Bunter Hof in Osterwieck, Nordfassade © DFZ Quedlinburg Bunter Hof in Osterwieck, Nordfassade © DFZ Quedlinburg - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 08.09.2016

Am Freitag, den 18. November 2016 weihte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, um 11.00 Uhr feierlich den Bunten Hof in Osterwieck im Harz ein. Der mittelalterliche Adelshof wurde in den vergangenen sechs Jahren als Modellprojekt vom Land Sachsen-Anhalt über das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der…
Am Freitag, den 18. November 2016 weihte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, um 11.00 Uhr feierlich den Bunten Hof in Osterwieck im Harz ein. Der mittelalterliche Adelshof wurde in den vergangenen sechs Jahren als Modellprojekt vom Land Sachsen-Anhalt über das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, der Lotto-Toto GmbH, der Commerzbank-Stiftung und der Murrmann Stiftung gefördert und vom Verein Deutsches Fachwerkzentrum Quedlinburg e.V. beispielhaft wiederhergestellt. DSD-Vorstand Dr. Wolfgang Illert gratulierte in diesem Zusammenhang der Geschäftsführerin des Fachwerkzentrums, Claudia Christina Hennrich, und Astrid Kießling-Taşkın vom Vorstand der Commerzbank-Stiftung, zu der vorbildlichen Sanierung des für Sachsen-Anhalt bedeutenden Baudenkmals.

Bei der substanzschonenden Restaurierung des Denkmals wurden Nutzung und energetische Ertüchtigung auf den Bestand abgestimmt. Für die benachbarte Schule entstanden vier behindertengerechte Wohneinheiten im Bunten Hof, in denen acht Schüler leben können. Die Stadt will künftig den ehemaligen "Rittersaal" im zweiten Obergeschoss als Schulungsraum und Gruppenarbeitsraum nutzen und auch einen Teil der Leseräume der Stadtbibliothek im ersten Obergeschoss unterbringen.

Der von 1579 bis 1582 von Ludolph von Rössing errichtete Adelshof "Bunter Hof" in Osterwieck gehört zu den bauhistorisch wertvollen Gebäuden der Region. Der erhaltene besondere Schmuck der Nordfassade, die unterhalb der Fenster angeordneten Brüstungsplatten mit Arkatur und Kapitellen, Renaissance-Malereien und Grisaille-Malereien aus dem frühen 17. Jahrhundert in den Innenräumen, wie auch die Türen und Fenster vom 16. bis 18. Jahrhundert spiegeln die Baugeschichte des Gebäudes eindrucksvoll wider.

Durch intensive Bauforschung und im Zusammenschluss verschiedener Fachinstanzen entstand eine der historisch wertvollen Substanz entsprechende Planung und ein denkmalgerechtes statisches Konzept. Die Ertüchtigung des Bauwerks beeinträchtigte den historischen Bestand des Gebäudes daher in keiner Weise. Obschon gerade die Bemessung und Aussteifung des 20 Meter langen Rittersaales im zweiten Obergeschoss nicht unproblematisch waren, konnte er in seiner historischen Gestalt erhalten und erlebbar bleiben.

Die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt den Verein Deutsches Fachwerkzentrum e.V. seit vielen Jahren und war an der Neugründung des Vereins 2002 unter Mitwirkung des Kultusministeriums und des Bauministeriums des Landes Sachsen-Anhalt, der Stadt Quedlinburg mit dabei. Nachdem die DSD 2008 Eigentümerin des Hauses Blasiistraße 11 wurde, stellte sie es dem Deutschen Fachwerkzentrum bis heute für seine Arbeit zur Verfügung. Das Fachwerkzentrum – seit 2002 unter der Geschäftsführung von Claudia Hennrich – versteht sich als Anlaufstelle für individuelle Beratung in den Bereichen denkmalgerechte Instandsetzung und ökologisches Bauen. Das Zentrum bietet außerdem Einsatzstellen für die Jugendbauhütte Quedlinburg der DSD zur Verfügung, deren Teilnehmer auch am Bunten Hof mitgearbeitet haben.

Tags: Dachsanierung, denkmalschutz, Restaurierungen

Freitag, den 18. November 2016 weihte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff, um 11.00 Uhr