Mit Schwung ins MuseumDie Vorbesichtigung und Auktion der musealen Thonet-Sammlung des Kurators und Autors Wolfgang Thillmann im Rahmen der Passagen Interior Design Week während der Internationalen Möbelmesse in Köln erzielte ein außergewöhnliches Presseecho. Der aufwendige Katalog, der unter Kennern als das aktuellste Standardwerk zu den charakteristischen Bugholzmöbeln gilt, war schon vor der Auktion vergriffen. Der Saal füllte sich mit engagierten Bietern und auch die Museen kamen über das Telefon bei den schwungvollen Möbeln zum Zug.Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf war gleich mehrmals erfolgreich und konnte für die Sammlung einen Fauteuil Nr. 1 um 1865, einen Salontisch Nr. 1 um 1880 sowie den Schaukelfauteuil Nr. 511 aus der Zeit der Wiener Seccession erwerben. "Es freut uns ungemein unsere Sammlung um diese drei Arbeiten der Firma Thonet zu erweitern" freute sich Barbara Til, stellvertretende Leiterin der Sammlung Museum Kunstpalast.
Auch das Historische und Völkerkundemuseum St. Gallen beteiligte sich rege an der Auktion und ersteigerte einige Möbel und Dokumente für die Sammlung. Diese werden in der geplanten Ausstellung "Vom Jugendstil zum Bauhaus", welche ab dem 23. November 2019 zu sehen ist, präsentiert. Darunter auch das Originalplakat "Fratelli Thonet, Mobili di Legno Curvato" - für Dr. Daniel Studer, Direktor des Museums, zeigt es besonders schön das Lebensgefühl um 1900. Das Stuhlpaar B32 nach dem bekannten Entwurf von Marcel Breuer konnte sich ebenfalls das Museum sichern. Das elegante Schaukelsofa ohne Armlehnen, entstanden vor 1879, gehörte ebenfalls zu den musealen Highlights der Sammlung. Für 8.772 Euro wechselt es nun in eine Österreichische Privatsammlung.