Ortskuratorin überbringt Fördernachricht der Deutschen Stiftung DenkmalschutzGleich am 2. Januar 2018 gibt es eine gute Nachricht für das Rathaus in Rothenburg ob der Tauber: um 15.00 Uhr überbringt Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit Bezirksstellenleiter Friedrich Müller von Lotto Bayern einen symbolischen Fördervertrag an Bürgermeister Kurt Förster. Damit stehen weitere 50.000 Euro für die Instandsetzung des Treppenturms am Hauptzugang des Rathauses zur Verfügung.Das aus zwei Gebäudeteilen bestehende Rathaus in Rothenburg ob der Tauber geht bis in die Zeit der Gotik zurück. Seine heutige Form erhielt es in mehreren Schritten nach einem Brand 1501. Von den beiden eng miteinander verbundenen, nur durch einen engen Lichthof getrennten Gebäuden wurde zunächst der ältere Teil mit seinem den Giebel überragenden und stadtbildprägenden Turm wiederaufgebaut. Erst 1572-78 folgte der Aufbau des direkt am Marktplatz gelegenen östlichen Teils als neues Rathaus, nun im Renaissancestil. Als Schöpfer gilt der Baumeister Nikolaus Hofmann aus Halle an der Saale, der dem Komplex sein heutiges Aussehen gab. 1681 ergänzte der damalige Stadtbaumeister Kaspar Fürlein einen Laubengang, der einen Altan trägt. Diesen sich fast über die gesamte Längsseite zum Marktplatz erstreckenden Balkon überragt in der Mitte der mächtige Treppenturm, von dem das Gebäude erschlossen wird.
Nach der umfangreichen Instandsetzung des Altans steht nun in einem weiteren Bauabschnitt die Restaurierung des Treppenturms an. Durch Haarrisse im Gestein des Turms dringt Feuchtigkeit ein, der Sockel ist durch Salzkrusten geschädigt, metallene Verbindungselemente sind korrodiert und haben bereits Teile der originalen Natursteine herausgesprengt. Außerdem steht eine Erneuerung der Kupfereindeckung der aufwendig gestalteten Turmhaube an.
Das Rathaus, dessen Altansanierung die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bereits 2013 mit 90.000 Euro unterstützen konnte, ist eines der über 440 Projekte, die die in Bonn ansässige private Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.