Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bleibt dran!Wir bleiben dran. Vor gut einem Jahr unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Stadt Aurich mit 40.000 Euro bei der Instandsetzung der Außenhülle ihres Kunstpavillons. Nun stellt die private Denkmalschutzstiftung im Rahmen der Innensanierung des „Teehäuschens“ weitere 40.000 Euro für die Naturstein-, Restaurator- und Malerarbeiten bereit. Damit leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft, diese wichtigen Arbeitsplätze zu erhalten. Der Auricher Kunstpavillon gehört zu den über 430 Projekten, die die auf Spenden angewiesene DSD dank ihrer Förderer sowie der Erträge der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.Südlich der Auricher Innenstadt, am heutigen Sport- und Freizeitpark und unweit der Stadthalle, befindet sich in parkartiger Umgebung das Teehaus des einstigen Conring‘schen Gartens. Es stand in der Mitte eines Rondells, auf das eine in Resten noch erkennbare Allee vom Schlossbezirk aus zulief. Den seinerzeit privaten Garten hatte sich 1803 der spätere Bürgermeister Christian Bernhard Conring noch außerhalb der Stadtbefestigung nahe des Schlosses anlegen lassen. Ab 1937 wurde der dazu leicht veränderte Bau als Kindergarten genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Teehaus bewohnt, dann verwahrloste es. 1992 wurde es saniert und dient seither dem Kunstverein Aurich als Ausstellungsraum.
Der klassizistische Putzbau mit Ziegeldach erhebt sich über einem kreuzförmigen Grundriss. Einst wiesen die beiden Hauptachsen eine offene Säulenhalle mit Dreiecksgiebel auf, von denen jedoch nurmehr die nördliche erhalten ist. Die südliche wurde wohl anlässlich der Umnutzung zum Kindergarten entfernt, um Platz für einen kleinen Anbau zu schaffen. Die vier Seiten haben alle dieselbe Fassadenstruktur. Neben der Korbbogentür in der jeweiligen Mitte öffnen Rundbogenfenster den Bau. Die Türen wurden allerdings bis auf die nördliche zugemauert, waren aber am Außenbau noch erkennbar. Pilaster und ein dreigliederiges umlaufendes Gesims strukturieren die Fassaden. Die hölzerne Säulenhalle weist korinthische Kapitelle auf, den tempelartigen Tympanon ziert eine Strahlensonne. Der klassizistische Zentralbau verweist damit sowohl auf antike Tempelbauten als auch auf die Formensprache Palladios und macht somit den hohen Anspruch des Auftraggebers deutlich.
Durch die Renovierung erhält der kleine Bau sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurück. Die vermauerten Türen sind bereits wiederhergestellt, bei den jetzt anstehenden Arbeiten wird noch eine später eingebaute Wand wieder entfernt. Die historischen Details wie Stuck und profilierte Türen sind wie in der ursprünglichen Fassung erneut betont.