Höhepunkte der Auktion waren chinesische Malerei, Porzellan und Skulpturen (bis € 235.600). Mit einem Umsatz von 1,9 Mio. Euro gehörte die Versteigerung zu den erfolgreichen Lempertz-Auktionen mit Asiatischer Kunst. Sehr erfreulich war die stark bebotene Japan-Offerte mit Spitzenpreisen bis zu 80.600. Zu dem Erfolg der Asiatischen Kunst haben mehrere monothematische Sammlungen, so z. B. die Kris/Keris aus einer süddeutschen Sammlung, japanische Teekeramik aus einer Berliner Sammlung und chinesische Möbel aus Wiener Privatbesitz beigetragen.CHINASpitzenstück der chinesischen Kunst wurde eine Querrolle mit Flusslandschaft und Fischern nach Gao Kegong (1248 – nach 1310). Das langanhaltende, hartnäckige Bietgefecht trieb die Rolle mit den ungewöhnlichen Maßen 32 x 470 cm weit über Taxe von 4./6.000 bis auf 235.600 (Lot 734). Aus der heutigen Provinz Yunnan, dem ehemaligen Königreich Dali (12. Jh.) kam ein weiteres Highlight der Auktion: Eine Bronze des Buddha Amitabha, die in den 1920er Jahren im Himalaya erworben wurde. Zwischen dem 7. und 13. Jahrhundert existierte im Gebiet der heutigen Provinz Yunnan das Königreich Dali. Ein chinesischer Bieter aus Amerika sicherte sich die nur 30 cm große Figur für 111.600 (Lot 595, 100/150.000).
Unter den Rhinozerosbechern ragte ein großer Becher aus der Ming-Zeit heraus. Die aufwendige Schnitzerei zeigte eine Landschaft mit Kiefern und Laubbäumen sowie spazierenden Gelehrten und einen Hirschen. Hier musste ein Bieter 124.000 für den Sieg über seine Konkurrenten einsetzen (Lot 710, 60/80.000). Eine seltene blau-weiße Doppelkürbis- vase (huluping) mit einer Jiajing-Sechszeichenmarke aus der entsprechenden Periode (1522 – 1566) gehörte mit 74.400 zu den weiteren Topstücken. Form und Dekoration dieser Vase waren charakteristisch für Porzellanerzeugnisse des zu dieser regierenden des Kaisers Jiajing der Ming-Dynastie, der ein Anhänger des Daoismus war (Lot 761, 40/80.000). Aus dem 19. Jh. kam ein sehr dekoratives kaiserliches Winterdrachengewand (chaofu), das bei 23.600 übernommen wurde (Lot 719, 20/25.000).
Aus der sehr gut abgesetzten Partie mit Kleinplastiken ragte das Ergebnis von 19.800 für eine im 19. Jh. in der Mongolei entstandene ausdrucksstarke Figur eines dharmapala heraus (Lot 586, 10.000).
Beachtlichen Erfolg hatte auch eine sehr große Figur des Medizin-Buddha Bhaishajyaguru aus Holz und Lack mit Vergoldung aus Korea. Die in der Joseon-Zeit im 17./18. Jh. geschaffene, 135,5 cm große Arbeit war sehr begehrt und löste einen lange währenden Bietwett- kampf aus, an dessen Ende sie von 12/14.000 bis auf 111.600, ein Vielfaches der Taxe, geklettert war (Lot 603).
JAPANZum Spitzenlos der Japan-Offerte wurde eine außergewöhnliche Arbeit von Morita Shiryû aus dem Jahr 1964 mit dem Schriftzeichen "chû" („in den Himmel aufsteigen“), das in dicker, tief schwarzer Tusche auf grobfaserigem Papier aufgetragen war. Lempertz hat bereits einige Werke des Künstlers mit großem Erfolg versteigert. Auch diesmal war die Arbeit hart umkämpft. Erst mit der Bewilligung von 80.600 konnte sich ein japanischer Sammler weit über der Taxe gegen die Konkurrenz durchsetzen (Lot 271, 20/25.000).
Zu den weiteren Höhepunkten gehörte eine imposante Figur des thronenden Monju Bosatsu von über 1,70 m aus dem 18./frühen 19.Jh. Auch sie stieg nach einem längeren Bietgefecht von 20/30.000 bis auf 52.100 (Lot 278). Aus der wie immer umfangreichen Holzschnittofferte ragte eine Arbeit von Shôtei Hokuju (1763 – 1824) hervor, die mit 18.600 weit über ihre Taxe von 1.500/2.000 gehoben wurde (Lot 122).