Die hochkarätige Sammlung des Kölner Unternehmers und Saturn-Gründers Friedrich Wilhelm Waffenschmidt (1925 - 2017) barg viele kunstgewerbliche Schätze für Sammler aller Genre. Alle Sammlungsbereiche fanden reißenden Absatz, insbesondere die musealen Deckelhumpen und Pokale. Seltene Uhren sowie historische Waffen fanden ebenfalls großen Anklang und verhalfen zu dem stolzen Ergebnis von rund 1,2 Mio. Euro für die Sammlung Waffenschmidt. Mit einem Gesamtergebnis von ca. 1,82 Mio. Euro erreichte die Auktion nicht nur ein mehr als überzeugendes Ergebnis, sondern auch einen neuen Auktionsrekord für die Abteilung des Europäischen Kunstgewerbes.Die beeindruckende museale Sammlung von Deckelhumpen und Pokalen des Saturn-Gründers Friedrich Wilhelm Waffenschmidt überzeugte die internationale Bieterschar auf ganzer Linie. Die mit 28 Arbeiten der Renaissance und des Frühbarocks wurden nahezu vollständig verkauft und brachten ein stolzes Gesamtergebnis von rund 840.000 Euro ein. Ein langes Bietgefecht löste der Elfenbeinhumpen mit Puttenreigen als "Die fünf Sinne" aus. Mit einem Preis von 135.450 Euro setzte sich schließlich ein deutscher Sammler im Saal gegen seine Konkurrenz durch. Philipp Küsel fertigte dieses außergewöhnliche Arbeit zwischen 1689 und 1692 in Augsburg an. Seine Werke finden sich heute in bedeutenden Museen wie der Eremitage in St. Petersburg, dem Kremlmuseum in Moskau oder dem Grünen Gewölbe in Dresden.
Als exquisit kann man auch die von Friedrich Waffenschmidt zusammengetragene Kollektion an Uhren des 17. bis 19.Jahrhunderts bezeichnen. So ging etwa die seltene, frühbarocke Kutschenuhr des Eichstädter Uhrmachers Wilhelm Köberle für 19.350 Euro an eine Nordrhein-Westfälische Privatsammlung, während sich ein französischer Sammler eine bedeutende Louis XV Standuhr von Julien Le Roy für 24.510 Euro sicherte. Auf das trefflichste ergänzt wurde dieses Uhren-Angebot durch eine Privatsammlung aus Niedersachsen, darunter eine bedeutende Bracket Clock mit Spielwerk und Figurenautomat der englischen Manufaktur Coleman um 1780, die für33.540 Euro den Besitzer wechselte.
Wie schon der Name des Sammlers andeutet, nahmen die historischen Waffen in Waffenschmidts Sammlung eine prominente Rolle ein. Bemerkenswert ist das Ergebnis in Höhe von 30.960 Euro für eine Renaissance-Armbrust aus Deutschland von 1586 mit reichen Einlagen, die nun ihren Weg nach England findet.
In der Porzellanofferte erreichten außergewöhnliche Service herausragende Ergebnisse weit über ihrer Taxe. Insbesondere ein Meissener Reiseservice mit Watteauszenen in einer edlen Lederschatulle aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert überzeugte die Bieter. Die außergewöhnlich gestalteten Porzellane aus der Sammlung von Friedrich Wilhelm Waffenschmidt erreichten ein Ergebnis von 19.350 Euro. Das bekannte Speiseservice "Flora Danica" von Royal Copenhagen von J.C. Bayer kam auf ein Ergebnis von 16.770 Euro, während die vierzehn Teile aus einem Fischservice aus der Manufaktur Nymphenburg mit Jugendstil-Dekor von H. Gradl für 15.480 Euro verkauft wurde.