bemalte Holzdecke im ehemaligen Wohnhaus von Bernhard Hoetger in Worpswede © Hannes Bibelhausen/DSD bemalte Holzdecke im ehemaligen Wohnhaus von Bernhard Hoetger in Worpswede © Hannes Bibelhausen/DSD - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 27.02.2019

Für die Restaurierung der Traufmalerei am ehemaligen Wohnhaus Bernhard Hoetgers in Worpswede stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Hannes Bibelhausen, Ortskurator Grasberg/Landkreis Osterholz der DSD, am Mittwoch, den 27. Februar 2019 um 15.00 Uhr Denkmalbesitzer Jan Buse eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch…
Für die Restaurierung der Traufmalerei am ehemaligen Wohnhaus Bernhard Hoetgers in Worpswede stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Hannes Bibelhausen, Ortskurator Grasberg/Landkreis Osterholz der DSD, am Mittwoch, den 27. Februar 2019 um 15.00 Uhr Denkmalbesitzer Jan Buse eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Tafel soll das Engagement der privaten Förderer der DSD und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten in Erinnerung halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Hoetgers Wohnhaus in Worpswede gehört zu den über 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Die farbenfrohe Traufmalerei, die nach restauratorischen Untersuchungen ausschließlich aus Hoetgers Hand stammen könnte und die Zeit ohne Übermalungen überstanden hat, findet sich unterhalb des breiten Dachüberstands im Außenbereich. Verschmutzungen, Beschädigung durch früheren Efeubewuchs und Alterungsprozesse der Malschicht sind hier behoben worden.

Worpswede erlangte Bekanntheit durch die dortige Künstlerkolonie, die Fritz Mackensen 1884 begründete und zu der Otto Modersohn, Fritz Overbeck Paula Modersohn-Becker und Heinrich Vogler gehörten. Kurzzeitig aufgelöst belebte sie der Künstler und Architekt Bernhard Hoetger ab 1914 neu.

Hoetger baute zunächst ein altes Bauernhaus, den sogenannten Brunnenhof, nach eigenen Ideen um und errichtete 1921/1922 auf einer Anhöhe an der Straße "Hinterm Berg" sein neues Wohnhaus, das er ganz nach seinen Ideen konzipierte. Außen wie innen finden sich hier die geschnitzten Holzbalken, für die Hoetger etwa beim "Café Winuwuk" oder dem "Kaffee Worpswede" bekannt ist. Im Wohnhaus wurden sie sowohl als Stützen als auch als Fensterstürze, Dachbalken und Türeinrahmungen verwendet. Das gesamte Haus ist bis in den kleinsten Winkel von Hoetger in expressionistischer Formensprache künstlerisch gestaltet worden. Farbbefunde an den Wänden verdeutlichen, dass auch alle Innenwände ursprünglich vielfarbig waren.

Das Hoetger-Haus wurde jahrzehntelang als Veranstaltungs- und Seminarhaus genutzt. Seit 2012 befindet es sich im Besitz eines Hoetger-Liebhabers, dem die Originalsubstanz sehr wichtig ist. Das Haus ist an jedem ersten Sonntag im Monat mit einer Hausführung und Frühstück (nach Voranmeldung) zugänglich.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Malerei, Restaurierungen

.