Die Moritzkirche entstand im frühen 11. Jahrhundert am Westrand der Naumburger Altstadt. Nach einem spätgotischen Umbau 1260 wurde die ehemals romanische Kirche zu Beginn des 18. Jahrhunderts barock umgestaltet, die barocken Einbauten aber gegen Ende des 19. Jahrhunderts wieder entfernt. Der Bau mit seinem heute wieder gotischen Erscheinungsbild besteht aus einem zweischiffigen Langhaus, einem vieleckig geschlossenen Chor und einer Doppelturmfront an der Westseite.
Den frühbarocken Gemäldezyklus malte Francesco Albani zwischen 1606 und 1609. Er zeigt Christus, Maria, Johannes den Täufer und die 12 Apostel. Die Gemälde befinden sich seit 1913 in Naumburg. Sie waren eine Zugabe zum Erlös aus dem Verkauf von mittelalterlichen Holzskulpturen aus dem Ausstattungsbestand an die Königlichen Museen in Berlin. Die Bilder wurden an der Nordwand des Chors dicht gehängt. Zuletzt waren die Oberflächen verschmutzt, der Firnis stark vergilbt und die vergoldeten Schmuckrahmen wiesen Lockerungen und Ausbrüche auf.
Die Albani-Gemälde zählen nach Aussage des Landesamtes für Denkmalpflege zu den besten Zeugnissen barocker Malerei in Sachsen-Anhalt. Andere Werke Albanis befinden sich im Louvre in Paris, in der Galerie der Alten Meister in Dresden, im Kunsthistorischen Museum in Wien und in der Eremitage in St. Petersburg.
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