Sie gehört zu den über 150 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.