Der Alte Zoll gehört zu den ältesten und herausragenden Fachwerkbauten Geislingens. Die stattliche mittelalterliche Konstruktion ist ein besonders eindrucksvolles Zeugnis für die mittelalterliche Holzbaukunst in der alemannischen Bauweise. Daher hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2016 gerne für die Zimmererarbeiten an den Fachwerkfassaden dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, 100.000 Euro zur Verfügung gestellt. Nun besuchen Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der DSD, und Bezirksdirektor Frank Ackermann von Lotto Baden-Württemberg am Dienstag, den 10. Januar 2017 um 14.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort die Baustelle, um sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Frank Dehmer einen Eindruck von den Arbeitsfortschritten zu machen. Der mittelalterliche Alte Zoll befindet sich mitten in der Geislinger Altstadt, wo bereits vor 1495 eine Zollstation gestanden hatte. Über einem gemauerten Erdgeschoss erheben sich zwei Fachwerkobergeschosse. Das viergeschossige Krüppelwalmdach weist zahlreiche Gauben sowie einen weit ausladenden seitlichen Aufzugsgiebel auf. Der mächtige giebelständige Bau ist mit fünf Giebelvorsprüngen ausgestattet. Die Stockwerkständer des alamannischen Giebelfachwerks stabilisieren kunstvolle Verplattungen in Form von Eichenlaub, die die lasttragende Standfestigkeit gewährleisten. Die geschwungenen Verplattungen passgenau ineinanderzufügen, gehört zur hohen Zimmermannskunst.
Das bis vor kurzem in Privatbesitz befindliche Gebäude weist einen großen Sanierungsbedarf auf. Es sind umfangreiche Schäden am Dach, an der Fachwerkkonstruktion und an den Fassaden zu beheben. Die Stadt Geislingen hat den Bau erworben, um ihn als Bürgeramt, Touristeninformation und Standesamt zu nutzen. Derzeit wird das Bauwerk nur im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss gewerblich genutzt, der Rest des Gebäudes steht leer.
Der Alte Zoll ist somit eines von über 290 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.